SV Chemie Linz mit furiosem Finish gegen Oftering

SV Chemie Linz
SV Oftering

Eine alte Fußballerweisheit besagt, dass ein Spiel nun einmal 90 Minuten dauert und erst dann entschieden ist, wenn der Schiedsrichter abpfeift. Bestes Beispiel dafür war am vergangenen Wochenende in der 2. Klasse Mitte presented by HDI die Begegnung zwischen dem SV Chemie Linz und dem SV Oftering. In diesem Duell zweier Mannschaften, die nach Jahren als verlässlicher Punktelieferant in dieser Spielzeit einen großen Schritt nach vorne in ihrer Entwicklung gemacht haben, sahen die Ofteringer bis kurz vor Schluss wie der sichere Sieger aus. Die Kohout-Elf dominierte in Linz zunächst über weite Strecke das Geschehen auf dem Platz und lag demnach auch nicht unverdient bis zur 81. Minute in Führung, ehe Chemie-Kapitän Milorad Fally jedoch mit einem sehenswerten Schuss doch noch zum Ausgleich traf. Das 2:2 sollte auf Seiten der Hausherrn der Auslöser für eine wahre Torlawine sein, welche die auseinanderfallenden Ofteringer schließlich unter sich regelrecht begrub. Die "Chemiker" drehten mit drei weiteren Treffern innerhalb der letzten fünf Minuten inklusive Nachspielzeit noch die Partie und feierten so ihren schon nicht mehr für möglich gehaltenen dritten Saisonsieg. (Jetzt Trainingslager buchen)

 

Startelfdebütant trifft zur Führung

Von Beginn an war der SV Oftering in dieser Begegnung das spielbestimmende Team auf dem Platz. Während der SV Chemie lange die nötige Spritzigkeit vermissen ließ, erarbeiteten sich die Gäste zahlreiche gute Möglichkeiten, wovon Daniel Werth in Minute 20 eine zu nutzen vermochte. Nach einem Angriff über den Flügel kam der linke Mittelfeldspieler der Ofteringer aus rund 18 Metern zum Abschluss. Der Schuss des Startelfdebütanten passte genau in den Winkel, wodurch Chemie-Keeper Robert Wagner nur noch das Nachsehen blieb. Nur eine Viertelstunde später war dann für den Torschützen zum 0:1, der bis dahin eine gute Leistung abgeliefert hatte, auch schon wieder Schluss. Nach einem unglücklichen Kopfball musste Daniel Werth das Spielfeld mit Schwindelsymptomen verlassen. Die Kohout-Schützlinge verabsäumten es in Hälfte eins nach dem Führungstreffer entscheidend nachzulegen. Die Gäste ließen zahlreiche gute Gelegenheiten liegen und wurden dafür kurz vor der Pause mit dem Ausgleich bestraft. Die Ofteringer ließen SV Chemie-Kapitän Milorad Fally zu viel Platz und so hatte dieser genügend Zeit um aus 20 Metern einen platzierten Schuss anzubringen. Der nicht allzu scharfe Versuch von der linken Seite in Richtung langes Eck, passte schließlich exakt neben die Stange. Somit endete die erste Halbzeit mit einem für den SV Chemie etwas schmeichelhaften 1:1-Unentschieden.

"Richtig geil!"

Nach Wiederbeginn änderte sich am Geschehen auf dem Rasen vorerst nur wenig. Der SV Oftering kombinierte gefällig und ließ Ball und Gegner laufen. Das einzige was man den Ofteringern in dieser Phase ankreiden konnte, war die absolut mangelhafte Chancenauswertung. Die Gäste verabsäumten es, sich für ihren recht ansprechenden Auftritt auch zu belohnen, indem sie zahlreiche Hochkaräter vernebelten. In der 66. Minute erzielte dann SVO-Stürmer Michael Katzensteiner aber schließlich doch noch das längst fällige 1:2, indem er in einen Stanglpass hineinrutschte. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte Ofterings Trainer Gustav Kohout noch eine äußerst positive Zwischenbilanz ziehen: "Die Leistung meiner Mannschaft in den ersten 70 Minuten war richtig geil! Wir haben unseren Gegner phasenweise vorgeführt und all das umgesetzt, was wir unter der Woche trainiert haben. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel, das wir solange kontrolliert haben, noch verlieren könnten."

Taktische Umstellung fruchtet

Den zweiten Auswärtssieg in dieser Saison bereits vor Augen, sorgte kurz vor Schluss Milorad Fally für das böse Erwachen auf Seiten der Gäste. SV Chemie-Coach Jürgen Bachmaier hatte in der Pause seinen Kapitän vom zentralen Mittelfeld in die Sturmspitze beordert. Dafür agierte Nikola Damjanovic in Hälfte zwei etwas zurückgezogener. Diese taktische Umstellung sollte sich mehr als nur bezahlt machen. In der 81. Minute nützte Milorad Fally seine nun größeren Freiheiten in der Offensive eindrucksvoll aus, indem er knapp innerhalb des 16ers aus spitzem Winkel den Ball sehenswert in die Maschen hämmerte. Der Gegentreffer zeigte bei den Ofteringern Wirkung, so waren es plötzlich die Gastgeber die das Heft in die Hand nahmen. Nur wenige Augenblicke nach dem neuerlichen Ausgleich hatten die Ofteringer noch Glück, als der völlig freistehende Dino Visca das uneigennützige Zuspiel von Milorad Fally nicht im Tor unterbringen konnte. In Minute 85 machte es der Kapitän der Heimelf dann aber wieder selbst. Der Eigenbauspieler des SV Chemie bewies erneut große Übersicht und schlenzte den Ball ins lange Eck zum 3:2. Die Linzer hatten in nur vier Minuten das Spiel komplett gedreht. Der SV Oftering, der nun natürlich aufmachen musste, fiel komplett auseinander. Die "Chemiker" spielten hingegen auf einmal groß auf und so sorgte Brane Padjan vier Minuten vor dem Ende mit seinem Tor für die Vorentscheidung. Zum Drüberstreuen verwertete schließlich Marko Rajcic per Nachschuss einen Elfmeter, wodurch der SV Chemie letztlich noch einen vom Ergebnis her klaren 5:2-Heimsieg feiern konnte.

Die dritte Luft

Die Niederlage war für die Ofteringer und ihren Trainer Gustav Kohout nur schwer zu verdauen: "Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir erst am Dienstag und nicht schon am Montag wieder Training haben, so habe ich einen Tag länger Zeit, um die richtigen Worte zu finden. Der SV Chemie war eigentlich schon stehend k.o., ehe die Linzer nach dem Ausgleich offensichtlich ihre dritte Luft bekamen. Wir hätten in diesem Spiel gut und gerne zehn Tore schießen können. Es ist einfach unglaublich schade, dass wir vor allem aufgrund unserer katastrophalen Chancenauswertung am Ende mit leeren Händen dastehen. Bis auf die schwachen Abschlüsse kann ich meiner Mannschaft im Grunde aber nichts vorwerfen. Wenn man die Tore nicht schießt, dann bekommt man sie meistens nun einmal und so haben die Linzer als weitaus schlechtere Mannschaft letztendlich dennoch verdient gewonnen." Aus Sicht von SV Chemie-Coach Jürgen Bachmaier hätte die unterhaltsame Partie gerne noch länger dauern können: "Am Ende war es richtig schade, als der Abpfiff ertönt ist, war mein Team doch gerade so richtig in Fahrt. Bis weit in die zweite Hälfte hinein war unsere Leistung aber wenig prickelnd gewesen. Wir haben nicht wirklich ins Spiel gefunden, wobei alles bei uns ziemlich schwerfällig gewirkt hat. Woran das gelegen ist, ist mir noch ein Rätsel. Nach dem Ausgleich haben die Ofteringer die Köpfe hängen lassen und wir konnten nachsetzen. Was dann in den Schlussminuten abgelaufen ist, war der absolute Wahnsinn."

 

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