Schlüßlberg gelingt die Top-Sensation

In der 19. Runde der 2. Klasse Mitte-Ost kam es in wallern svSchlüßlberg zum Aufeinandertreffen zwischen dem Tabellenschlusslicht und dem Tabellenführer. Die Hausherren hatten zuletzt zwei knappe Niederlagen einstecken müssen, vor allem in Alkoven jedoch einen starken Eindruck hinterlassen. Der SV Wallern 1b hingegen reiste mit der Empfehlung von drei Kantersiegen in Folge und einer Siegesserie von acht Spielen an. Angesichts des 7:0-Triumphes im Hinspiel mag man sich beim Spitzenreiter vordergründlich damit beschäftigt haben, wie viele Tore dieses Mal gelingen würden, doch in diesem Fall hatte man die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Schlüßlberg ließ nämlich von Anfang an erkennen, dass man nicht gewillt war dem Ligakrösus die Punkte kampflos zu überlassen und setzte sich schließlich in einem packenden Match mit 4:3 durch.

Schlüßlberger Standards bringen Wallern ins Hintertreffen

Die Schlüßlberger mussten ohne ihren torgefährlichsten Spieler der letzten Wochen ins Spiel gehen, da Gernot Jahraus verletzungsbedingt passen musste. Doch auch ohne ihren besten Torschützen ging die Birbaumer-Elf überraschend in Führung, als noch in der Anfangsphase des Spiels Clemens Breinbauer nach einem Corner völlig freistehend am Fünfer zum Kopfball kam. Der Tabellenführer wirkte nicht geschockt und setzte weiter auf seine spielerische Klasse. Bei einem Stangenschuss hatten die Hausherren noch das Glück auf ihrer Seite, doch nach etwa einer halben Stunde stellte auch Wallern seine Gefährlichkeit nach Eckbällen unter Beweis. Wie bereits in den letzten Wochen war es wieder Stojisa Lazic, der nach einem Corner per Kopf zur Stelle war und das 1:1 besorgte; seine Kopfballstärke dürfte sich noch nicht bis nach Schlüßlberg herumgesprochen haben. Das Tabellenschlusslicht hatte jedoch, wenn auch vom Glück begünstigt, eine Antwort parat, denn nur einige Minuten später gelang dem SVS aus einer Freistoßflanke von der Seite, die an Freund und Feind vorbeiflog, die neuerliche Führung. „Schlüßlberg war aus Standardsituationen sehr gefährlich; da hat es bei uns hinten immer gebrannt“, hob auch Wallerns Spielertrainer Alexander Schellerer die Schlüßlberger Stärke beim ruhenden Ball hervor. Mit dem 2:1 ging es dann auch in die Halbzeitpause.

Doppelschlag macht die Sensation perfekt

Nach Wiederanpfiff dauerte es nicht lange, ehe Lazic für die in der Rückrunde noch ohne Punkteverlust gebliebenen Wallerer zum erneuten Ausgleich traf, als er einen Deckungsfehler in der Schlüßlberger Hintermannschaft mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze ausnützte. In der Folge hatte die Schellerer-Elf mehr vom Spiel, doch Schlüßlberg hielt stets kämpferisch dagegen. Etwa eine Viertelstunde vor Spielende kam es dann auf dem Sportplatz in Schlüßlberg zu der Schlüsselszene des Spiels: Wallerns Torwart Eigner sprang bei einem Rettungsversuch einem Schlüßlberger Angreifer in den Rücken und wurde dafür vom Platz gestellt. Den fälligen Elfmeter verwandelte wie bereits gegen Kematen Josef Iglseder sicher zur dritten Führung für den Underdog. Kurz darauf musste der ins Tor gerückte Schellerer schon wieder hinter sich greifen, als ihn Paschinger mit einem leicht abgefälschten Heber überraschte. Dieser Doppelschlag machte schließlich die Riesenüberraschung perfekt. Wallern kam zwar durch Reinhart in Unterzahl noch zum Anschlusstreffer, zum Ausgleich reichte es aber trotz einer Nachspielzeit von fünf Minuten nicht mehr, da Piminingstorfer im Kasten der Hausherren einige Male gut reagierte. Für Wallern bedeutet die unerwartete Schlappe das Ende einer stolzen Serie und einen herben Rückschlag im Aufstiegskampf. Schlüßlberg hingegen konnte mit den drei Punkten den letzten Tabellenplatz verlassen.

Stimmen zum Spiel:

Michael Augeneder (Sektionsleiter SV Schlüßlberg): „Normal machen wir keine vier Tore, aber heute hat einfach alles zusammengepasst. Ich muss der Mannschaft ein Pauschallob aussprechen; sie hat nie aufgehört zu kämpfen. Wir hatten auch klar mehr Eckbälle, die Mannschaft hat sich also keinesfalls versteckt. Vom Letzten erwartet sich niemand etwas, so gesehen ist der heutige Sieg für uns ein Trost für den letzten Platz in der Tabelle.“

Alexander Schellerer (Spielertrainer SV Wallern 1b): „Wir waren heute defensiv sehr schlecht, dennoch war es eine unglückliche Niederlage. Der Spielverlauf hat Schlüßlberg begünstigt, sie haben aber auch unsere Fehler gut ausgenützt. Bei uns hatte es den Anschein, als hätten wir den Gegner unterschätzt, die Laufbereitschaft hat gefehlt.“

Jörg Korntner

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