Kein Sieger im Aufsteiger-Duell, dafür jede Menge Diskussionsstoff

altaltEin wahrlich meisterhaftes Duell erlebte die 1. Klasse Nord-Ost bereits in ihrer ersten Runde. Standen sich doch mit der Union Kefermarkt und der ASKÖ Katsdorf zwei Mannschaften gegenüber, die in der abgelaufenen Saison zu Meisterehren in der 2. Klasse kamen. Eine Spielklasse höher sorgten die beiden Aufsteiger im direkten Duell gleich für ein packendes Spiel, welches letztlich auch geprägt wurde durch einige strittige Schiedsrichterentscheidungen. Ein von Kefermarkt verwandelter Elfmeter kurz vor Schluss sorgte schließlich dafür, dass beide Teams zum Start in die Meisterschaft zumindest einen Punkt ihr Eigen nennen können.

Sehenswertes Tor bringt Gäste in Front

In der Anfangsphase des Spieles hatten die Hausherren ein leichtes Plus an Spielanteilen. Die Katsdorfer versuchten ihrerseits, in den ersten Minuten der Partie hinten nichts anbrennen zu lassen und agierten daher zunächst noch recht vorsichtig. Obwohl die Gäste zu Beginn in ihrem Spiel die Defensive in den Vordergrund rückten, hatten sie dennoch immer wieder Probleme mit den von Kefermarkt forcierten langen Bällen in die Spitze. In der 15. Minute zeigte dann Manuel Albenberger mit einem sehenswerten Schuss aus rund 25 Metern ins linke Kreuzeck, dass auch Katsdorf offensive Akzente setzen kann - ein Traumtor für die Gäste.

Neuzugang gleicht aus

Der Führungstreffer tat der Truppe von Trainer Christian Lehner sichtlich gut. So hatten in den anschließenden Minuten Günther Schwandner per Kopf und Steve Moosbrugger (um Zentimeter am linken Pfosten vorbei) die Möglichkeit, den Vorsprung weiter auszubauen. Beide konnten ihre Top-Chancen aber nicht nützen. Besser macht es da schon auf der gegenüberliegenden Seite der im Sommer zu den Gastgebern gewechselte Ondrej Svoboda, der nach einem Pass in die Tiefe Katsdorfs Torhüter Harald Feitzelmayer gekonnt umkurvte, ehe er zum Ausgleich einschoss. Bis zur Pause sollten dann keine weiteren Treffer mehr fallen, wodurch es mit einem 1:1 in die Kabinen ging.

Mut zur Offensive wird belohnt

Nach Wiederanpfiff agierte Katsdorf wesentlich offensiver, als noch in Halbzeit eins, was sich bereits nach 10 Minuten positiv auswirken sollte, als Thomas Arnitz sein Team wieder in Führung bringen konnte. Der Torjäger im Dienste der Gäste hatte sich ein Zuspiel mit dem Rücken zum Tor angenommen, setzte sich im Anschluss gegen zwei Gegenspieler durch, ehe er den Ball aus 20m gekonnt ins lange Eck schlenzte. Nach diesem Treffer sollten die Turbulenzen in dieser Begegnung aber erst so richtig beginnen.

Der Schiedsrichter im Brennpunkt

Im Mittelpunkt dieser Partie stand in den letzten 30 Minuten Referee Pero Madzar und seine beiden Assistenten, welche übrigens von den beiden Vereinen bereitgestellt wurden. Das zusammengewürfelte Schiedsrichtergespann war sich bei so mancher (Abseits-)Entscheidung in diesem Spiel uneins. Zunächst erregte aber - nach Stanglpass von Markus Langmayr - ein vermeintliches Handspiel die Gemüter, welches aus Sicht von Katsdorf einen klaren Elfer zur Folge haben hätte müssen. Die Pfeife des Unparteiischen blieb in dieser Szene jedoch stumm. Kurze Zeit später ließ es sich der Schiedsrichter aber dann nicht nehmen, zweimal ganz entscheidend in sein Utensil hineinzublasen, wodurch zwei weiteren Katsdorfer Treffern die Anerkennung verweigert wurde. Darüber hinaus wurde Arnitz vom letzten Mann der Katsdorfer in der Nähe des Strafraums zu Boden gerissen, jedoch der Schiedsrichter entschied sich zur Überraschung aller nur für den gelben Karton. In den letzten 10 Minuten kam dann Kefermarkt nochmals auf. Die Konvalina-Elf versuchte alles, um ins Spiel zurückzukommen, was ihr fünf Minuten vor Schluss tatsächlich noch gelingen sollte. Auch in dieser Szene stand vorerst aber wieder Schiedsrichter Madzar im Mittelpunkt, verhängte dieser nach einem vermeintlichen Vergehen im Strafraum der Gäste doch einen Strafstoß. Michael Grabner behielt vom Punkt die Nerven und glich so zum 2:2 aus, was auch den Endstand einer aufregenden Partie bedeuten sollte.


Stimmen zum Spiel:

Christoph Reisinger (Co-Trainer der Union Kefermarkt):
"Wenn man die gesamten 90 Minuten betrachtet, so erscheint mir dieses Unentschieden durchaus gerecht zu sein. Die Zuschauer haben sicherlich ein Spiel auf hohem Niveau zu sehen bekommen. Mit einem Punkt gegen diesen starken Gegner sind wir durchaus zufrieden. Ich persönlich glaube auch, dass diese Katsdorfer Mannschaft vorne mitspielen wird, wodurch unsere erbrachte Leistung an Wertigkeit gewinnt. Das Spiel hätte sicherlich auch anders ausgehen können, nicht zuletzt aufgrund einiger strittiger Entscheidungen. Nachdem ich aber selber Hilfsschiedsrichter bin, habe ich in solchen Situationen, wie sie in dieser Begegnung aufgetreten sind, durchaus auch Verständnis für den Unparteiischen.“

Christian Lehner (Trainer des ASKÖ Katsdorf):
„Wir sind nun bereits seit sehr langer Zeit auswärts ungeschlagen und diese Serie auch gegen bekannt heimstarke Kefermarkter zu verteidigen, ist nicht zu verachten. Dennoch muss ich sagen, dass in dieser Partie mehr als nur ein Punkt, mit welchem wir vor dem Anstoss noch zufrieden gewesen wären, drinnen war. So wie das Spiel gelaufen ist, kann man sicherlich von zwei verlorengegangen Zählern sprechen. Die schwache Leistung des Schiedsrichters hat ihres dazu beigetragen. So ignorierte er zunächst ein klares Handspiel im Kefermarkter Strafraum, ehe der Unparteiische gleich zwei Tore von uns aberkannte und das obwohl der Assistent ihm nichts angezeigt hatte. Die Elfermeterentscheidung kurz vor Schluss ist auch so ein Kapitel. Zwar ist diese Entscheidung durchaus noch vertretbar, nur hätte es den Corner davor gar nicht geben dürfen, da der Schiedsrichterassistent eine Abseitsposition angezeigt hatte, welche der Referee aber „erfolgreich“ ignorierte.“


von Michael Obrecht

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