ASKÖ Dionysen setzt Siegeszug trotz Ausschluss auch in der Relegation fort [Video]

Dank eines unglaublichen Erfolgslaufs von elf Siegen in Serie gelang es der ASKÖ Dionysen, die zur Saisonhälfte zwischenzeitlich nur auf den fünften Platz in der 2. Klasse Mitte rangiert hatte, sich tatsächlich als Vizemeister noch für die Relegation zu qualifizieren. In dieser wurde der Hodzic-Elf mit der Union Niederneukirchen, der Zwölfte der 1. Klasse Mitte zugelost. In einem äußerst unterhaltsamen Hinspiel nützten die Trauner ihren Heimvorteil vor knapp 700 begeisterten Zuschauern gnadenlos aus und siegten nach einer torlosen ersten Hälfte, aufgrund der Treffer von Sandro Dubajic (48.) und Daniel Novakovic (83.), noch mit 2:0. Am Erfolg der ASKÖ Dionysen sollte letztlich auch der Platzverweis von Ivan Kokalovic, der sich in einer äußerst hitzigen Schlussphase zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ, nichts mehr ändern.

 

Sehenswerter Weitschuss

Obwohl sich die Union Niederneukirchen im Frühjahr beachtlich schlug, was Platz sechs in der Rückrundentabelle auch belegt, so fehlte letztlich trotzdem ein Punkt zum fixen Klassenerhalt. Einer der Hauptgründe warum die Niederneukirchner nun in den Playoffs gegen den Abstieg kämpfen müssen, war zweifellos die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive. Mit nur 31 Treffern in 26 Spielen war man in puncto Torgefährlichkeit in der abgelaufenen Spielzeit das Schlusslicht der Liga. Während die Mokry-Elf im Angriffsbereich noch deutlich Luft nach oben hatte, so konnte sie sich dafür aber zuletzt auf eine relativ sicherstehende Abwehr verlassen. So kassierte in der 1. Klasse Mitte nach der Winterpause einzig und allein der SV Steyregg noch weniger Gegentore, als die Niederneukirchner. Die Hintermannschaft der Gäste war dann auch gleich einmal in diesem Relegationsduell gegen eine engagiert beginnende ASKÖ Dionysen gefordert. So musste sich etwa Union Niederneukirchen-Keeper Helmut Moser in der 7. Minute bei einem Garcia-Weitschuss beinahe von der Seitenoutlinie aus schon mächtigen strecken, um diesen noch über die Latte zu drehen.

Torlose erste Hälfte

Nach rund einer Viertelstunde näherten sich dann auch die Niederneukirchner erstmals dem gegnerischen Gehäuse vorsichtig an. Torhüter Stephan Leitner war bei den ersten offensiven Vorstößen der Gäste aber stets auf seinem Posten, so hatte er etwa mit einem Distanzschuss von Michael Wolm nur wenig Mühe. Gefährlicher war da schon wenige Augenblicke später ein Freistoß von Ümit Güngör, der nur knapp am Trauner Kasten vorbeistrich. Auf der Gegenseite hatte Philipp Zimmermann nach einer schönen Kombination über die linke Seite in der 23. Minute die Führung auf dem Fuß. Unter Bedrängnis setzte das Nachwuchstalent, nach schöner Vorarbeit von Ronny Garcia, den Ball jedoch um einige Meter am kurzen Eck vorbei. Kurz darauf sorgte der nächste Angriff der Hausherrn über die Flügel erneut für ordentlich Gefahr. Sandro Dubajic konnte dank seiner Schnelligkeit seinem Gegenspieler auf der rechten Außenbahn enteilen, seinen anschließenden Stanglpass klärte ein Niederneukirchner Verteidiger aber gerade noch vor der Linie. Auch die letzte nennenswerte Offensivaktion in Halbzeit eins gehörte den Schützlingen von Trainer Nermin Hodzic. Aleksandar Rajcevic setzte in Minute 41, nach einem energischen Antritt, Daniel Novakovic mustergültig in Szene, welcher das Leder umgehend aus der Drehung scharf zur Mitte auf den völlig freistehenden Philipp Zimmermann spielte. Dionysens Nummer 14 konnte in aussichtsreicher Position den Querpass jedoch nicht verarbeiten, weshalb sich schließlich beide Teams mit einem torlosen Remis in die Kabinen zur Pausenansprache verabschiedeten.

Herrlicher Führungstreffer

Hatten es die Trauner in Durchgang Nummer eins noch verpasst aus ihren Möglichkeiten auch Kapital zu schlagen, so holten sie dies nach erfolgtem Seitenwechsel in beeindruckender Weise umgehend nach. Nur 120 Sekunden nach Wiederbeginn tanzte Sandro Dubajic bei einem Solo gleich zwei Gegenspieler aus, ehe er, nach einem Doppelpass mit Daniel Novakovic, die Gastgeber mit einem platzierten Schuss ins linke Eck in Front brachte.

Tor 1:0 Dionysen/Traun 49

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Die Antwort der Niederneukirchner ließ nicht lange auf sich warten, Torhüter Stephan Leitner konnte einen Güngör-Freistoß jedoch entschärfen. Gäste-Coach Roland Mokry versuchte offensichtlich auf den Spielverlauf zu reagieren und schöpfte so schon früh in der Begegnung sein gesamtes Wechselkontingent aus. So tauschte er unter anderem mit Julian Zeilinger den torgefährlichsten Niederneukirchner der abgelaufenen Saison ein. Der mit Abstand erfolgreichste Angreifer der ASKÖ Dionysen in den letzten Jahren war zweifellos Daniel Novakovic und genau dieser hätte nach etwas mehr als einer Stunde beinahe auch das 2:0 erzielt. Schiedsrichter Klaus Schuster erkannte den Treffer des Stürmers jedoch wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht an. Nahe dran am zweiten Trauner Tor an diesem Mittwochabend war wenige Minuten danach auch Murat Hamurcu, der eine Freistoßhereingabe von Aleksandar Rajcevic unbedrängt über den Querbalken köpfelte. In der 83. Minute war es dann aber endgültig soweit und der heimische Anhang konnte die Entscheidung in diesem Playoff-Hinspiel bejubeln. Ein Rajcevic-Zuspiel versenkte Goalgetter Daniel Novakovic direkt mit links aus der Drehung zum 2:0-Endstand im langen Eck. Für einen unrühmlichen Schlusspunkt in dieser Partie sorgte schließlich der kurz zuvor eingewechselte Ivan Kokalovic, der gleich zweimal hintereinander übermotiviert in einen Zweikampf ging, ehe er sich dann auch noch, nachdem er selbst kurz nach unten gedrückt worden war, zu einem Stoß hinreißen ließ. Dank dieser Aktion beendeten die Trauner das Spiel, welches nach dem Platzverweis nochmals so richtig hitzig wurde, schließlich nur zu zehnt.

Nicht auf Biegen und Brechen

Nach dem zwölften Sieg in Serie darf man sich im Lager der ASKÖ Dionysen schon einmal ernsthaft Gedanken über eine Zukunft in der 1. Klasse Mitte machen, zumal man zu Hause auch ohne Gegentor geblieben ist. ASKÖ Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun betonte nach Spielende ebenfalls die Wichtigkeit des Zu-Null-Erfolges: „Hätten wir aus einem Konter etwa einen dummen Treffer kassiert, dann hätte der Union Niederneukirchen im Rückspiel schon ein 1:0-Heimsieg genügt. So aber ist unser Gegner nun am Sonntag gezwungen, noch mehr zu riskieren. Wir hingegen müssen nach diesem Ergebnis nicht auf Biegen und Brechen angreifen, zumal wir mit Hilfe unserer schnellen Stürmer durchaus auch auf Konter spielen können. Auf alle Fälle wird das zweite Aufeinandertreffen sehr emotional und wohl auch kampfbetont werden, dafür haben sicherlich auch die letzten 20 Minuten in dieser Partie gesorgt. Warum es zum Schluss hin nochmals so hektisch wurde, ist mir ehrlich gesagt unerklärlich. Der Auslöser war wohl der Rempler von Ivan Kokalovic, der zuvor jedoch selbst geschlagen wurde. Da der Schiedsrichter das erste Vergehen nicht gesehen hatte, wurde fälschlicherweise schließlich nur Kokalovic ausgeschlossen, wohingegen eigentlich beide Übeltäter vom Platz fliegen hätten müssen. Unterm Strich war der Sieg absolut verdient, zumal Niederneukirchen die gesamte Spielzeit über im Angriff recht harmlos agierte.“

Viel zu harmlos

Spürbar enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich Union Niederneukirchen-Coach Roland Mokry: „Ausschlaggebend für die Niederlage war, dass wir vorne praktisch nicht vorhanden waren. In der Offensive waren wir einfach viel zu harmlos und dazu nach der Pause auch im Abwehrverhalten zu dilettantisch. Im Grunde genommen sind wir die ganzen 90 Minuten ohne echte Torchance geblieben. Manche meiner Spieler hatten einfach nicht ihren besten Tag und dann wird es gegen die höhere individuelle Klasse der Trauner natürlich schwer. Für die Jungen war der Druck natürlich auch groß. Auch wenn es dieses Mal nicht gereicht hat und wir jetzt mit dem Rücken zur Wand stehen, so gilt es dennoch den Blick nach vorne zu richten. Im Rückspiel müssen wir einfach versuchen, auch wenn es schwer wird, die gegnerische Defensive mehr zu beschäftigen. An der Roten Karte gibt es für mich übrigens nichts zu rütteln, hat es sich doch um eine ganz klare Tätlichkeit gehandelt, wobei das Einsteigen zuvor schon ein Wahnsinn war.“

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