Derbysieg der UVB Vöcklamarkt im dichten Nebel gegen Gmunden [Video]

UVB Vöcklamarkt
SV Gmundner Milch

Am Freitagabend trafen im Spiel zwischen der UVB Vöcklamarkt und der SV Gmundner Milch die beiden bislang torgefährlichsten Mannschaften in der OÖ-Liga - powered by Zwei Fach Fenster - aufeinander. Die Zuschauer durften sich somit zumindest von der Papierform her auf ein Offensivspektakel freuen. Die Favoritenrolle kam in diesem Duell zweier Lokalrivalen den nachwievor ungeschlagenen Vöcklamarktern zu, die als erster Verfolger des SV Grieskirchen zu Hause im laufenden Bewerb erst einen Gegentreffer kassiert hatten, während hingegen die Traunseestädter als bisher schwächstes Auswärtsteam in der Fremde noch sieglos waren. Ein Derby hat aber bekanntlich immer eigene Gesetze, dieses Mal sollte sich jedoch der Favorit, der ab der 66. Minute in Überzahl spielte, erwartungsgemäß bei dichtem Nebel mit 3:1 durchsetzen. (Jetzt Trainingslager buchen)

Nötige Präzision fehlt

UVB Vöcklamarkt-Trainer Karl Vietz musste in diesem Spiel auf seinen etatmäßigen Kapitän Thomas Laganda, nach dessen Notbremse beim jüngsten Auswärtssieg in Wels, verzichten. Die Binde am Arm übernahm für den gesperrten Spielführer Torhüter Wolfgang Schober. Vorgeben musste der Absteiger aus der Regionalliga unter anderem neben Marcel Rohrstorfer auch Michael Eberl, der sich nach überstandenem Kreuzbandriss am Weg zurück in der Partie gegen Micheldorf unglücklicherweise neuerlich dieselbe schwerwiegende Verletzung zuzog. SV Gmundner Milch-Coach Jürgen Brandstätter schickte seinerseits die idente Startformation wie schon beim 6:0-Schützenfest am vergangenen Freitag gegen den SV Sierning auf das Feld. Dass der aktuell Tabellenneunte in der Vorwoche ordentlich Selbstvertrauen tanken konnte, dass zeigte sich bereits wenige Minuten nach Spielbeginn. So waren es die Gäste, die nach einem Eckball die erste nennenswerte Chance in diesem Derby vorfanden. Tommy Schmidl brachte den Corner zur Überraschung der Vöcklamarkter nicht hoch in den Strafraum, sondern spielte flach zurück auf Hannes Danninger. Der Kapitän der Gmundner übernahm das Zuspiel direkt, setzte dabei jedoch seinen Schuss nur unwesentlich zu hoch an. Die erste Möglichkeit auf Seiten der Heimelf gab es in Minute 12 zu bewundern. Stefan Sammer setzte den heranstürmenden Adan Ravelo Exposito gut in Szene, der spanische Angreifer hämmerte aus aussichtsreicher Position den aufspringenden Ball jedoch mit dem Vollspann deutlich über das gegnerische Gehäuse. Den Ball in die Wolken jagte von der Strafraumgrenze aus kurze Zeit später auch Gmundens Torjäger Manuel Schmidl, der zuvor von Philipp Bader mustergültig bedient wurde. Praktisch im Gegenzug waren es dann wieder die Vöcklamarkter, die nach einem Angriff über den rechten Flügel beim Abschluss die nötige Präzision vermissen ließen.

Tor 3:0 Vöcklamarkt 73

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Um Zentimeter am Doppelpack vorbei

In einer an sich recht unterhaltsamen und flotten Begegnung mit Möglichkeiten auf beiden Seiten, war es dann Mitte der ersten Hälfte vor allem der hereinziehende Nebel der sich anschlich, um zum Spielverderber zu werden. Den Offensivdrang beider Mannschaften konnten die schlechter werdenden Sichtverhältnisse vorerst jedoch nicht stoppen. In der 31. Minute hatten die Gäste schließlich Pech, als nach einem schnellen Gegenstoß über Manuel Schmidl, Kiril Chokchev aus 18 Metern nur die Oberkante der Latte traf. Vöcklamarkts Torhüter Wolfgang Schober hätte in dieser Szene wohl das Nachsehen gehabt. Weitaus mehr Glück hatten nur fünf Minuten später da schon die Hausherrn. Die Gmundner Verteidigung konnte einen Freistoß von der rechten Seite per Kopf nicht weit genug klären und so landete das Spielgerät vor den Füßen von Alexander Fröschl, der nach einer schnellen Drehung seinen Teamkollegen Adan Ravelo Exposito mit seiner flachen, scharfen Hereingabe fand. Der talentierte 19-jährige Stürmer von der iberischen Halbinsel brachte es per Direktabnahme irgendwie zustande aus kurzer Distanz SV Gmundner Milch-Keeper Manuel Langeder zu überheben. Der Abschluss in Rücklage senkte sich per Bogenlampe genau ins lange Eck zum 1:0. Nur vier Minuten danach stand der Spanier erneut im Mittelpunkt des Interesses, als er per direkten Freistoß aus über 20 Metern Entfernung nur haarscharf einen möglichen Doppelpack verpasste. Auch die letzte Aktion vor der Pause gehörte den Schützlingen von Trainerroutinier Karl Vietz. Paul Gunst und Joachim Gilhofer zeigten eine gelungene Kombination über den linken Flügel. Letztgenannter zirkelte anschließend eine Flanke aufs kurze Eck, die Schlussmann Manuel Lageder durch die Fingerspitzen rutschte, jedoch konnte die Hintermannschaft der Gäste diese Unsicherheit rechtzeitig bereinigen, wodurch es bei der knappen Vöcklamarkter Halbzeitführung blieb.

Neuzugänge mit der Entscheidung

Neun Minuten nach Wiederbeginn sorgten die Gmundner für den ersten Wechsel im Spiel. Mit Dragan Calic für den jungen Philipp Bader brachte Jürgen Brandstätter eine zusätzliche Offensivkraft ins Spiel. Die vorerst besseren Chancen in Hälfte zwei fand aber auch nach dieser Umstellung die UVB Vöcklamarkt vor, die nach rund einer Stunde mit zwei Schüssen von knapp außerhalb des 16ers die Vorentscheidung nur knapp verfehlte. In der 70. Minute holte Alexander Fröschl dieses Versäumnis nach. Den Gmundner unterlief in Unterzahl, nachdem kurz zuvor der bereits verwarnte Dejan Erak nach einem unüberlegten Einsteigen nahe der Seitenoutlinie mit Gelb-Rot den Platz vorzeitig verlassen hatte müssen, beim Herausspielen ein verhängnisvoller Ballverlust, den der Regionalligaabsteiger prompt bestrafte. Mit einem platzierten Schuss ins lange Eck fixierte Alexander Fröschl seinen bereits elften Saisontreffer, wobei sich der Angreifer, der in der Sommerpause vom TSV Hartberg nach Vöcklamarkt wechselte, somit im bereits vierten Spiel hintereinander in die Schützenliste eintragen konnte. Mit Thomas Höltschl machte nur drei Minuten später ein weiterer Neuzugang den Deckel für den Titelaspiranten endgültig drauf. Der 25-jährige Mittelfeldspieler schloss eine herrliche Kombination über sechs Station gekonnt zum 3:0 ab.

Der SV Gmundner Milch bewies die drohende Derbyniederlage vor Augen in der Endphase zu zehnt Moral und wurde dafür in der 84. Minute noch mit dem Ehrentreffer belohnt. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld heraus von Peter Augustini konnte Manuel Schmidl energisch seinen Bewacher abschütteln und den herauseilenden Torhüter Wolfgang Schober gefühlvoll überlupfen. Am fünften Heimsieg der Vöcklamarkter im sechsten Spiel änderte dieser späte Treffer allerdings nichts mehr. Mit diesem prestigeträchtigen Erfolg über den Lokalrivalen lacht die Vietz-Elf zumindest bis zum morgigen Spiel des SV Grieskirchen wieder von der Tabellenspitze.

Alexander Fröschl ist VKB Spieler der Runde 10
Walter Treichl, Leiter Kundenberatung der VKB-Bank Vöcklabruck überreichte Alexander Fröschl die Trophöe zum VKB-Spieler der Runde 10 

Stimmen zum Spiel

Karl Vietz (Trainer der UVB Vöcklamarkt):

"Wir wollten mit einem ordentlichen Spiel gut ins Wochenende starten und das ist uns zum Glück auch gelungen. Der Derbysieg war unterm Strich aber ein hartes Stück Arbeit. Man hat gesehen, dass der SV Gmunden, der eine sehr starke Mannschaft hat, seine Heimspiele auch auf Kunstrasen austrägt. Die Gäste haben sehr gut gespielt und so bedurfte es etwas Glück, dass wir vor der Pause 1:0 in Führung gegangen sind. Beide Mannschaften hatten das Bestreben nach vorne zu spielen, die Abwehrreihen sind aber sehr sicher gestanden und so waren klare Torchancen eher Mangelware. Die Gelb-Rote Karte hat uns nach dem Seitenwechsel sicherlich in die Hände gespielt. In Überzahl haben wir den Erfolg schließlich kontrolliert über die Zeit gebracht. Zur bereits vier Spiele andauernden Torserie von Alexander Fröschl kann ich nur sagen, dass hier wirklich das Sprichwort zu trifft, dass man so wie man trainiert, letztlich auch spielt. Er ist ein sehr ehrgeiziger, junger Spieler der unter der Woche in den Übungseinheiten hart an sich arbeitet und dafür im Moment belohnt wird. Dass wir nach diesem Heimsieg immer noch ungeschlagen sind, ist eine schöne Sache, wichtiger als die drei Punkte ist mir aber, dass sich keiner aus unserem Team mehr verletzt."

Die Besten: Thomas Löffler, Stefan Kirnbauer

 

Fotocredit: Helmut Klein

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