Hertha behält in hochklassigem Spitzenspiel die Oberhand

Ein Spitzenspiel mit allem, was dazugehört: Hochklassiger Fußball, zwei spielstarke Mannschaften, zwei Ausschlüsse, ein Elfmeter und ein Eigentor. Der WSC Hertha Wels und die Union Boeckhiasl Neukirchen/Vöckla/Puchkirchen betreiben im Freitagsspiel Werbung für den Fußball in der Bezirksliga Süd powered by Schachner Wintergarten-Technik. Am Ende geht der Favorit gegen mehr als tapfere Gäste als Sieger vom Platz. 

Frühes Eigentor

In der Anfangsphase präsentieren sich die Hausherren gewohnt stark. Die Hertha ist von Beginn an bemüht, die Niederlage gegen Pichl vergangene Woche vergessen zu machen. Man drückt mächtig aufs Gaspedal, kann sich rasch die ersten Chancen erarbeiten. Nach einem Corner scheitert Goalgetter Robert Lenz noch an Goalie Stamberg sowie an der Stange. Wenige Minuten später wird die Anfangsoffensive der Welser belohnt: Freistoß für den WSC, um die Hereingabe zur Mitte streiten sich Lenz und Schobesberger. Der Neukirchner ist es zwar, der das Duell gewinnt - allerdings lenkt er den Ball unglücklich ins eigene Tor (18.). 

Partie kippt

Eine in dieser Phase verdiente Führung. Die Gäste einen Tick zu passiv, trauen sich zu wenig zu. Zwar hält man gut dagegen, enttäuscht keineswegs. In der Offensive fehlt es aber an der letzten Entschlossenheit, am Mut. Das ändert sich nach dem Seitenwechsel. Coach Ensberger vollzieht einen Doppelwechsel, der sofort Früchte trägt. Die Neukirchner reißen die Partie an sich, überraschen die Hertha mit ihrem plötzlich frechen Auftreten. Die Begegnung kippt, die Union ist dem Ausgleich nahe. Einige Schwächen im Torabschluss verhindern jedoch den ersehnten und mittlerweile verdienten ersten Treffer. Dennoch sind die Gäste nun drauf und dran, der Begegnung eine entscheidende Wende zu geben. 

Verletzungen werfen Neukirchen aus der Bahn

Bis zwei Verletzungen die Neukirchner zurückwerfen. Der erst zur Pause eingewechselte Daniel Hemetsberger verspürt einen Stich im Knie, muss wieder ausgetauscht werden. Florian Bischof hat das gleiche Problem in der Wade - muss aber durchbeißen. Denn Trainer Ensberger hat sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft. Den kaum noch anspielbaren Bischof versetzt der Übungsleiter an die vorderste Front in den Angriff. Die Union aber im Grunde nun mit einem Mann weniger. Es fehlt an Anspielstationen und Durchsetzungsvermögen im Spiel nach vorne, weshalb die Hertha wieder aufkommt. Und zwölf Minuten vor dem Ende nicht unverdient für die Entscheidung sorgt. Einen berechtigten Strafstoß verwandelt Robert Lenz zum 2:0. 

Zwei Ausschlüsse

Die letzten Minuten haben es nochmals in sich. Die weiter aufopferungsvollen Gäste, bei denen Bischof nun endgültig aus dem Spiel genommen wird, verzeichnen noch zwei Chancen auf den Anschluss. Ein Tor will aber an diesem Abend nicht gelingen. Dafür bekommt Schiedsrichter Aichner in den Schlussminuten nochmals zu tun. Zunächst schließt er Herthas Zoltan Zöld mit der zweiten Gelben Karte aus (85.), wenige Sekunden später zeigt er Christian Fuchs wegen rohem Foulspiels die glatt Rote Karte. Der unrühmliche Schlusspunkt eines rassigen, niveauvollen Schlagerspiels zweier starker Mannschaften.

 

Stimme zum Spiel

Roman Ensberger (Trainer Union Boeckhiasl Neukirchen/Vöckla/Puchkirchen):
"In der ersten Hälfte hatten wir noch zu viel Respekt. In der Halbzeit haben wir uns zusammengeredet, gesagt, es geht um drei Punkte und um nicht mehr. Bis zu den verletzungsbedingten Wechsel waren dann wir super im Spiel. Danach ist das System ein wenig zusammengebrochen. Der Sieg für die Hertha ist am Ende nicht unverdient. Dennoch ein Riesen-Kompliment an die Mannschaft. Wir waren nahe dran am Punkt, das gewisse Etwas hat gefehlt. Wir haben zehn Mal aufs Tor geschossen und das Tor kein einziges Mal getroffen. Nichtsdestotrotz freut es mich, dass wir den Leuten ein Klasse-Abendspiel zeigen konnten. Richtig freut mich auch, dass uns der Stadionsprecher der Hertha zu unserer Leistung gratuliert hat. Da sieht man, dass wir uns Respekt erarbeitet haben, versucht haben, Fußball zu spielen und eine klasse Truppe sind. Wir haben jetzt zwar ein Lazarett, aber es gibt kein Jammern. Nächste Woche wollen wir uns die Punkte zurückholen, die wir heute nicht gemacht haben."
 
Christoph Gaigg

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