Kartenspiele in Tragwein

In der 19. Runde der 2. Klasse Nord-Ost empfing der SC Tragwein-Kamig in der Eurojobs-Arena den SV Chemie Linz. Beide Mannschaften sind im unteren Drittel der Tabelle angesiedelt und daher stand bei dieser Begegnung auf den ersten Blick nicht viel auf dem Spiel. Die rund 100 Zuschauer  bekamen trotzdem ein Spiel zu sehen, dass sie so schnell nicht vergessen sollten, wenn auch nicht unbedingt aufgrund der spielerischen Leistung beider Teams, sondern bedingt durch eine unglaubliche Anzahl vom Schiedsrichter ausgesprochenen Verwarnungen.

Die Gäste aus Linz gingen gestärkt durch einen 5:2 Erfolg letzte Woche gegen Dietach 1b in die Partie. Überhaupt präsentieren sich die "Chemiker" im Frühjahr stark verbessert, was wohl auch auf die acht im Winter verpflichteten Neuerwerbungen zurückzuführen ist und demzufolge kassierte man in der Rückrunde erst eine Niederlage. In Tragwein lief es in der Rückrunde bislang weniger gut, konnte in fünf Spielen nur ein Sieg gefeiert werden.

Elfertor bringt Hausherren in Front
In der Anfangsphase merkte man der Gästeelf von Trainer Manfred Rigler an, dass man diesen positiven Trend weiter fortsetzen wollte und so erarbeiteten sich die Linzer die ersten guten Torgelegenheiten in diesem Spiel. Den frühen Rückstand konnte aber Tragweins ungarischer Torwart Viktor Haisza mit zwei tollen Paraden verhindern. In der 19. Minute war es dann schließlich die Heimelf, die einen, nach einem Foulspiel an Jonathan Katzensteiner, verhängten Strafstoss durch Michael Landl sicher zur Führung verwertete.

Kein Spiel für Fußballfeinschmecker
In den restlichen rund 70 Minuten konnten sich die Fans in Tragwein nur noch über wenige gelungene Aktionen beider Mannschaften freuen, dafür wurde ihnen im wahrsten Sinn des Wortes viel „rohe“ Fußballkost geboten. Die Tabellennachzügler führten die Partie überaus hektisch, ein Spielfluss konnte somit nie wirklich entstehen. In der ersten Spielhälfte wurden daher noch fünfmal, vom überforderten Schiedsrichter Cetin, die Gelbe Karte gezückt, weitere Tore wollten aber nicht mehr fallen, auch weil Chemie bei einem Schuss an die Stange Pech hatte. Torchancen blieben auch nach Wiederanpfiff Mangelware. Die Partie blieb umkämpft und zerfahren.

Zweimal Gelb ist einmal Rot
In Minute 59 kam es wie es bei dieser Flut an Verwarnungen kommen musste: Nach einem bösen Foulspiel an Tragweins Torchützen zum 1:0, Michael Landl, gingen diesem die Nerven durch und er kassierte, aufgrund eines Revanchefouls, seine zweite Gelbe in diesem Spiel. Lange konnten sich die Gäste nicht an der numerischen Überlegenheit erfreuen. Nur drei Minuten nachdem der Referee den ersten Spieler mit der Ampelkarte vorzeitig unter die Dusche schickte, ließ er den Linzer Christian Neunteufel nach wiederholtem Foulspiel folgen.

Später Treffer fixiert den Sieg
Die Vorentscheidung fiel schließlich in der 84. Minute: Nach einem Fehlpass der Gäste kam Tragweins Kapitän Patrick Meisinger an den Ball, welchen er, mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze, im Gäste-Tor zum 2:0 versenken konnte. Den Schlusspunkt in dieser Begegnung setzte mit dem Unparteiischen wieder der auffälligste Akteur am Spielfeld. Nach Kritik an seiner Person durch Tragweins Shukri Racaj, zückte Schiedsrichter Cetin zum insgesamt vierzehnten Mal die Gelbe Karte. Pech nur für den Akteur der Gastgeber, dass dies bereits seine zweite war und er sich somit zwei Minuten früher als gewöhnlich in Richtung Kabine verabschieden konnte.

Am Ergebnis änderte dieser Ausschluss nichts mehr und so unterstrich der SC Tragwein-Kamig mit diesem 2:0 Erfolg die Leistungen der letzten Wochen, wo man zwar nur selten punkten konnte, dafür sich gegen die Spitzenteams der Liga, aber immer teuer verkaufte.       

Stimmen zum Spiel:

Franz Mörtenböck (Sektionsleiter SC Tragwein-Kamig): „Mit den gewonnen drei Punkten bin ich natürlich zufrieden, mit der spielerischen Leistung nicht. Letzte Woche, bei der Auswärtsniederlage gegen Luftenberg, haben sich unsere Spieler um einiges besser präsentiert. Leider Gottes war der Unparteiische mit diesem Spiel überfordert und so haben sich die Geschehnisse am Rasen zunehmend aufgeschaukelt. Da unser Kader nicht sehr groß ist, werden uns die gesperrten Akteure für die anstehende Partie gegen Saxen sicherlich fehlen, auch wenn uns bis dahin zum Glück Spielertrainer Andreas Blees und Konrad Swietek wieder zur Verfügung stehen sollten.“   

Manfred Rigler (Trainer SV Chemie Linz): „Meine Mannschaft hätte dieses Spiel bereits in den ersten zehn Minuten für sich entscheiden können. Leider ist uns das nicht gelungen, woraufhin das Geschehen am Spielfeld immer hektischer wurde. Großen Anteil daran hatte vor allem der Schiedsrichter, dem das Spiel zunehmend entglitt. Am Samstag gegen Katsdorf wird es für mein Team sehr schwierig, da uns aufgrund des Ausschlusses und der vielen gelben Karten nun zwei wichtige Stützen im Defensivbereich fehlen. Wir können also nur überraschen.“


Michael Obrecht

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