Bombe geplatzt: Wirtschaftliche Turbulenzen führen zu Ausverkauf und Neustart in Garsten

altNun ist es offiziell: Beim SV Garsten wird nach dieser Woche kein Stein mehr auf dem anderen bleiben. Nach dem angekündigten Ausstieg eines Hauptsponsors ab Sommer hat der Vorstand des Vereins die Reißleine gezogen: Sowohl die Zukunft der Kampfmannschaft als auch das weitere Engagement des Trainers Andreas Milot sind bis heute nicht geklärt. Fakt ist, dass der Verein ein extremes Sparpaket geschnürt hat, was den fristlosen Abgang dreier Mannschaftsstützen zur Folge hat. Unterhaus.at hat mit Obmann Robert Bogner ein ausführliches Gespräch geführt, welches exklusiven Einblick in die Vorgänge beim Verein bringt. 


"Nur dieser Schritt sichert die Zukunft unserer Kampfmannschaft"

Was ist passiert? In den letzten Wochen hat ein Hauptsponsor des Vereins mit Sommer seinen Rückzug erklärt. Dieser Rücktritt führte dazu, dass die Zukunft der Kampfmannschaft für die kommenden Spielzeit nicht gesichert war. Obmann Robert Bogner hat sich deshalb gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen zu folgenden Schritt entschlossen: Der Verein wechselt schon jetzt auf eine extreme Sparschiene und beginnt mit den großen Umstrukturierungen bereits in der Winterpause. "Für mich ist das Wichtigste der Verein und wir wollen uns nicht ausbrennen, um dann im Sommer vor einem großen Loch zu stehen. Deshalb ist das für uns zwar ein schwerer, aber ein logischer Schritt", so Obmann Bogner. De facto bedeutete dies ein Gespräch mit der Mannschaft, in dem den Kickern mitgeteilt wurde, dass sämtliche Spielergehälter und Punkteprämien im Frühjahr nicht mehr ausgezahlt werden. Somit sind allen Spielern wurde der ablösefreie Abgang angeboten und die Vertrauensfrage zum Verein gestellt.

"Die Mannschaft stand dahinter" - Toptorjäger verlässt den Verein

Die Mannschaft hat diese Mitteilung sehr sportlich und hoch professionell aufgenommen. Trotz der Möglichkeit der freien Ablöse haben bis auf drei Kicker dem Verein alle KM-Spieler den weiteren Verbleib im Frühjahr zugesagt. Fest steht hingegen der Abgang von Torjäger Andreas Kurzmann, der im vergangenen Herbst zu den wichtigsten Spielern der Mannschaft zählte und mit dreizehn Toren die Torschützenliste der Bezirksliga Ost anführt. "Andreas Kurzmann wird uns definitiv verlassen, er ist derzeit auf Vereinssuche", sagt Bogner. Bei zwei Stützen steht ebenfalls zu dieser frühen Zeit der Transferperiode der Abgang fest: Sowohl Daniel Pantelic als auch Mario Garstenauer scheiden im Winter von der Mannschaft. "Wir verstehen natürlich auch diese Spieler und respektieren den Schritt. Umso dankbarer sind wir den anderen Spielern und betrachten diese Reaktion nicht als selbstverständlich", weiß Obmann Bogner und sieht dieses Vertrauensbekenntnis der Spieler als erfreuliche Bestätigung ihrer Verbundenheit zum Verein und der loyalen Arbeit, die in Garsten betrieben wird.

Milot: "Die Nettigkeit muss ein Ende haben." - Klare Strukturen und Perspektiven sind Voraussetzung für weitere Zusammenarbeit

Für Trainer Andreas Milot, der im Sommer von der Fußballakademie aus Ried zum Bezirksligisten gewechselt ist, weil "Garsten eine Herzensangelegenheit ist", wie er im Sommer gegenüber unterhaus.at kundtat, bedeutet dies ganz andere Voraussetzungen als bei seinem Amtsantritt. Von Aufstiegsträumen wird in Zukunft die Realität in Garsten Klassenerhalt in der Bezirksliga bedeuten. "Für mich ist klar: Eine deutliche, unmissverständliche Linie und annehmbare sportliche Perspektiven sind für meinen Verbleib Voraussetzung", sagt ein vor den Kopf gestoßener Trainer. Obmann Bogner hofft natürlich, den Trainer halten zu können: "Die Situation ist sehr schwierig. Wir können sie aber nicht ändern und wollen das beste daraus machen – mit Andi Milot. Der Trainer hat sich Bedenkzeit bis Dezember erbeten, was wir auch so zur Kenntnis nehmen." Der Vorstand tue jedenfalls alles, um den Verein wieder auf feste Beine zu stellen, wie Bogner beteuert: "Wir stehen nicht auf Harakiri. Deshalb wird es jetzt im Frühjahr unsere Aufgabe sein, Strukturen für die Kampfmannschaft zu schaffen, die derzeit nicht mehr vorhanden sind."

Dem Verein wurde also quasi der Teppich unter den Füßen weggezogen. Bleibt abzuwarten, wie und vor allem wann der Verein diesen großen Umbruch bewerkstelligt, um auch in den nächsten Jahren erfolgreiche Zeiten am grünen Rasen bejubeln zu können. 


Lino Heiduck



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