Bei Wolfern-Premierensieg: Sensationelle Aufholjagd nach Feldverweis gegen Cheftrainer

Nichts für schwache Nerven ist das Duell zwischen dem ATSV ökotherm Neuzeug und der Sportunion Wolfern. Der Aufsteiger dreht einen 0:2-Rückstand dank eines Treffers in der Nachspielzeit in einen 3:2-Sieg und holt damit die ersten drei Punkte seit dem Comeback in der Bezirksliga Ost powered by Pizzeria La Mare Ansfelden. Kurios: Die Aufholjagd beginnt, nachdem Coach Stefan Wimmer auf die Tribüne geschickt wird. 

Der Auftakt verläuft ganz nach Wunsch für die Hausherren. Stjepan Puskaric kommt aus gut 20 Metern zum Schuss, trifft flach und platziert ins rechte Eck - 1:0 (3.). Damit haben die Wolferner einige Minuten zu kämpfen. Neuzeug nützt die Gunst der Stunde, will einen zweiten Treffer nachlegen. Mit zunehmender Spieldauer flaut der Druck aber etwas ab. Die Gäste kämpfen sich in die Partie hinein, stellen sich besser auf die vorwiegend hohen Bälle des Gegners ein. Vor allem gegen Ende der ersten Halbzeit sind die Gäste einem Ausgleich näher. Martin Sulzner, Stefan Ackerl und Daniel Ruttensteiner scheitern bei ihren aussichtsreichen Gelegenheiten. Auf der Gegenseite vergibt Philipp Mayrpeter kurz vor dem Pausenpfiff zweimal. 

Traumtor bringt Wende

Die zweite Hälfte beginnt exakt wie Halbzeit eins: Mit einem bitteren Nackenschlag für den Aufsteiger. Dominik Haslehner kommt aus guter Position zum Schuss, der nicht ganz unhaltbare Versuch landet in den Maschen (47.). Die sich abzeichnende dritte Niederlage schlägt sich auch im Gemüt von Wolfern-Trainer Stefan Wimmer nieder. Der Coach zeigt sich unter anderem mit dem kampfbetonten Spiel der Neuzeuger unzufrieden, die Proteste bei Schiedsrichter Christian Klammer enden mit einem Verweis auf die Tribüne. Das scheint seine Truppe zusätzlich anzustacheln. Selbst der Zwei-Tore-Rückstand hält die Union nicht davon ab, an einen Punktgewinn zu glauben. Spätestens mit dem Soriano-Tor nach 56 Minuten kehrt die Spannung zurück in die Partie. Martin Sulzner sieht den gegnerischen Torhüter zu weit vor dem eigenen Gehäuse positioniert und überhebt ihn sensationell von der Mittellinie. 

Dramatische Schlussphase

Sechs Minuten später fällt tatsächlich der Ausgleich. Dafür ist ein umstrittener Elfmeter verantwortlich: Neuzeug-Goalie Patrick Stickler fängt den Ball sicher herunter, Wolferns Stefan Ackerl setzt nach, der Keeper fährt das Bein aus - was Schiedsrichter Klammer für elfmeterreif befindet. Das Unheil für die Schausberger-Elf nimmt nun seinen Lauf. Nach 69 Minuten müssen die Neuzeuger auch noch auf Thomas Rinnermoser verzichten. Er sieht Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels. Dennoch zeichnet sich in der Schlussphase nicht unbedingt ein Auswärtssieg ab. Der ATSV verteidigt geschickt in Unterzahl, hat sogar Chancen auf das Goldtor. Die Wolferner sind nicht bereit, das letzte Hemd zu riskieren. Als alle auf den Schlusspfiff warten, schlägt der Aufsteiger eiskalt zu. Ein abgefälschter Pass landet vor den Füßen von Stefan Ackerl. Der läuft alleine auf Goalie Stickler zu und schiebt zum umjubelten 3:2 ein. Wolfern holt die ersten Punkte seit der Rückkehr in die Sechstklassigkeit, Neuzeug erleidet die zweite Niederlage. 

 

Stefan Wimmer (Trainer Sportunion Wolfern):
"Wir wollten in diesem Derby unbedingt etwas machen, es hat aber denkbar schlecht angefangen. Das Wichtigste war heute, dass wir nie aufgesteckt haben. Neuzeug war in den Zweikämpfen sehr aggressiv, ich wollte da meine Spieler schützen. Der Schiedsrichter hat das anders gesehen, hat mich dann auf die Tribüne verwiesen. Damit ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Es freut mich irrsinnig, die Mannschaft hat sich für ihre Moral belohnt. Wir haben uns das Glück, das dazu notwendig war, beinhart erarbeitet. Deswegen war es auch in verdienter Sieg. Was mir aber zu denken gibt ist, dass es besser gelaufen ist, als der Trainer weg war (lacht). (Zur Elferszene): Es gibt sicher Schiedsrichter, die ihn nicht geben würden."

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.