Outsourcing von Vereinsleistungen

von Dr. René Riedl

Outsourcing wird in der betriebswirtschaftlichen Fachliteratur als eines der bedeutsamsten Organisationskonzepte der vergangenen Dekade angesehen. Aufgrund der tief greifenden strukturellen Veränderungen im Vereinswesen, beispielsweise stehen immer weniger ehrenamtliche Mitarbeiter zur Verfügung, die Vereinsleistungen erbringen wollen (können), gewinnt das Outsourcing von Vereinsleistungen zunehmend an Bedeutung. Dabei versteht man unter Outsourcing schlicht die „Nutzung externer Ressourcen“, wobei die externen Ressourcen durch eine rechtlich eigenständige Organisation bzw. Person bereitgestellt werden. 

Man denke hier beispielsweise an den Kantinenbetrieb. Bei vielen Vereinen stellt sich die Frage, selbst betreiben oder den Betrieb an eine vereinsfremde Person auslagern? Viele Faktoren werden bei einer derartigen Entscheidung Einfluss auf den von Vereinsverantwortlichen gefassten Entschluss haben. Zum einen wird die Verfügbarkeit einer geeigneten Person wichtig sein. Zum anderen werden die finanziellen Forderungen dieser Personen Einfluss haben. Nicht zuletzt wird es jedoch wichtig sein, einen Vertrag zu schließen, der den Outsourcing-Dienstleister zur nicht-opportunistischen Arbeitsgestaltung motiviert. 

Die Analyse und Gestaltung von vertraglich geregelten Austauschbeziehungen zwischen auslagernder Organisation (hier der Verein) und Dienstleister (z. B. ein Kantinenbetreiber) wird in der wirtschaftswissenschaftlichen Fachliteratur vielfach thematisiert. Wichtig ist dabei, den Vertrag mit Kontrollmechanismen auszustatten und positive Anreize für den Dienstleister zu formulieren. Verträge sollten primär mit positiven Anreizen ausgestattet sein. Einerseits wird dadurch erreicht, dass der Anbieter mehr leistet, als nur das „notwendige Minimum“; andererseits wird die Kontrolle der Handlungen und/oder die Überprüfung vereinbarter Vertragsleistungen vom Leistungsgeber nicht als unangenehm empfunden.

Outsourcing, also die organisationsübergreifende Arbeitsteilung und Kooperation sind meines Erachtens die ökonomischen Prinzipien, auf denen jedes marktwirtschaftliche System aufbaut. Beide Prinzipien ermöglichen die Spezialisierung von Organisationen (und somit auch von Vereinen), die – über Kostenreduktion und Qualitätsverbesserung – den Erfolg einer Organisation, aber auch den Wohlstand einer Volkswirtschaft beeinflusst. Überspitzt formuliert könnte man daher auch für Vereine die folgende Empfehlung aussprechen: Do what you can best, outsource the rest!

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