Das Rätsel Pasching


von Raphael Oberndorfinger

Gekommen um zu bleiben. Der Hit-Titel von „Wir sind Helden“ als Paschings Slogan. Wobei die Ouvertüre des Ex-Bundesligisten alles andere als ein Hit war. Glieder, Brunmayr und wie sie heißen schon gar keine Helden. Zumal die Chartstürmer nach der ersten Runde ohnehin die vermeintlichen Underdogs aus Weißkirchen sind, auch wenn die Bohensky-Truppe wohl nicht allzu lange Zeit an der Tabellenspitze bleiben wird. Dafür würden alle Klubs am liebsten ewig in der OÖ-Liga verweilen, haben sich deshalb gegen einen Pflichtaufstieg in die Regionalliga ausgesprochen. Auch beziehungsweise vor allem Pasching.

Dabei ist nicht klar ersichtlich, ob sich der Aufsteiger pro OÖ-Liga oder contra Erste Liga geoutet hat. Auf jeden Fall gegen die Regionalliga. Selbst wenn Präsident Grad bei seinem Rückzug aus dem großen Fußball-Konzert namens Bundesliga eine Rückkehr unter den gegebenen Umständen kategorisch ausgeschlossen hat, rätseln Funktionäre, Spieler und Fans, ob die Ansage nach gut einem Jahr noch immer ihre Gültigkeit haben kann. Auch wenn der Gegner wie beim 2:1-Auftaktsieg Gmunden statt Rapid Wien heißt, die Wartinger-Elf auswärts schlichte Kabinen den Salzburger Luxus-Gemächern in den Katakomben der Bullen-Arena vorziehen, der Klub im Vergleich zu früher im medialen Vakuum nach Luft schnappen muss. Pasching hat noch immer ein top-professionelles Umfeld. Ein Stadion, in dem nicht nur die Werbebanden aus den Erfolgsjahren überlebt haben. Ein Budget, bei dem der Kassier das Wort Defizit nur dank Wortmeldungen des Finanzministers kennt. Und einen Kader, in dem mehr Bundesliga-Erfahrung schlummert als bei den meisten Klubs der ADEG-Liga.

Weshalb sich viele die Sinnfrage stellen. Wozu der Aufwand, wenn die Wartinger-Elf gar nicht aufsteigen will? Die Talente sollen ausgebildet werden, steht im Ranking der Argumente aus Paschinger Kehlen ganz weit oben. Mag sein. Zweifelsohne lernen die Youngsters neben der PlusCity aufgrund der infrastrukturellen und personellen Ressourcen das ABC des Fußballs wahrscheinlich so gut, effektiv und schnell wie vielleicht sonst nur in den „Zuchtstallungen“ von Didi Mateschitz. Toll! Super! Vorbildhaft! Das habe ich mir gedacht. Bis Freitag. Als in der Startelf nur vier (!) Spieler standen, die ihren 28. Geburtstag noch nicht gefeiert haben.


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