Schützenfest gegen Tabellenschlusslicht beendet den Negativlauf der Union Puchenau

Union Puchenau
ASKÖ Neue Heimat Linz

Die Verunsicherung und Enttäuschung war, nach zwei Niederlagen in Folge, im Lager der Union Puchenau zuletzt deutlich spürbar. Viele kleine Fehler gepaart mit fehlendem Spielglück hatten die mit hohen Erwartungen in diese 2. Klasse Mitte-Saison presented by HDI gestarteten Puchenauer vor dem Heimspiel gegen die ASKÖ Neue Heimat Linz bereits gehörig unter Druck gebracht. Trainer Thomas Zechmeister reagierte auf den jüngsten Negativlauf, indem er unter der Woche die Zähler auf Null stellte und im Training wieder an den Grundzügen des Spiels seiner Mannschaft zu arbeiten begann. Offenbar mit Erfolg konnte sich doch die Union Puchenau vor heimischem Publikum am achten Spieltag gegen das Tabellenschlusslicht klar und deutlich mit 7:1 durchsetzen. (Jetzt Trainingslager buchen)

Dünne Personaldecke

Ingolf Gretzschel, seit dieser Saison Coach der ASKÖ Neue Heimat, ist derzeit insofern nicht zu beneiden, da ihm aktuell nach den unzähligen Abgängen in der Sommerpause nur ein äußerst kleiner Kader zur Verfügung steht. So konnte das Ligaschlusslicht in dieser schwierigen Auswärtspartie in Puchenau, aufgrund einiger Ausfälle und Sperren, gerade einmal auf die Dienste von zwölf Spielern zählen. Wegen akuten Personalmangels musste übrigens im Vorfeld bereits das Spiel der Reserve auf kommenden Mittwoch verlegt werden. Um die Notlage bei seinem Team etwas zu lindern, war sich Ingolf Gretzschel nicht zu schade, sich kurzerhand selbst in die "Schlacht" zu werfen. Der Spielertrainer verordnete sich selbst einen Platz in der Startelf, um so seiner Mannschaft bestmöglich helfen zu können. Auf den einen oder anderen wichtigen Akteur verzichten, musste in diesem Duell auch die Union Puchenau. So musste der Tabellenneunte mit Felix Kordik und Georg Eckmayr, der aufgrund von Knieproblemen nicht mitwirken konnte, zwei wichtige Leistungsträger vorgeben. Verglichen mit der momentan extrem schwierigen Situation bei den Linzern, hielten sich die Verluste beim Vorjahresfünften jedoch in Grenzen.

Abwehrriegel hält lange

Die ASKÖ Neue Heimat legte mit ihrem letzten Aufgebot von Beginn an ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive. Die Gäste standen tief und bauten vor dem eigenen 16er einen massiven Abwehrriegel auf, gegen den die Puchenauer vorerst kein Mittel fanden. Bei der Heim-Mannschaft war in der Anfangsphase nach den jüngsten Misserfolgen eine gewisse Verunsicherung ersichtlich. Erst mit Fortdauer der ersten Hälfte sollte sich die Nervosität im Spiel der Puchenauer langsam etwas legen. Einen maßgeblichen Beitrag zur Entspannung des Nervenkostüms der Hausherrn trug Klemens Waser in der 35. Minute bei. Nach einem Eckball kam der Mittelfeldspieler an der Strafraumgrenze an den Ball. Waser bewies in dieser Situation Übersicht und ließ mit einem platzierten Schuss Neue Heimat-Keeper Dominik Moser, der zuvor bereits einige Weitschüsse pariert hatte, keine Chance. "Diesen Treffer haben wir dringend gebraucht, auch weil wir es bis dahin nicht gewagt hatten, die Menschenmauer, die sich uns entgegenstellte, zu überwinden. Bis zum 1:0 haben wir viel zu wenig versucht, uns in Eins-gegen-Eins-Duellen etwas Platz zu verschaffen.", so Union Puchenau-Trainer Thomas Zechmeister.

Angriffsmaschinerie rollt

Während die ASKÖ Neue Heimat sich in der ersten Halbzeit noch gut aus der Affäre ziehen konnte, brachen nach der Pause bei den Linzern mit dem Schwinden ihrer Kräfte alle Dämme. So kassierte das Ligaschlusslicht durch Paul Sihorsch gerade einmal 120 Sekunden nach Wiederbeginn das zweite Gegentor an diesem Tag. Nach diesem perfekten Start in Durchgang Nummer zwei kam die Angriffsmaschinerie der Union Puchenau erst so richtig ins Rollen. Die Gastgeber konnten sich unzählige Möglichkeiten herausspielen und in der 62. Minute auch eine davon nutzen. Nach einer Balleroberung der Puchenauer im Mittelfeld schupfte Simon Hackl das Spielgerät in den Lauf von Lukas Lindorfer, der die rechte Seite hinunter stürmte und zum 3:0 traf. Zu Beginn der Schlussviertelstunde sorgte Bilal Ljubijankic zumindest für den Ehrentreffer der ASKÖ Neue Heimat. Die Union Puchenau verabsäumte es bei einem Angriff der Gäste entscheidend zu klären und so kam nach einem Pressball die Nummer 7 der Linzer etwas glücklich zu seinem zweiten Saisontreffer. Nur wenige Augenblicke später sollte Matthias Müller den alten Drei-Tore-Abstand, nach einem indirekten Freistoß von Klemens Waser, jedoch prompt wiederherstellen. Die ASKÖ Neue Heimat musste schließlich, nachdem sich Hussein Daher innerhalb von nur sieben Minuten die Gelb-Rote Karte eingehandelt hatte, die Schlussphase in Unterzahl bestreiten. Zu zehnt waren die geschwächten Linzer den Druck der Union Puchenau nicht mehr gewachsen. In Minute 84 wagte der zur Halbzeit auf Seiten der Puchenauer eingetauschte Philip Yeboah ein kleines Tänzchen mit der Hintermannschaft der Gäste. Mit einem eleganten Haken versetzte der Wechselspieler gleich mehrere Gegner, ehe er auf 5:1 erhöhte. Das halbe Dutzend perfekt machte nur kurz darauf Matthias Müller, der nach einem schönen Spielzug über mehrere Stationen seinen zweiten Treffer in diesem Spiel erzielte. In der Nachspielzeit machte es ihm sein Teamkollege Paul Sihorsch nach, indem dieser nach einem Doppelpass mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte ebenfalls einen Doppelpack schnürte.

Reine Kopfsache

Nach erfolgreicher Frustbewältigung war Union Puchenau-Coach Thomas Zechmeister, der unter anderem klare Worte für seine Kritiker fand, sichtlich erleichtert: "Ich denke, mich traf als Trainer weder die Hauptschuld an den letzten beiden Niederlagen, noch bin ich jetzt die alleinige Ursache für diesen Kantersieg. Vieles ist einfach eine reine Kopfsache bei den Spielern. Meine Mannschaft hat gezeigt wozu sie zu leisten imstande ist, jetzt gilt es auch gegen stärkere Gegner so zu spielen. Wir müssen versuchen, dieses Niveau bis zum Schluss zu halten. Dass diese Begegnung ein Schicksalsspiel war, würde ich nicht sagen, der klare Erfolg hat uns allen aber zweifellos sehr gut getan."

 

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