Spielberichte

Gloggnitz tütet Meistertitel ausgerechnet im Derby ein!

Samstag Abend ging der absolute Hit zwischen SV Gloggnitz und USV Scheiblingkirchen-Warth über die Bühne. Das Nachbarschaftsduell sorgt an sich schon für genug Brisanz. Dieses Mal kam aber noch der Umstand hinzu, dass die Hausherren endlich den finalen Schritt zur Krone machen konnten. Ein Punkt reichte ihnen hierfür. Die Gäste andererseits bestritten das dritte Auswärtsspiel in Folge. Zum Auftakt der kleinen Serie hatten sie beim anderen Titelkandidaten Korneuburg gewonnen. Das sollte für den Kontrahenten Warnung genug sein. Letztlich konnte der Favorit das benötigte Remis einfahren und so den ersten Platz fixieren.

Außenseiter hält Spiel offen

Rund 750 Zuschauer suchten die Krammer-Arena auf. Alle hatten Bock darauf, bei dem besonderen Ereignis dabei zu sein, wenn auf eine außergewöhnliche Saison das i-Tüpfelchen gesetzt wird. Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Und beinahe hätten sich die Heimfans über einen Auftakt nach Maß freuen dürfen. Bereits nach einigen Sekunden waren ihre Jungs gefährlich vor den gegnerischen Kasten gekommen. Ein paar Zentimeter fehlten zur schnellen Führung. Der Ball prallte nur vom Pfosten zurück. Dann aber stand die Taktik im Vordergrund. Beide Teams neutralisierten sich größtenteils. Schließlich war es dem Underdog vorbehalten, sogar in Front zu gehen. Aliaksandr Kuhan wurde ideal bedient und zog vom Sechzehner flach ins lange Eck ab. Die Wuchtel zischte am Torhüter vorbei ins Gehäuse. Die Gäste lagen 0:1 vorne. Sollten sie tatsächlich der Spielverderber sein? Für Gloggnitz ging es nun darum, sofort zurückzuschlagen. Es sollte ja keine heikle Situation heraufbeschworen werden, die eventuell noch einmal für Spannung im Titelkampf sorgt. Und tatsächlich antworteten die Heimischen umgehend. Ein Freistoß musste dafür herhalten. Daniel Pichler übernahm Verantwortung und trat an. Das Spielgerät wurde leicht abgefälscht und zappelte Sekunden später im Kasten. Sehr, sehr wichtig für den Titelfavoriten! Mit dem Remis ging es dann auch in die Kabinen.

Leader verwaltet Ergebnis

Nach dem Seitenwechsel kehrten beide Mannschaften top motiviert auf den Rasen zurück. Den Hausherren fehlte beim aktuellen Stand jetzt nur mehr eine Halbzeit bis zur Erfüllung ihres großen Traums. Und wie so oft im Sport merkte man auch hier, dass die letzten Meter auf dem Weg zum Ziel am schwersten zu gehen sind. Die Gastgeber schienen etwas gehemmt zu sein und riefen ihr gewohntes Offensivspiel nicht so wirklich ab. Es war verständlich, dass sie auch ein bisschen mit angezogener Handbremse spielten und dem Kontrahenten keine Räume öffnen wollten. Man fokussierte sich vor allem auf die in der Saison bombenstarke Defensive. Ein weiterer Gegentreffer sollte jedenfalls vermieden werden. Aber Scheiblingkirchen-Warth machte das gut und schaffte es tatsächlich immer wieder, gefährlich vor dem Tor aufzutauchen. Stefan Bliem, der Torhüter des Tabellenführers, konnte sich unter anderem bei einem Kopfball auszeichnen. Außerdem atmete er tief durch, als ein erneuter Rückstand nur noch von der Stange verhindert werden konnte. Letztlich schaffte es Gloggnitz, das Unentschieden über die Zeit zu bringen. Mit dem Schlusspfiff des Schiedsrichters brachen alle Dämme. Die Anhänger lagen sich in den Armen und die Spieler ließen ihren Emotionen freien Lauf. Nächstes Jahr geht es dann in der Regionalliga weiter! Aber jetzt stehen mal die Feierlichkeiten im Vordergrund. Das hat sich der Verein auch absolut verdient.

Stimme zum Spiel

MA Thomas Eckbauer (Trainer SV Gloggnitz):

„Man merkt in so einem Entscheidungsspiel, dass es auch zu einer Kopfsache dann wird. Umso wichtiger war, dass wir auf den Rückstand sofort eine Reaktion gezeigt haben und der Ausgleich gefallen ist. Am Ende meinte es der liebe Gott gut mit uns. Aber Glück erarbeitet und erkämpft man sich. Und das haben wir die ganze Saison über getan. Die Gefühle sind überwältigend. Schön, wie die Leistungen von der Konkurrenz anerkannt werden. Nächste Saison geht es nun in der Regionalliga weiter. Wir freuen uns auf Traditionsmannschaften wie den Sportklub! Aber auch da werden wir wie immer unser Bestes geben und konkurrenzfähig sein! Davon bin ich bei der Mentalität meiner Jungs überzeugt!“

Die Besten: Stefan Bliem (Tor SV Gloggnitz), Gerald Peinsipp (Abwehr SV Gloggnitz)

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