5:4! ADmira Linz gewinnt Wahnsinnsspiel gegen Pichling - "Jeder der nicht gekommen ist, hat was versäumt"

altaltPackender Offensivfußball, neun Tore, Spannung bis zum Schlusspfiff - Die rund 400 Zuschauer erlebten am Samstagabend einen Fußballabend der Extraklasse im Linzer Bachlbergstadion. In einem "geilen Spiel" (O-Ton: AD-Sportchef Koll) setzte sich letztendlich der Aufsteiger SK ADmira Linz gegen die DSG Union Pichling mit 5:4 durch. "Beide Teams haben tollen Fußball geboten, hätten sich die Pichlinger in meinen Augen mindestens einen Punkt verdient gehabt", analysiert Ernst Koll. "Wenn man auswärts vier Tore erzielt, aber dennoch mit leeren Händen dasteht, ist das bitter. Die Burschen haben sensationell gekämpft, ich kann ihnen keinen Vorwurf machen", sagt Pichling-Sportchef Werner Kneidinger.

 

Offensivfußball pur! Sieben Tore in Halbzeit eins

Die beiden Teams verzichteten auf ein etwaiges Abtasten und legten gleich mit offenem Visier los. Nach einer Viertelstunde nahm die Torflut am Bachlberg seinen Anfang. Eine schöne Kombination über Alexander Mosbauer und Matthias Kowatsch konnte Leon Sokrat zum 1:0 vollenden. Die von Neo-Coach Willi Dibold betreuten Gäste wirkten aber nicht geschockt und hatten sofort die richtige Antwort parat. Einen Fehler auf der linken Seite konnte Gabor Ujhegyi ausnutzen und zum 1:1-Ausgleich einschießen. Den Zuschauern wurde rassiger, sehenswerter Offensivfußball geboten. Im Vorteil Mitte des ersten Abschnitts war nun aber die ADmira. Zunächst versenkte Alexander Mosbauer eine Ecke von Patrick Philipp zum 2:1 (26.), ehe nur wenige Spielzüge später Leon Sokrat mit einem Schuss in die kurze Ecke für das 3:1 (28.) sorgte.

Pichling ließ sich aber nicht hängen und fightete sich - nach dem zuvor Martin Peer noch eine Kowatsch-Granate aus dem Ecke drehen konnte - erneut sofort in die Partie zurück. Sinnbild für das tolle Niveau und den phänomenalen Unterhaltungswert der Partie waren alleine die letzten  Minuten vor dem Pausenpfiff. Nach 41 Minuten war es erneut Ungarn-Legionär Ujhegyi, der einen Kopfball genau unter die Latte setzte und auf 3:2 verkürzte. Im Gegenzug erhöhte der erneut stark spielende Matthias Kowatsch auf 4:2, ehe wiederum keine 120 Sekunden später Pichlings Denker und Lenker Stefan Schicklberger AD-Goalie Marcel Schöffmann, der seine Gesäßverletzung überwunden hatte und sein Comeback feierte, mit einem herrlichen Distanzschuss bezwang. Tore am Fließband, herrlicher Offensivfußball und ein 4:3-Pausenstand - Fußballherz was willst du mehr?

 

Packendes Hin und Her - Am Ende strahlt die ADmira

Die erste Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff gehörte den Gästen aus Linz-Süd, scheiterte Ron Dolzer mit einem Distanzschus nur knapp und musste sich wenige Minuten später ADmira-Keeper Schöffmann bei einer Top-Chance der Gäste auszeichnen. Nach einer Stunde kamen die Urfahraner aber wieder besser ins Spiel und trafen auch gleich, war es Leon Sokrat der einen schnellen Konter eiskalt zum 5:3 (61.) vollstreckte. AD-Coach Nagl war dennoch nicht restlos zufrieden und versuchte mit einem Doppelwechsel - Stefan Gerstmayr und Daniel Göbl kamen - seine Mannschaft zu stabilisieren. Das gelang bis etwa 15 Minuten vor dem Schlusspfiff ganz gut, ehe Stefan Moser mit einem satten Weitschuss die Pichlinger erneut heranbrachte und hoffen ließ. Im Finish stand das packende Match nun auf des Messers Schneide. Pichling wollte unbedingt den Ausgleich, ADmira den zweiten Dreier seit dem Aufstieg. Am Ende konnte der Aufsteiger den knappen Sieg über die Distanz retten und somit eine echte Reifeprobe in der Landesliga Ost ablegen. Pichling zeigte sich hingegen im Vergleich zu den Vorwochen stark verbessert, funktionierte in der Offensive gut, ließ aber hinten zu viel anbrennen.

 

Ernst Koll (Sportchef SK ADmira Linz):
"Was für eine sensationelle Partie! Jeder der nicht gekommen ist, hat etwas versäumt. Ich muss sagen, dass heute die glücklichere Mannschaft gewonnen hat, sich Pichling einen Punkt sicherlich verdient hätte. Wir haben uns das Leben mit vielen kleinen Fouls selber schwer gemacht, zwei Gegentore durch Weitschüsse erhalten. Am Ende zählen aber die drei Punkte in dieser geilen Partie. Die Zuschauer waren hellauf begeistert. Ich denke, dieser Sieg war auch so etwas wie eine gewisse Reifeprüfung für uns nach dem Aufstieg."

Die Besten: Leon Sokrat, Matthias Kowatsch, Lukas Schmidsberger

Werner Kneidinger (Sportlicher Leiter DSG Union Pichling):
"Ich kann der Mannschaft heute nur ein Lob aussprechen. Wir haben uns nach jedem Rückstand zurückgekämpft, aber leider nie - bis zum 1:1 in der Anfangsphase - den Ausgleich erzielt, sondern in unseren Drangperioden einen weiteren Gegentreffer erhalten. Die Burschen sind im Vergleich zu den Vorwochen gleich ganz anders aufgetreten, die Arbeit von Willi Dibold trägt Früchte. Wir sind definitiv nicht so schlecht, wie es der Tabellenplatz vermuten lässt. Womöglich werden uns die kommenden Gegner auch etwas unterschätzen."

Die Besten: Stefan Schicklberger, Dexter Goryl, Gabor Ujhegyi

Marco Wolfsberger

 

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