Junges Blut tut dem ATSV St. Martin/Traun sichtlich gut

altaltDer letzte Meisterschaftssieg des SV Chemie Linz lag bis zu diesem Spieltag bereits mehr als sieben Monate zurück. Der letzte Gegner den man bezwingen konnte, war übrigens der ATSV St. Martin/Traun. Am Pfingstmontag trafen die „Chemiker“ erneut auf die Trauner, welche in der Rückrunde ebenso noch ohne Punkte dastanden. Zumindest für einen der beiden Vereine sollte die punktelose Zeit nach dieser Partie jedoch vorbei sein. Das bessere Ende für sich hatte letztlich der ATSV und das obwohl man dieses Mal, aufgrund von Ausfällen und Sperren, auf nicht weniger als fünf U 15-Spieler zurückgreifen musste.

Unverhoffter Glücksfall

Die Mannschaft aus dem Trauner Stadtteil St. Martin machte im Frühjahr bislang eine wirklich harte Zeit durch. Bereits ein kurzer Blick auf das Torverhältnis in der Rückrunde (2:41) reichte aus, um die Gefühlslage der Ferlitz-Elf zu erkennen. Mit ein Grund für die zum Teil alles andere als berauschenden Ergebnisse in der Rückrunde war die angespannte Personalsituation im Lager des Tabellenelften, die sich vor dem Duell mit dem SV Chemie Linz, aufgrund der drei Ausschlüsse am vergangen Wochenende gegen Babenberg, nochmals zusätzlich verschärfte. St. Martins Trainer Raimund Ferlitz musste schon die Dienste von fünf U 15-Spieler in Anspruch nehmen, um überhaupt noch einen 13-Mann-Kader für diese Begegnung stellen zu können. Normalerweise würde all dies eine markante Schwächung für so gut wie jede Mannschaft bedeuten. Für den ATSV St. Martin/Traun stellte sich hingegen diese Notsituation als echter Glücksfall heraus. Die jungen Wilden zeigten weder Respekt noch Anpassungsprobleme und spielten wahrlich groß auf.

Ganibegovic und Sexlinger besorgen Pausenführung

Das neu zusammengewürfelte, stark verjüngte Team des ATSV brauchte keinerlei Anlaufzeit, um in dieser Partie so richtig in Fahrt zu kommen. Die Hausherrn waren bemüht, von Beginn an das Heft in die Hand zu nehmen und das Spiel zu dominieren. Bereits in der Anfangsphase kamen die Hausherrn, beide Male durch Nemanja Rakic, zu zwei ganz großen Möglichkeiten. Bei der ersten Chance stand letztlich nur Aluminium einer frühen Führung von St. Martin im Weg, die zweite Gelegenheit konnte die Chemie-Abwehr, indem sie den Ball gerade noch vor der Linie wegschlagen konnte, im letzten Moment vereiteln. In der 31. Minute war es dann aber soweit und Adnan Ganibegovic vollendet eine schöne Kombination des Gastgebers volley zum 1:0. Kurz vor Ende der ersten Hälfte gelang es dann Klaus Sexlinger den Vorsprung weiter auszubauen. St. Martins Nummer 14 versenkte einen Freistoss von halbrechter Position aus rund 20 Metern im gegnerischen Kasten.

Über die Zeit gerettet

In der ersten Viertelstunde der zweiten Hälfte schaffte es die junge Truppe von Trainer Raimund Ferlitz nahtlos an ihre gute Leistung aus dem ersten Abschnitt anzuknüpfen. Danach aber schien der Faden im Spiel der Trauner jedoch etwas zu reißen. Als dann auch noch Christian Fröstl nach einem Konter der Anschlusstreffer für Chemie gelang, musste der ATSV am Ende sogar nochmals zittern. In einer spannenden Schlussphase versuchten die Gäste aus Linz am Ende alles, um sich zumindest einen Punkt zu sichern. Tatsächlich sollten die Mannen von Coach Robert Wöss auch noch eine ganz große Chance auf den Ausgleich vorfinden, alleine vor ATSV-Keeper Marcel Gruber verstolperte man jedoch diese. Letztendlich schaffte es St. Martin seine knappe Führung über die Zeit zu retten und durfte sich somit nach langer, langer Zeit wieder einmal über drei Punkte freuen. Noch wichtiger für die Trauner dürfte jedoch in dieser Partie die gewonnene Erkenntnis gewesen sein, dass bereits jetzt einige ganz junge Nachwuchsspieler schon das Zeug haben, um in der 2. Klasse Mitte absolut mithalten zu können.

 

Raimund Ferlitz (Trainer des ATSV St. Martin/Traun):

„Vater des Erfolges waren sicherlich unsere U 15-Spieler, die ohne Angst und Schrecken von Anfang an wirklich toll gespielt haben. Technisch und läuferisch konnten sie mit den älteren Akteuren am Feld nicht nur mithalten, sondern diese zum Teil auch noch übertreffen. Es ist ohnehin mein Ziel, dass wir in Zukunft unsere eigenen Jungen forcieren und schließlich mit ihnen und dem einen oder anderen „ehrlichen“ Alten etwas aufbauen. Ich hoffe natürlich, dass ich in diese Richtung auch weiterarbeiten kann. Man darf aber auch nicht den Fehler machen und diese Nachwuchsspieler zu früh „verheizen“, immerhin spielen diese ja auch noch zusätzlich in ihren Altersklassen Meisterschaft. Ein behutsames Heranführen erscheint mir persönlich deshalb am sinnvollsten.“

 

 

von Michael Obrecht

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