Die Halbzeitbilanz - ASKÖ Donau Linz Statements

Für die Statements von donau_big.jpgASKÖ Donau Linz unterhielt sich ooeliga.at mit Trainer Mario Eisschiel und "Iron Man" Taulant Krasniqi, der in den letzten eineinhalb Saisonen in 39 aufeinanderfolgenden Spielen der Linzer Stammformation angehörte und nur ganze 18 Spielminuten verpasste. Man muss schon eine lange Suche starten, um eine Abwesenheit von Krasniqi zu finden - es war damals der 28. März 2008 (16. Spieltag der Saison 2007/2008). Abgerundet wird das Bild von Donau Linz wie gewohnt mit der Expertenmeinung von Alfred Olzinger, der vor allem auf das Schlüsselspiel in Weißkirchen zum Rückrundenauftakt hinweist und dem ASKÖ Donau Linz ein starkes Frühjahr zutraut.

Mario Eisschiel (Trainer ASKÖ Donau Linz):
"Unsere Heimbilanz ist wirklich katastrophal, dennoch haben wir im Herbst nur drei schlechte Spiele gemacht - gegen Weißkirchen, Mondsee und Traun. In den restlichen Spielen waren wir sicher nicht die schlechtere Mannschaft und haben einige Punkte verpasst. Auswärts war es leichter, wir haben noch Probleme mit dem Spielaufbau, von einigen Spielern erwarte ich mir in der Rückrunde eine deutliche Leistungssteigerung. Das positive Ergebnis vor der Winterpause war nur eine Frage der Zeit, nachdem wir gegen viele Mannschaften sehr unglücklich verloren haben. Vor allem in den Schlussphasen hatten wir unsere Aussetzer.

Mit Safak Ileli habe ich nach seiner Roten Karte in Gmunden lange gesprochen, er muss wie jeder andere Spieler auch Disziplin zeigen. Seine Reaktion kann ich aber nachvollziehen, er wurde systematisch gefoult und hat sich zu einer Kurzschlusshandlung hinreissen lassen. Mit einer Strafe war die Sache erledigt, man sollte das nicht überbewerten.

In der Defensive müssen wir noch stabiler werden, da hat in der Hinrunde einfach keiner herausgestochen; keiner hat dirigiert. Ich bin mit der Mannschaft aber zufrieden und zuversichtlich, dass in der Vorbereitungszeit gute Arbeit geleistet wird. Ein einstelliger Tabellenplatz ist weiterhin unser erklärtes Ziel, dazu werden wir uns nur punktuell verstärken. Eventuell holen wir einen Torhüter und bei einigen Spielern, die in der Hinrunde zu wenig Einsatzzeiten kamen, stehen die Zeichen auf Abschied. Der Name Christoph Rudlstorfer war ein Thema bei uns, da gibt es aber nichts Konkretes zu sagen. Ich möchte die Mannschaft kontinuierlich verbessern und deshalb keine größeren Veränderungen im Kader vornehmen.

Wir trainieren jetzt noch bis Ende November, der Start im neuen Jahr wird am 18. Jänner sein. Ein verlängertes Trainingswochenende am Donauplatz ist auch geplant."

Taulant Krasniqi (Abwehrspieler und Dauerbrenner ASKÖ Donau Linz):
"Die schlechte Heimbilanz kann ich mir eigentlich auch nicht erklären. Wir waren im Konter einfach besser und zwangen dem Gegner praktisch nie unser Spiel auf. Einige waren auch nicht in der besten Form, deshalb stehen wir zur Zeit auf Platz 10.

Die Defensive war meiner Meinung nach nicht schlecht, wir haben in drei Spielen neun Tore erhalten. In den restlichen Spielen waren wir stabil und haben nie mit zwei Toren Unterschied verloren, sondern immer nur sehr knapp. Ich glaube, dass ein Cup-Platz für uns noch möglich ist, die Liga ist sehr ausgeglichen und jeder kann jeden schlagen. Da ist meistens die Tagesform entscheidend. Unser Team ist gut aufgestellt, einige junge Spieler verdienen sich auch ihre Einsätze. Vielleicht würde uns im Mittelfeld ein Routinier gut tun, ansonsten steckt viel Qualität in der Mannschaft.

Ich hatte in den letzten Spielen mit Leistenproblemen zu kämpfen, war in der Vorbereitungszeit verletzt. Solange ich mich bewegen kann, hält mich aber nichts davon ab, zu spielen."

Expertenmeinung Alfred Olzinger:
"Ich bin selbst immer sehr ungern zu Donau Linz gefahren, früher war die Mannschaft zuhause sehr unangenehm zu spielen. Sie hatten zwar jetzt auch gute Gegner in der Hinrunde, die Heimschwäche ist aber eklatant. Ich schätze den Trainer Mario Eisschiel als akribisch arbeitenden Mann ein und denke, dass er die Probleme im Frühjahr in den Griff bekommt. Mit Andi Saurer und Christoph Rudlstorfer ist die Defensiv-Achse weggebrochen, es kamen viele neue Spieler für die Abwehr. Deshalb wird es einfach Zeit brauchen, man sollte keine Wunderdinge erwarten. Ein Christoph Rudlstorfer ist für jede Radio OÖ-Liga-Mannschaft eine Bereicherung.

Ein Problem sehe ich darin, dass durch den Abgang der beiden Routiniers die Hackordnung verloren gegangen ist. Sie waren sehr wichtig für Donau Linz, außerdem muss das Team erst das neue Spielsystem verinnerlichen. Der Trainer versucht Struktur hineinzubringen, deshalb erwarte ich die Linzer im Frühjahr deutlich stärker.

Mit dem tollen Sturmduo und der langen Vorbereitungszeit zur weiteren Integrierung der Neuzugänge sollte ein einstelliger Tabellenrang locker erreichbar sein. Allerdings sollten die Linzer nicht das 6-Punkte-Spiel in Weißkirchen verschlafen, ansonsten könnte sich Nervosität breit machen. Mit einem Sieg würde sich die Mannschaft aber aller Abstiegssorgen entledigen.

Ich denke, Donau Linz setzt auf Kontinuität und kümmert sich auch um den guten Unterbau, der klar vorhanden ist. Beim Thema Disziplin stellt sich immer die Frage, wie sehr schadet man damit der Mannschaft. Andererseits kann man wertvolle Spieler nicht einfach auf die Bank setzen, verliert man, ist man als Trainer wieder der Dumme."

von Thomas Palmetshofer 

 

 

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