Punkteteilung im Verfolgerduell zwischen SPG FC Stahl Westbahn Linz und Oftering [Video]

SPG FC Stahl Westbahn Linz
SV Oftering

Die 8. Runde in der 2. Klasse Mitte presented by HDI wurde mit dem Schlagerspiel zwischen dem noch ungeschlagen auf Platz zwei liegenden SV Oftering und dem Ligadritten SPG FC Stahl Westbahn Linz eröffnet. Das Aufeinandertreffen der beiden Tabellennachbarn stand zumindest eine Stunde lang ganz im Zeichen der Linzer, die vor heimischer Kulisse das Geschehen am Rasen klar diktierten. Das Kapital, das die Hausherrn aus ihrer spielerischen Überlegenheit schlagen konnten, bestand jedoch nur aus einem einzigen Treffer erzielt von Kristian Rafajac in Minute 37. Ihre mangelhafte Chancenauswertung sollte den Linzern noch teuer zu stehen kommen, denn als die SPG Daniel Knezevic mit Gelb-Rot vorzeitig verlor, begann ihr die Partie tatsächlich noch aus den Händen zu gleiten. Die Ofteringer schöpften neuen Mut und drehten in nummerischer Überlegenheit durch einen Doppelpack von Spielertrainer Jürgen Ließ (65., 80.) das Spiel. Den möglichen Sieg der Gäste verhinderte letztendlich Jozef Klokocik, der vier Minuten vor dem Schlusspfiff den nach einem weiteren Ausschluss nur noch zu neunt agierenden Linzern zumindest einen Punkt rettete. Jetzt Trainingslager buchen!

 

Privatduell

Der SV Oftering musste in dieser Begegnung auf nicht weniger als sechs Spieler verzichten. Die zahlreichen Ausfälle machten sich bei der aktuellen Überraschungsmannschaft der Liga zu Beginn auch recht deutlich bemerkbar. Die SPG FC Stahl Westbahn Linz ließ in der ersten Hälfte Ball und Gegner laufen, wodurch sich für die Schmoll-Elf auch zahlreiche gute Gelegenheiten ergaben in Führung zu gehen. So scheiterte nach rund einer Viertelstunde etwa Manuel Reitstätter mit einem platzierten Distanzschuss aus 20 Metern Entfernung an Ofterings Schlussmann Markus Bernsteiner, der sich lang machte und so das Leder gerade noch zur Ecke abwehrte. In der 22. Minute war es erneut der Kapitän der Gäste, der sein Team mit einem Reflex vor dem sicheren Rückstand bewahrte. Kristian Rafajac, der die bis dahin beste Chance im Spiel mit einem Pass auf den rechten Flügel selbst eingeleitet hatte, fand nach einer Flanke völlig alleine vor dem gegnerischen Torwart, in Markus Bernsteiner, der das 1:0 per Fußabwehr verhinderte, seinen Meister. In der 37. Minute kam es, nach einem Zuckerpass von Manuel Reitstätter durch die Schnittstelle der Abwehrreihe, neuerlich zum Eins-gegen-Eins -Duell zwischen dem 21-jährigen Linzer Angreifer und dem Spielführer des SV Oftering. Dieses Mal sollte allerdings Kristian Rafajac per gefühlvollen Lupfer das bessere Ende für sich haben.

Tor 1:0 Stahl/Westbahn 36

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Erst einmal auf dem Geschmack gekommen, wäre es dem talentierten Angreifer kurz vor der Pause beinahe gelungen, umgehend einen weiteren Treffer nachzulegen. Kristian Rafajac verwertete ein langes Zuspiel in die Spitze technisch hervorragend, indem er den Ball mit der Brust zunächst gekonnt stoppte, ehe er aus der Drehung sofort abzog. Oftering-Keeper Markus Bernsteiner wäre beim strammen Volley, der nur hauchdünn sein anvisiertes Ziel verfehlte, nur das Nachsehen geblieben. Der knappe Vorsprung der SPG FC Stahl Westbahn Linz zur Halbzeit spiegelte nicht unbedingt, das wahre Kräfteverhältnis am Rasen in den ersten 45 Minuten wider, blieben doch die Gäste, die vor diesem Spieltag die zweitbeste Offensive der gesamten Liga stellten, bis auf wenige Ausnahmen vor dem Seitenwechsel relativ ungefährlich.

"Starthilfe"

Um im zweiten Abschnitt mehr Chancen kreieren zu können, stellte Oftering-Coach Jürgen Ließ nach dem Wiederbeginn um. So wechselte er mit Michael Katzensteiner für Daniel Werth in der 55. Minute einen zweiten echten Stürmer ein. Die taktische Umstellung sollte den bislang stotternden Motor der Gäste endlich so richtig in Schwung versetzen, wobei mit Daniel Knezevic ausgerechnet ein Linzer wichtige Starthilfe leistete. Der bereits zuvor verwarnte 20-jährige Kroate ging in Minute 57 am gegnerischen 16er viel zu ungestüm zu Werke, was Schiedsrichter Gerhard Grasböck mit der Ampelkarte bestrafte. Der Platzverweis sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Während sich bei der SPG FC Stahl Westbahn Linz plötzlich Verunsicherung breit machte, schöpften die Ofteringer neuen Mut. Als dann auch noch Jürgen Ließ per Kopfballaufsitzer nach einem Eckball den Ausgleich in der 65. Minute erzielte, schien die Partie vollständig zu kippen. Auf einmal waren es die Gäste, die natürlich mit einem Mann mehr auf dem Feld, mehr Druck machten. Die angezählten Hausherrn hatten dennoch in der 79. Minute, nach einer schönen Kombination über vier Stationen die riesige Möglichkeit am Fuß, abermals in Führung zu gehen. Beim keineswegs schlecht angetragenen Versuch von Ivan Pavlovic musste Markus Bernsteiner schon seine ganze Klasse aufbieten, um den Schuss noch irgendwie neben die Stange zu lenken. Wenige Augenblicke später sollte sich diese vergebene Großchance aus Sicht der Gastgeber rächen. Rafael Mörth ließ mit einem Vorstoß über den linken Flügel seinen Gegenspieler kurzerhand stehen, ehe er von der Grundlinie aus das Spielgerät überlegt auf Jürgen Ließ zurücklegte. Der momentan Führende in der Torschützenliste hat keine Probleme damit die mustergültige Vorarbeit seines Teamkollegen zu verwerten. Im Anschluss an das 1:2 überschlugen sich die Ereignisse. So musste mit Ivan Pavlovic, der kurz zuvor vom Schiedsrichter wegen Kritik bereits vermerkt worden war, nach ein einem Foulspiel ein weiterer Linzer vorzeitig unter die Dusche. Trotz zwei Mann weniger gab sich die SPG nicht geschlagen. Die Schützlinge von Trainer Endrico Schmoll bewiesen große Moral und kamen so zu neunt tatsächlich noch zu Chancen. So vergab etwa Kristian Rafajac per Kopf nach Palaoro-Flanke die Gelegenheit den Spielstand zu egalisieren. Als viele bereits mit einem Ofteringer Auswärtssieg spekulierten, traf schließlich Jozef Klokocik doch noch zum 2:2-Endstand. Ausgangspunkt für den Schlusspunkt in einer äußerst abwechslungsreichen Begegnung war ein Eckball von der rechten Seite. Der an die Strafraumgrenze gezirkelte Corner landete bei Dino Zeric der im Fallen mit seinem Abschluss einen Verteidiger am Oberkörper traf. Den Abpraller hämmerte letztlich Jozef Klokocik humorlos in den Winkel zum umjubelten Ausgleich.

Abschlussschwäche

Auch wenn die Punkteteilung auf dem ersten Blick keinem der beiden Vereine im Aufstiegskampf sonderlich weiterhilft, so konnten die zwei verantwortlichen Trainer dem Unentschieden schlussendlich doch etwas abgewinnen. SPG FC Stahl Westbahn Linz-Coach Endrico Schmoll haderte jedoch mit der mangelhaften Chancenauswertung in diesem intensiven Duell: "Wir waren bis zur ersten Gelb-Roten Karte nach etwa einer Stunde klar das bessere Team. Es hat bis zu diesem Zeitpunkt meiner Meinung nach nur eine Mannschaft gespielt. Leider haben wir viel zu viele gute Möglichkeiten vergeben. Die Tore, die man bekanntlich nicht schießt, die bekommt man nun einmal und genauso ist es uns auch ergangen. Der vielleicht spielentscheidende erste Ausschluss wäre absolut vermeidbar gewesen, darf man doch am gegnerischen 16er nicht derart ungestüm attackieren, wenn man schon vorbelastet ist. Während wir mit einem Mann weniger in der Folge einen Schritt zurück gemacht haben, haben die Ofteringer so richtig Blut geleckt. Bis zum 1:2 waren dann die Gäste stärker als wir, ehe sich in den Schlussminuten das Kräfteverhältnis nochmals gedreht hat. Aufgrund des späten Ausgleichstreffers mit gleich zwei Spielern weniger können wir mit dem einen Zähler schon leben, wenngleich wir die Partie bis zur 60 Minute eigentlich klar für uns entscheiden hätten müssen. In der kommenden Woche steht auf alle Fälle Abschlusstraining und im Speziellen das Lösen von Eins-gegen-Eins-Situationen auf dem Programm."

Wachsendes Selbstvertrauen

Nach dem siebten ungeschlagenen Duell in Folge zollte SV Oftering-Spielertrainer Jürgen Ließ seiner Mannschaft großen Respekt: "Wir sind in Summe sicherlich zufrieden mit dem Unentschieden. Natürlich wäre, wenn man spät mit zwei Mann mehr in Führung geht, noch mehr möglich gewesen, in Summe denke ich aber, waren die Linzer das bessere Team. Vor allem in der ersten Hälfte sind wir fast nur hinterhergelaufen. Anfang der zweiten Halbzeit ist es dann besser geworden. Mit Fortdauer der Begegnung hatte ich das Gefühl, dass wir kräftemäßig überlegen sind. Wir hätten auch Chancen auf das 1:3 gehabt, leider konnten wir diese jedoch nicht nutzen. Wenn man unsere vielen Ausfälle bedenkt, war es aber eine Top-Leistung, die wir abgeliefert haben. Für den gesamten Verein ist es eine unglaubliche Geschichte, dass wir in der Meisterschaft nachwievor unbesiegt sind und das obwohl wir eigentlich noch kein einziges Mal in Bestbesetzung auflaufen konnten. Mit solchen Ergebnissen wächst und wächst das Selbstvertrauen meiner Mannschaft."

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