Kilber Aufholjagd wird nicht belohnt

Der SC Melk feierte am ersten Spieltag der 2. Landesliga West einen 3:2-Auftaktsieg gegen Kilb. In der 72. Minute lagen die Melker, die ab der 23. Minute zu zehnt agierten – bereits mit 3:0 vorne. Kilb – ab Minute 50 ebenfalls mit einem Spieler weniger auf dem Platz – machte es durch Tore von Matthias Trattner (81.) und Gerald Humpelstetter (91.) aber noch einmal spannend.

Der SC Melk fand gut ins Spiel gegen Kilb und ging bereits in der 6. Minute in Führung: Die Gäste fingen den Ball im Mittelfeld ab, Mahmut Harmanci spielte ihn schnell in die Spitze. Dort kam Marco Leovac an die Kugel, gewann das Laufduell gegen einen Verteidiger und traf routiniert zum 1:0. Ab der 23. Minute mussten die Gäste allerdings mit einem Spieler weniger auf dem Platz auskommen, Markus Kerschner sah die rote Karte, der Schiedsrichter entschied auf Torraub. Für Melk-Trainer Johannes Neumayer ein Ausschluss, den man „vertreten kann“.

„Die rote Karte hat unser Konzept natürlich durcheinandergebracht“, sagt Neumayer. „Wir haben in den Viererketten verschoben, mit einem Stürmer weitergespielt und auf Konter gesetzt.“ So gelang es dem SC Melk mit einem Mann weniger die Führung auszubauen: In der 33. Minute nutzte Roman Sopusek einen Abwehrfehler von Matthias Trattner aus und schloss einen Konter erfolgreich ab. In der 36. Minute wurde Neumayer zum ersten Wechsel gezwungen: Marco Leovac musste das Spielfeld verletzungsbedingt verlassen, für ihn kam Kevin Schweiger ins Spiel.
„In der Pause haben wir besprochen, dass wir das Ergebnis verwalten möchten und in der zweiten Halbzeit auf Konter spielen werden“, erklärt Neumayer. Dies ist seiner Mannschaft auch ganz gut gelungen – bis zur 80. Minute jedenfalls. „Das Auftreten in den letzten zehn Minuten kann ich meiner Mannschaft nicht ganz verzeihen. Statt das Spiel souverän fertigzuspielen oder noch ein Tor zu schießen, haben wir es aus der Hand gegeben“, sagt er.

Kilb macht es noch einmal spannend

Den Kilbern, die ab der 50. Minute ebenfalls zu zehnt spielten (Stefan Strohner sah gelb-rot) gelangen in der Schlussphase noch zwei Treffer: In der 81. Minute verkürzte Matthias Trattner auf 1:3, Markus Stumpfer verabsäumte es den Ball wegzuschießen. In der ersten Minute der Nachspielzeit erzielte Gerald Humpelstetter den Treffer zum 2:3. Der bis dahin stark aufspielende Tormann Stefan Reichard fuhr mit der Faust daneben und sah bei diesem Gegentor folglich nicht gut aus. „Der Sieg war nie gefährdet, die spielerische und läuferische Leistung meiner Mannschaft hat über weite Strecken des Spiels gestimmt. Das Ergebnis spiegelt leider den deutlichen Spielverlauf nicht wieder“, fasst Neumayer zusammen.

Dieser Spielbericht basiert auf einem Interview mit Melk-Trainer Johannes Neumayer

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