Neun Neuzeuger sorgen für akute Abstiegsangst in Ernsthofen

Der Erfolgslauf des ATSV ökotherm Neuzeug geht weiter: Der verdiente 4:2-Auswärtssieg beim SC Ernsthofen ist gleichbedeutend mit dem sechsten Spiel ohne Niederlage en suite - und das trotz zweier Ausschlüsse. Ganz anders die Stimmungslage dagegen bei der Kiss-Elf. Die Heimpleite lässt das Abstiegsgespenst präsenter denn je über der Ortschaft schweben. Nur noch ein Punkt trennt den SC zur Gefahrenzone der Bezirksliga Ost powered by Pizzeria La Mare Ansfelden. 

Was man unbedingt vermeiden wollte, dürfte nun unausweichlich werden: Im direkten Duell mit dem SC St. Valentin am letzten Spieltag wird für die Ernsthofner der Kampf ums nackte Überleben im Mittelpunkt stehen. Denn aus dem erhofften Befreiungsschlag gegen Neuzeug wird nichts. Nach einer enttäuschenden Darbietung steht trotz früher Führung durch Mirza Kuzelj eine klare Niederlage zu Buche. Ein Dreierpack von Dominik Neudorfer sowie ein Treffer von Bernhard Zauner hievt die Neuzeuger gegen einen stark ersatzgeschwächten Gegner auf die Siegerstraße. 

Selbst Führung bringt keine Sicherheit

Ohne die gesperrten Stephan Schlejmar und Martin Reininger sowie zahlreiche Langzeitverletzte können die Hausherren den Gegner zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährden. Daran ändert selbst der verheißungsvolle Start nach zehn Minuten nichts. Mirza Kuzelj nützt einen folgenschweren Abspielfehler der Gäste zum 1:0. Dennoch zwingen die Neuzeuger dem Abstiegskandidaten über die volle Distanz ihr Spiel auf, zeigen sich vom Rückstand wenig beeindruckt. Zugleich wirken die Ernsthofner verunsichert. Spielerisch gelingt wenig, selbst in den Zweikämpfen ist man meist einen Schritt hinterher. 

Neu(zeug)dorfer dreht Spiel 

So ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Gäste das Spiel auch ergebnismäßig an sich reißen. Sieben Minuten nach der Ernsthofner Führung beginnen die Festspiele von Dominik Neudorfer. Den gefährlichen Angreifer bekommen die Heimischen überhaupt nicht in den Griff, nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich stellt er noch vor der Pause auf 2:1 für den ATSV. Neuzeug hat die Partie zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle, während sich der SC auf Reagieren beschränkt, anstatt selbst die Zügel in die Hand zu nehmen. Die sprintstarken Sturmspitzen Andreas Kettner und Onur Ulas sind völlig auf sich alleine gestellt, aus dem von Personalsorgen geplagten Mittelfeld fehlt jegliche Unterstützung. Das Angriffsduo beißt sich so an der Neuzeuger Abwehr die Zähne aus. 

Turbulente zweite Hälfte

In ähnlicher Tonart geht es nach dem Seitenwechsel weiter. Die Gäste sind in allen Belangen überlegen, präsentieren sich kampfstark, spielfreudig und torgefährlich. Das 3:1 durch Bernhard Zauner nach 54 Minuten ist die logische Folge. Danach brechen turbulente Minuten an. Neuzeugs Robert Artmayr wird nach einer Attacke im Sechzehner wegen Torchancenverhinderung mit glatt Rot ausgeschlossen. Den fälligen Elfmeter verwandelt Hasan Yanal zum 2:3 und lässt einen leisen Hoffnungsschimmer bei den Ernsthofnern aufflammen. Dieser vergrößert sich, als der ATSV eine Viertelstunde vor Schluss einen zweiten Ausschluss verkraften muss. Schiedsrichter Christian Kuntner verweist auch Thomas Rinnermoser mit der rein Roten Karte des Feldes.

Doch selbst aus der doppelten Überzahl können die Heimischen kein zählbares Kapital schlagen. Vorne harmlos, in der Defensive fehleranfällig ermöglicht der SC der Schausberger-Elf nach 78 Minuten die endgültige Entscheidung. Dominik Neudorfer schlägt ein drittes Mal zu, erzielt seinen elften Saisontreffer. Und besiegelt die Fortsetzung der jüngsten Neuzeuger Serie, womit der Aufsteiger auf Rang vier vorrückt. 

 

Manfred Langwieser (Sektionsleiter SC Ernsthofen):
"Es war ein ganz schlechtes Spiel von uns. Das 1:0 war das einzig Positive. Neuzeug war klar besser, dominanter, zweikampfstärker, präsenter. Wir konnten auch nach den zwei Ausschlüssen nicht das umsetzen, was wir eigentlich gewollt hatten. Wir waren stark ersatzgeschwächt, das soll aber keine Ausrede sein. Wir haben schlecht gespielt und verdient verloren. Wir spielen seit der zweiten Frühjahsrunde von den Leuten her ständig am Limit, jetzt sind die zwei Gelbgesperrten dazugekommen. Dann schaut es eben nicht sehr gut aus. Wir hatten eigentlich verhindern wollen, dass es in der letzten Partie gegen den SC St. Valentin noch um etwas geht. Jetzt wird es da aber um alles gehen."

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