Radio OÖ-Liga: Vorschau Runde 1

Wenn die Schiedsrichter die Pfeiferl nocheinmal ordentlich durchputzen, die Zeugwarte alles fein säuberlich beisammen haben, die Platzwarte runde01.pngden Rasen nochmals schneiden, kehren und markieren, an den Stammtischen die Diskussionen rund gehen und in den Schlafzimmern der Trainer die Partnerin meint, der Mann wirke ein wenig abwesend, weil ihm die Taktik durch den Kopf geht, dann startet wieder die Meisterschaft der Radio Oberöstereich-Liga. Wobei der Knaller die Cup-Revanche von Neuhofen/Ried bei Grieskirchen sein wird. Aber auch alle anderen Partien haben ihren Reiz. Es geht um die Bestimmung des Stellenwertes und das erste Erfolgserlebnis.

Freitag
Sierning  - Eferding

Schwerer Auswärtsgang des Aufsteigers UFC nach Sierning. Die Gastgeber haben gegen St. Florian gezeigt, wie gut sie in Schwung sind und wollen daheim gleich eine Marke setzen. Eferding kann hier aber eigentlich als Aufsteiger relativ locker ans Werk gehen. Und das macht die Elf von Tom Slach gefährlich. Denn zu verlieren hat sie beim Titel-Mitfavoriten Sierning so gut wie nichts. Aber gewinnen kann Eferding hier alles – sogar das Match.

SV Gmundner Milch – Sedda Bad Schallerbach
Für Gmunden eine sehr großer Herausforderung, für die Gäste auch. Die Gmundner, mit einer starken neuen Mischung, haben vor dem  Start vom Obmann bis zum Platzwart Understatement betrieben. Ganz hinten drinnen im Herrgottswinkel so manches Verantwortlichen glaubt man aber sogar an eine Titelchance. Fredl Olzinger, der Trainer ist gelassen. Der neue Mix muss sich einspielen. Bad Schallerbach darf sich auf eine defensiv orientierte Elf einstellen, die mit ihren schnellen Leuten auf Konter lauert. Aber Bad Schallerbach zählt auch zum Kreis der Mitfavoriten. Trainer Hegedüs hat angekündigt, seiner Mannschaft im Falle eines Sieges ein ungarisches Gulasch – gekocht von der Gattin – zu servieren. Dafür werden die Schallerbacher 90 Minuten rennen, da wird zuerst der Rasen, dann der Paprika im Goscherl – und sonst wo – brennen...

Weißkirchen – Micheldorf
Die Weißkirchner wurden hinter vorgehaltener Hand als Abstiegskandidat gehandelt, was Trainer Bo und seine Gang, die aus vielen neuen Rock’n-Rollern besteht, heiß macht. „De Musi spielt, und mia ham die Noten,“ sagt Bohensky. Ganz anders sein Kapitän Jürgen Friedl, der meinte: „Super, wenn die uns als Absteiger sehen, können wir ohne Druck spielen.“ Den Beisatz hat er weggelassen: „und die dann ordentlich panieren.“ Also wird Micheldorf schwer auf der Hut sein und andererseits offensiv selbst aktiv werden. Könnte eine Partie sein, wo der eine auf Abwarten spielt, und der andere die schnelle Entscheidung sucht.

Dietach – Sattledt
Für beide Teams ist dieses Match eine echte Standortbestimmung. Die gestählten Sattledter mit Petkov hinten und Muslic vorne sollten in Dietach schon überzeugen können. Aber der Aufsteiger hat einen großen Vorteil, der in die Waagschale geworfen wird: Das Kollektiv ist unverändert und auch gegen die LASK Juniors hat man im Cup gesehen: Wenn der Respekt abgelegt wird, dann marschiert Dietach enorm und ist auch sehr torgefährlich. Deshalb könnte das Match eine enge Partie werden.

Samstag
Traun – Vorwärts Steyr

Trainer Milla Obermüller hat für das Spiel die Parole ausgegeben, dass es besser ist, gleich gegen den Favoriten anzutreten, als später, wenn das Werkel eingespielt ist.  Da hat er recht. Denn Vorwärts ist  stark, weiß aber nicht, wie Traun einzuschätzen ist. Und mit Wasser wird Milla seine Buam am Platz auch nicht kochen lassen. Das weiß Edi "Krieger". Irgendwie liegt über dem Match der Hauch von Überraschung, die dann eintreten würde, wenn Vorwärts Punkte lässt. Denn in Traun ist der Bann der Heimschwäche längst gebrochen. Es knallt wieder im Stadion. Die Milla-Elf hat nix zu verlieren, Vörwärts hat den Druck des Favoriten. Das kann ja heiter werden.

Grieskirchen – Neuhofen/Ried A.
Die Grieskirchner müssen ihren Kreativspieler Milojevic vorgeben, haben aber noch nicht vergessen, wie es ist, wenn ein Chef verletzt ist oder geht, und können daher gut mit der verteilten Verantwortung umgehen. Außerdem ist zwar fast der Altweibersommer da, aber in Grieskirchen ist der Lenz gekommen und da sprießen die Primeln der Hoffnung auf viele Punkte. Und diesmal wird Rieds Keeper genau aufpassen, wenn Lenz am Ball ist – und nicht mehr so weit vor dem Tor stehen...Aber die Junior-Wikinger werden in Grieskirchen beim zweiten Auftritt binnen eineinhalb Wochen ein anderes Gesicht zeigen. Die Zuschauer dürfen sich auf zwei spielende Mannschaften und daher rassige Szenen einstellen. Hinten drinnen stehen, hält von beiden ja keiner aus...

Bad Ischl – Donau Linz
Der Aufsteiger begrüßt in seinem Stadion an der Traun die Donau und beide wollen ihren Pegelstand der Form kennenlernen. Donau ist heuer höher einzuschätzen als beim Start  im Vorjahr. Trainer Scheiblehner arbeitet auf einen einstelligen Platz hin, da muss auch auswärts gleich einmal angeschrieben werden. Jürgen Aschauer, der sich selbst nicht von Anfang an bringen wird, hat seine Truppe gut beisammen, wird die Parole ausgeben, sich das ganze einmal anzusehen. Nur nix überstürzen, auf die Chance warten und sie dann eiskalt nützen. So gesehen hat die Ligapremiere in der Kaiserstadt ihre Reize. Das altehrwürdige Stadion wird gut besetzt sein. Und beide werden motiviert ans Werk gehen. Enge Angelegenheit.

von Wolfgang Bankowsky


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