Bundesligaflair im Voralpenstadion

Den Auftakt in der Rückrunde der 1. Klasse Süd machte am Freitagabend mit der Begegnung zwischen dem Vöcklabrucker SC und dem SC Schwanenstadt ein knackiges Derby. Vor nicht allzu langer Zeit waren die Vorgänger-Vereine der beiden Klubs noch im Profifußball, in der Ersten Liga tätig. "Es war ein besonderes Spiel, ein Hauch von Bundesliga zu spüren. Zudem sorgten die über 500 Zuschauer im Voralpenstadion für tolle Stimmung", so Schwanenstadts neuer Trainer, Gerhard Mittermayr. Auch bei den Hausherren schwingt seit wenigen Monaten mit Wilhelm Schwaiger, ein neuer, überaus erfahrener Coach das Zepter. Im Kräftemessen zwischen dem Tabellenletzten und einem Aufstiegsanwärter bekamen die Fans zwar keine Tore zu sehen, die beiden Mannschaften sorgten jedoch für kurzweilige 90 Minuten.

Während das Tabellenschlusslicht mit einer gewohnt jungen Mannschaft ins Derby ging, setzte Gäste-Coach Mittermayr auf die Routine einiger erfahrener Spieler, wie etwa Ex-Profi Mirzet Krupinac. Die favorisierten Gäste mussten jedoch auf die gesperrten Jürgen Brandstätter, Mehmet Mihmat und Djordje Bisercic verzichten. Dafür standen mit Walter Brenneis, Valmir Hoti und Peter Cosic drei Neuzugänge in der Startformation.

Von Beginn an entwickelte sich ein rassiges Derby, in dem sich die Hausherren im Mittelfeld ein leichtes Übergewicht erarbeiteten und die Viererkette der Mittermayr-Elf ab und an unter Druck setzten. In einer flotten Partie verhinderte in der ersten Halbzeit auf beiden Seiten jeweils das Aluminium einen Treffer. Während ein Freistoß von Schwanenstadts Kevin Kofler ans Lattenkreuz klatschte, traf auch der Vöcklabrucker Christoph Hochauer nur die obere Torumrandung.

Im zweiten Durchgang ein ähnliches Bild, kamen beide Mannschaften zu Chancen, die besten davon auf Seiten der Gäste vergaben Kenan Bektik und Hoti. Nach gut einer Stunde kam jedoch Hektik im Schwanenstädter Strafraum auf. Zunächst blieb nach einer Attacke an Jakob Krocker die Pfeife von Schiedsrichter Lettner stumm. Wenig später dann das vermeintliche Führungstor der Schwaiger-Elf: Ein Heber des eingewechselten Sebastian Klebl landete mit viel Effet zunächst an der Stange, in der Folge - nach Meinung der heimischen Fans - hinter der Linie, ehe Schwanenstadts Torwart Manuel Feurhuber das Leder aufnehmen konnte.

Es blieb schließlich bei einem torlosen Unentschieden, das keiner Mannschaft wirklich weiterhilft, die Hausherren durften sich aber zumindest als moralischer Sieger fühlen. Während den Tabellenletzten am nächsten Samstag in Regau ein brisantes Match erwartet - Wilhelm Schwaiger war jahrelang in Regau tätig - steht für den SC Schwanenstadt bereits am Freitag das "Sechs-Punkte-Spiel" gegen Ohlsdorf auf dem Programm.

Wilhelm Schwaiger, Trainer Vöcklabrucker SC:
"Es war kein typisches 0:0-Spiel. Mit dem einen Punkt sind wir zwar zufrieden und können damit auch gut leben, hätten die Partie aber auch gewinnen können. Denn meiner Meinung nach war nach dem Klebl-Heber der Ball über der Linie. Auch wenn wir die "Rote Laterne" nicht losgeworden sind, hat meine Mannschaft eine ausgezeichnete Leistung geboten und gezeigt, dass sie mit den besten Teams der Liga mithalten kann."

Gerhard Mittermayr, Trainer SC Schwanenstadt:
"Wir haben eine sensationelle Vorbereitung absolviert, sind in den Testspielen ungeschlagen geblieben und konnten dabei einige Bezirksligisten besiegen. Aber wieder einmal hat sich bestätigt, dass die Meisterschaft ein anderes Paar Schuhe ist. Natürlich wollten wir dieses Match unbedingt gewinnen und den Abstand auf einen möglichen Relegationsplatz minimieren, aber das Unentschieden geht letztendlich in Ordnung, zumal beide Mannschaften das Spiel hätten gewinnen können. Trotz des Punkteverlustes werden wir weiterhin alles daransetzen, in den Kampf um einen Relegationsplatz noch eingreifen zu können."


Günter Schlenkrich

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