Monika Rhyners Fußballbegeisterung ist seit mehr als 40 Jahren ungebrochen!

Schon als Kind war für die geborene Schweizerin Fußball die schönste Beschäftigung, als 16- Jährige spielte die Offensivspezialistin in Schweizer Frauen-Kampfmannschaften, konnte nie ganz ohne den Ball leben…….aktuell stürmt  die  48- jährige für das Frauenteam von Hochburg/Ach. Im Ligaportal erzählt die leidenschaftliche Fußballerin über ihre sportliche Jugend, ihre „Seitensprünge“ und Ihre „Auszeichnung“, bei männlichen Senioren als einzige Frau ein „Stamm-Leiberl“ zu haben:

 

 Ihre Fußball-Begeisterung ist auch in diesen Zeiten höchst  „ansteckend“, aber ungefährlich:  Monika Rhyner (Hochburg-Ach, Foto: privat)

 

Frau Rhyner, Sie wechselten mit 45 Jahren 2017 zur Frauenelf St. Peter/Hart und übersiedelten 2019 zu Hochburg Ach, welches fußballerische „Vorleben“ haben Sie geführt?

Rhyner: „Als 16, 17- jähriges Mädchen habe ich in der Kampfmannschaft des FC St. Gallen gespielt, auch beim FC Wil, musste aber dann mit Kniebeschwerden meine Karriere unterbrechen. Auch durch ein Studium war mir eine geregelte Meisterschaftsteilnahme nicht mehr möglich, aber wann immer es möglich war , habe ich hobbymäßig immer mit Freunden und Bekannten gekickt. 2004 ist mein Mann verstorben, 2007 bin ich mit meinem Sohn nach Österreich übersiedelt und wohne und arbeite jetzt in Braunau. Nachdem sich die Mannschaft aus St. Peter leider aufgelöst hat, musste ich mir im Vorjahr einen neuen Verein suchen".

Was begeistert Sie am Fußball?

"Schon als Kind war mir der Ball ganz wichtig, und dann später der Mannschaftsgeist, aber auch gleichzeitig die Chance, mit einer Fertigkeit am Ball für dieses Mannschaftsgefüge etwas beizutragen und dann gemeinsam etwas zu erreichen“.

Gab es neben Fußball immer auch andere Sportarten, die Sie ausübten?

"Ja, Volleyball habe ich gerne gespielt, in Hobbyteams und auch Handball. Das letztere vor allem, weil es meine Mutter in den 80-er Jahren unschicklich fand, dass ich als Mädchen Fußball spielen wollte. So wechselte ich zum Handball, weil es ja unbedingt ein Ball sein musste, Dabei zog ich mir einen Bänderriss im Fußgelenk zu und erhielt rechts einen Gips. Die Nachbarsbuben wollten aber trotzdem mit mir kicken, also habe ich das meiste mit dem linken Fuß probiert und siehe da, nachdem mein Gips rechts entfernt wurde, war ich plötzlich „beidbeinig“.

Gab es je bei Ihnen den Wunsch, weiter „oben“ zu spielen?

„In meiner Jugend war das Verlangen deshalb noch nicht so ausgeprägt, weil der Frauenfußball noch weit nicht diese Popularität wie heute hatte. Außerdem waren auch noch viel weniger die Mannschaften vorhanden".

Ihr bisher schönstes Erlebnis im Fußball?

„Das zieht sich seit der Jugend durch: wenn ich als einziges Mädchen unter den Jungs auf dem Platz stand und von ihnen wegen meiner Leistung akzeptiert wurde, hat mir das die größte Freude bereitet, weil ich Talent hatte und weil sich auch das Training lohnte“.

Gab es Vorbilder für Sie in der Jugend?

„Ja, einen legendären Schweizer Nationalspieler namens Karli Odermatt, weil der Name mit meinem Mädchennamen übereinstimmte“.

Welche Veränderung nehme Sie generell im Frauenfußball in den letzten Jahrzehnten wahr?

„Ich finde es sehr positiv, dass Mädchen jetzt von klein auf die Chance haben, sich in Teams kontinuierlich zu entwickeln. Ich selbst kam damals mit 16 Jahren, wo der Körper noch nicht voll entwickelt ist, zu erwachsenen Frauen, da war es sehr mühsam, mitzuhalten“.

Sollten Mädchen Ihrer Meinung nach lange in gemischten Teams spielen?

„Das muss jede für sich entscheiden, wann es nicht mehr Sinn macht; ich denke, solange sie Freude hat, sollte sie dabeibleiben. Es besteht auch nicht immer die Chance, sich nach dem Erreichen der „Altersgrenze“ einer Frauenmannschaft anzuschließen“.

Im Februar waren Sie bei einem Testspiel gegen Pettenbach voll dabei, dann kam Corona, dachten Sie da über ein Karriere-Ende nach?

„Nein, überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich wartete ungeduldig darauf, dass es endlich wieder los geht“.

Gibt es „normalerweise“ für Sie eine Winterpause?

„Nein, denn durch einen guten Bekannten wurde ich als einzige Frau in eine Senioren-Mannschaft in Laab aufgenommen, die ab etwa Ende September in den Wintermonaten wöchentlich in der Halle spielt. Bisher habe ich noch nie dabei eine Blessur davongetragen".

Erlaubt Ihr Beruf und Ihre Familie ausreichend ihr Engagement für den Fußball?

„Als Ordinations-Assistentin muss ich ja keine Nacht-Dienste leisten, mein Sohn ist erwachsen, da bleibt neben Fußball auch noch Zeit für meine freiwillige Tätigkeit beim Rote Kreuz“.

Möchten Sie Ihren großen Erfahrungsschatz nicht als Trainerin oder Betreuerin an die Jugend weiterzugeben?

„Eher nicht, weil mir da die theoretischen Kenntnisse fehlen. Aber selbstverständlich helfe ich jungen Talenten, die zu unserer Mannschaft kommen, gerne, sei es beim Training oder wenn sie sich in das Team integrieren wollen".

Stichwort Hochburg-Ach?

„Wir haben eine sehr  gut funktionierende Gemeinschaft, altersmäßig  eine geglückte Mischung zwischen Routiniers und Talenten  und einen hervorragenden Trainer. Rainer Aschauer versteht es blendend, uns immer besser zu machen. Nach der Sommerpause und den ersten Trainingseinheiten verspüre ich deutlich, wie der Körper reagiert, wie sein Training Wirkung zeigt.“

Ihre Wünsche für die nächste Zukunft?

„Gesund und fit zu bleiben, nicht nur selbst, sondern auch, dass die Mannschaft und auch die Gegnerinnen ohne schwere Verletzungen bleiben und vor allem, dass sich das Virus endgültig verabschiedet“.

Vielen herzlichen Dank für das Interview und ich wünsche Ihnen, dass Ihnen diese große Freude am Fußball immer erhalten bleibt!

 Helmut Pichler

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.