Die Halbzeitbilanz - Union Raiffeisen Mondsee Statements

Im Anschluss an die Analyse vonmondsee_big.jpg Union Raiffeisen Mondsee legen die Verantwortlichen des Vereines selbst ihre Sicht der Dinge dar und sprechen neben dem Winterfahrplan auch über das Beheben der mentalen Blockade, sowie über die große Konkurrenzsituation im Mittelfeldbereich. Angesprochen auf die Kaderplanungen wird man in Mondsee wie erwartet die Fühler nach einem Torhüter ausfahren, die Verpflichtung eines Goalgetters hingegen ist kein absolutes Muss. Robert Hammerl - Sportliche Leitung - und Neo-Cheftrainer Michael Schwaiger im Gespräch mit ooeliga.at, dazu im Anschluss die unabhängige Expertenmeinung von Alfred Olzinger.

Michael Schwaiger (Neo-Cheftrainer und Ex-Torhüter Union Raiffeisen Mondsee):
"Die nächsten beiden Wochen werden wir noch trainieren, außerdem ist ein viertägiges Trainingslager geplant, das wahrscheinlich in Italien stattfinden wird. Es wird schon zu kleinen Veränderungen kommen, jeder Trainer hat natürlich seine eigenen Vorstellungen und seine eigene Philosophie. Wenn man über die komplette Hinrunde gesehen so wenige Tore erzielt, dann ist die Situation schwierig. Mental werden die Zweifel bei den Spielern immer schwerwiegender, die Zweifel größer. Deshalb tut uns die Pause jetzt sehr gut, jeder kann einmal abschalten und Abstand gewinnen. Das Glück muss im Frühjahr auch zurück kommen.

Meine Hauptaufgabe besteht darin, die Spieler in Einzelgesprächen wieder aufzurichten. In den Vorbereitungsspielen werden wir einige Dinge probieren, wir müssen den Kopf einfach wieder freibekommen. Am Transfersektor wird nicht viel passieren, die Verpflichtung eines Torhüters steht bei uns ganz oben auf der Liste, ein Stürmer ist nicht zwingend notwendig. Erstens sind gute Spieler im Winter schwer zu bekommen, da sie oft noch unter Vertrag stehen und zweitens bin ich von der Qualität unserer Spieler überzeugt. Eine Torgarantie kann man ohnehin nicht einfach verpflichten. In der Winterpause ist aber jeder einzelne selbst gefragt, um sich individuell zu verbessern.

Auch in Zukunft werden wir versuchen, das Spiel aktiv zu gestalten. Wir müssen uns einfach mehr zutrauen, das Thema Abstiegskampf muss aus den Köpfen verschwinden. Die Mannschaft hat eindeutig Qualität, deshalb möchte ich auch den Kader beisammenhalten - ich brauche jeden Mann. Im Mittelfeld wird es ohnehin zu einem harten Konkurrenzkampf kommen, im Prinzip stehen vier, fünf Spieler für zwei Positionen zur Verfügung. Ich bin auch der Meinung, dass wir im Frühjahr noch eine gute Rolle spielen werden."

Robert Hammerl (Sportliche Leitung Union Raiffeisen Mondsee):
Der damalige Abgang von Zarko Cavic war ein riesen Schlag. Er war ein Eigenbauspieler, bei dem guten Angebot von Gmunden aber nicht zu halten. Die finanziellen Möglichkeiten in Mondsee sind einfach beschränkt, wir lassen uns auf keine unnötigen Risiken ein. Ich möchte dennoch einmal betonen, dass wir einen riesen Schritt nach vorne gemacht haben und mit ein bisschen mehr Glück wären wir vielleicht sogar die Überraschungsmannschaft der Hinrunde gewesen. Mit Markus Wesenauer, Lukas Pomwenger und Dominik Neuhofer stehen drei Eigenbauspieler in unseren Reihen, die eine tolle Entwicklung durchlebt haben.

Primäres Ziel ist natürlich die Verpflichtung eines Torhüters, ein neuer Stürmer müsste schon ideal passen, dass wir uns in der Hinsicht auch Gedanken machen würden. Rudi Ablinger und Niki Obermair genießen ohnehin unser vollstes Vertrauen. In den nächsten Tagen werden wir Muskelfunktions- und Ausdauertests mit den Spielern machen, das geplante Trainingslager in Italien wird zum größten Teil vom Team selbst finanziert. Die Spieler arbeiten etwa am Weihnachtsmarkt für den Verein oder veranstalten ein Eisstock-Turnier, um mit den Erlösen mitzuhelfen.

Expertenmeinung von Alfred Olzinger:
"Mondsee hat einfach im Abschluss große Probleme, obwohl sie immer gut gespielt haben. Am Schluss waren sie auch hinten nicht mehr so stabil, die Situation ist schon bedenklich. Sie haben aber Qualität und ein guter Tormann soll wie angekündigt verpflichtet werden. Bei den Transfers bin ich aber nicht sicher, ob die Spielertypen perfekt zueinander passen - es wirkt etwas unausgewogen. Im Sturm wird für mein Gefühl zu sehr improvisiert. Das Spielermaterial in Mondsee ist aber besser als letzte Saison, ein Stürmer sollte dennoch auf alle Fälle geholt werden.

Wichtig wird sein, nachdem es spielerisch nicht nach Wunsch geklappt hat, dass sich das Team wieder darauf konzentriert, über die Defensive zurück in die Erfolgsspur zu kämpfen. Hinten sollte dicht gemacht werden, die "Null" muss stehen. Aus meiner Sicht als Trainer möchte ich zum Abgang von Günter Ledl sagen, dass man einfach am kürzeren Ast sitzt und diese Dinge kaum beeinflussen kann. Ich bin aber überzeugt, dass mit Michi Schwaiger eine tolle Lösung gefunden wurde, da er dem Team sicher gut tun wird. Ein Aufgabe vom neuen Trainer wird sein, Rudi Ablinger wieder aufzurichten. Er ist ein sehr guter Stürmer, der aber Raum braucht, um sich zu entfalten. Mit dem Rücken zum Tor kann er sich nicht entfalten, er muss mit Tempo kommen.

Mit einem schnellen Erfolgserlebnis im Frühjahr traue ich der Mannschaft unter Michi Schwaiger aber durchaus zu, eine gute Rolle zu spielen."

von Thomas Palmetshofer

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