Werden Bohensky?s Weißkirchner zu ?den Unabsteigbaren??

Die Union RAIKA Weißkirchen ist für viele Fußballbegeisterte ein Phänomen. Die „graue Maus“ der Radio Oberösterreich Liga startet traditionell schlecht richter_gastkomm.jpgin die Spielzeiten und findet sich Jahr für Jahr relativ rasch am Tabellenende wieder. So passiert auch in dieser Saison 2009/2010. Die Truppe von Weißkirchen-Urgestein und „Mädchen für Alles“ Juan Bohensky überwinterte auf dem letzten Platz und war ligaweit als Abstiegskandidat Nummer 1 eingestuft worden. Doch wenn die ausstehenden Runden immer weniger werden, wird aus der „grauen Maus“ wie durch Geisterhand plötzlich ein „bissiger Hund“, der ums Überleben kämpft.

„Aufgeben tut man nur einen Brief“ – diese Floskel muss man in Weißkirchen keinem Kicker einbläuen. Die haben dieses Motto nämlich im Blut. Bereits in den vergangenen zwei Jahren war man immer mitten im Abstiegskampf und konnte dennoch in der Schlussphase die nötigen Big Points machen, um jeweils einen Platz über dem ominösen „roten Strich“ zu stehen. Auch heuer ist die Abstiegsgefahr noch lange nicht gebannt, doch wenn man beachtet, dass die Union Raika Weißkirchen in den sieben gespielten Frühjahrsrunden nur zweimal verloren hat, kann der Konkurrenz langsam wieder Angst und Bange werden.

Wer impft den Weißkirchnern regelmäßig das Erfolgs-Gen ein, wenn ihnen das Wasser zum Hals steht? Was für eine blöde Frage eigentlich – Coach Juan Francisco Bohensky! Er lebt seinen Spielern vor, wie man selbstbewusst auftritt – auch als Underdog. In der Vorbereitungszeit auf die Frühjahrssaison habe ich mit Bohensky vor einem Testspiel in Steyr kurz über die Situation im Verein gesprochen. Seine erste, knappe Aussage war: „Wir steigen sicher nicht ab!“. Er sagte das mit einer Überzeugung und so entschlossen, dass man selbst auch davon ausgeht, dass dies schon seine Richtigkeit haben wird.

Als wichtigen Faktor sieht Bohensky, dass das Team mehrheitlich aus jungen, hungrigen Spielern besteht, für die die Oberösterreich Liga teilweise ein Abenteuer und eine große Herausforderung ist. Diese – auch aus finanziellen Gründen notwendige – Philosophie des Vereins bringt mit sich, dass man, auch wenn es spielerisch oftmals nicht rund läuft, zumindest eine gehörige Portion Kampfgeist und Willen voraussetzen kann.

Eine Frage drängt sich mir aber auf, wenn Weißkirchen wieder den Klassenerhalt schaffen sollte, wovon ich persönlich ausgehe: Warum läuft es eigentlich nur, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht? Im Normalfall sind es gerade junge Teams, die am Druck eines Abstiegs-Krimis zerbrechen und dann befreit aufspielen, wenn es um „die goldene Ananas“ geht. In Weißkirchen läuft eben ein anderer Film. Regisseur, Produzent, Casting, Marketing und so weiter und so fort…: Juan Bohensky!

Mittelfristig sollte man das  immer mal wieder aufgezeigte Potenzial das ganze Jahr über abrufen und höhere Tabellenluft schnuppern können, denn wer will schon jedes Jahr nur „nicht absteigen“ – auch wenn’s zugegebenermaßen immer sehr spannend ist.

von Andreas Richter

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