Nichts für schwache Nerven! St. Pantaleon dreht dramatischen Keller-Krimi

kallham svst pantaleon svDramatik pur im Abstiegskampf! Unfassbare trägt sich beim Duell zwischen dem SV Kallham und dem USV St. Pantaleon zu. Ein Treffer nach 20 Sekunden, ein 43-jähriger Torschütze, zwei Ausschlüsse und eine Gastmannschaft, die eine furiose Aufholjagd mit dem Sieg krönt - mehr geht nicht! Drei Runden vor Schluss haben die Stampfer-Mannen damit beste Karten für den Klassenerhalt in der Bezirksliga West powered by Teamsport Hofbauer. 

Erstes Tor Sekunden nach Anpfiff

Es ist zu bezweifeln, dass tatsächlich alle Zuschauer auf dem Kallhamer Sportplatz den ersten Treffer des Tages miterleben. Denn der fällt bereits nach gut 20 Sekunden. Sebastian Hamedinger trifft mit einem trockenen Schuss zum 1:0 für den SV Kallham. Die Gäste danach völlig von der Rolle, erholen sich lange Zeit überhaupt nicht von dem Schock. Die Hönig-Elf klar tonangebend, mit guten Gelegenheiten auf einen weiteren Treffer. Eine davon nützt Gergö Tolnai zur 2:0-Führung. Mit einem Versuch aus der Distanz bezwingt er USV-Goalie Lobentanz (20.). Das neuerliche Gegentor trägt nicht zu einem Aufbäumen der Gäste bei. Die Kallhamer in dieser Phase in allen Belangen überlegen.

43-Jähriger als Torschütze

Erst nach gut einer halben Stunde können sich die Stampfer-Mannen aus der Schockstarre lösen. Man scheint langsam aber sicher aufzuwachen. Die ersten Halbchancen sind die Folge, ebenso wie der Anschlusstreffer Sekunden vor der Pause. Für den sorgt ausgerechnet der 43-jährige Christian Heinrich. Er hilft auf Grund des akuten Personalmangels aus - und darf sich gleich in die Torschützenliste eintragen lassen. Weil ein Schuss von der Sechzehnerlinie im gegnerischen Tor landet. Auch nach der Pause beruhigt sich die Partie nicht. Beiden Mannschaften ist der Siegeswille anzumerken. Die Pantaleoner im Vorwärtsgang, werden immer stärker. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel die erste Riesenchance für den USV - das Tor erzielen aber die Gastgeber. Martin Schauer verwertet gleich im Gegenzug eine Standardsituation zum 3:1 (56.).

Gäste starten furiose Aufholjagd

Das Spiel ist damit längst nicht entschieden. Bei den Gästen geht ein Ruck durch die Mannschaft - eine große Aufholjagd beginnt. Den Anschluss erzielt Ognyanov Dimitrov per Strafstoß (67.). Bei den Kallhamern macht sich Müdigkeit breit, die Pantaleoner mit konditionellen Vorteilen. Die sie gnadenlos in Tore ummünzen. Exakt eine Viertelstunde vor Schluss erzielt Hans-Peter Unterberger den aus USV-Sicht viel umjubelten Ausgleich. Doch damit nicht genug. St. Pantaleon wittert seine Siegeschance, setzt alles daran, die Partie gänzlich zu drehen.

Walzinger mit Goldtor und Platzverweis

Nur vier Minuten nach dem 3:3 nimmt der Irrsinn seinen Lauf. Christoph Walzinger schließt einen schnellen Konter der Gäste zum unfassbaren 4:3 ab - das Unmögliche ist perfekt. Die Partie aber noch nicht gewonnen. Weil nun die Kallhamer wieder Moral beweisen, auf den neuerlichen Ausgleich drängen. Die Schlussminuten passen zu dem verrückten Krimi wie die Faust aufs Auge. Denn die Dramatik nimmt kein Ende. Zunächst wird Kallhams Martin Schauer ausgeschlossen - Gelb-Rot wegen wiederholten Foulspiels (87.). Drei Minuten später sieht Goldtorschütze Christoph Walzinger ebenfalls die Ampelkarte. Der SVK wirft nochmals alles nach vorne - erfolglos. Es bleibt beim 4:3-Auswärtssieg der Pantaleoner, die damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.

 

Stimme zum Spiel

Alexander Stampfer (Trainer USV St. Pantaleon):
"Ich habe das ganze noch nicht wirklich gefasst. Nach dem 0:1 nach 20 Sekunden waren wir wie gelähmt. Am Ende haben wir alles riskiert - und alles gewonnen. Ich bin ganz, ganz stolz auf die Mannschaft, zumal wir auf Grund der Ausfälle nur 15- bzw. 16-Jährige auf der Bank hatten. Der Sieg war ganz, ganz wichtig. Ob er verdient ist, kann ich gar nicht sagen, weil ich davor schon ziemlich angefressen war. Wir waren dann nach der Pause besser und konditionell stärker, Kallham hatte in der ersten Halbzeit enorm viel investiert." 

Christoph Gaigg

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