Die SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf behält auch im "kleinen“ Linzer Derby gegen Blau Weiß 1b ihre blütenreine Weste

SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf
FC Blau Weiß Linz

Wie schon im Herbst, so fand auch dieses Mal das Gipfeltreffen in der 2. Klasse Mitte powered by HDI zwischen dem Tabellenführer SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf und dem zweitplatzierten 1b-Team des FC Blau Weiß Linz unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Grund dafür waren, wie schon beim ersten Duell, die scheinbar nicht zu erfüllenden behördlichen Sicherheitsauflagen gewesen. Die „ausgesperrten“ Fans beider Lager verpassten dadurch ein enorm spannendes Derby auf hohem Niveau, in welchem sich die Mannschaft von LASK-Co-Trainer Christoph Muezell letztlich knapp aber doch mit 2:1 durchsetzen sollte. Zum Matchwinner aus Sicht von Schwarz-Weiß avancierte Felix Luckeneder, der beide Treffer erzielte.

 Viele bekannte Gesichter

Dass diese Begegnung kein gewöhnliches 2. Klasse-Spiel werden würde, dazu genügte ein kurzer Blick auf die Aufstellungen. Beide Amateurmannschaften waren gespickt mit etlichen Akteuren mit Regional- bzw. sogar Bundesligaerfahrung. So verstärkten unter anderem Benjamin Freudenthaler und Fabio Silva dieses Mal die junge Truppe der SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf. Bei den Königsblauen wurden mit Armend Spreco, Csaba Eröss, Konstantin Kitzmüller, Matej Vidovic und Christopher Lindenbauer ebenso gleich eine ganze Handvoll Spielern aus dem Kampfmannschaftskader zur Reserve abkommandiert. Alleine daraus ließ sich schon erkennen, wie sehr beide Lager dieses prestigeträchtige Duell gewinnen wollten. In den ersten Minuten passierte, trotz der vielen bekannten Namen, bis auf das obligatorische gegenseitige Abtasten, noch nicht allzu viel. Nach einer von Vorsicht geprägten Anfangsphase waren es dann aber die Schwarz-Weißen, welche die erste Duftmarke setzen konnten. So gelang in Minute 15 dem aufgerückten Innenverteidiger Felix Luckeneder, nach einem Eckball, per Kopf das 1:0. Zu diesem Zeitpunkt stand der aktuell Führende in der Torschützenliste der 2. Klasse Mitte, Bünyamin Karatas, übrigens schon nicht mehr auf dem Feld. Der talentierte Nachwuchsstürmer des LASK musste nach gerade einmal zehn Minuten aufgrund einer Achillessehnenverletzung ausgetauscht werden. Die Position von Karatas übernahm mit Eldin Fejzic ein weiterer ganz junger Mann. Der eingewechselte U16-Spieler sollte die Chance die sich ihm bot nutzen und so legte er vor den Augen von LASK-Cheftrainer Karl Daxbacher, der sich diese brisante Partie genauso wenig entgehen ließ, wie Blau Weiß Linz-Präsident Herrmann Schellmann, eine gelungene Talentprobe ab.

Sehenswerter Fallrückzieher

Die SPG war nach dem Führungstreffer, die weitaus aktivere und spielfreudigere Mannschaft in diesem Derby, während so mancher arrivierter Spieler in den Reihen des Stadtrivalen die nötige Einstellung hingegen vermissen ließ. Ganz dem Spielverlauf entsprechend, erhöhte abermals Luckeneder und wieder nach einem Corner in Minute 34 dann auf 2:0. Der überaus torgefährliche Abwehrspieler der Schwarz-Weißen erzielte seinen bereits neunten Saisontreffer mit einem sehenswerten Fallrückzieher aus rund 14 Metern Entfernung. Sein Coach Christoph Muezell meinte dazu nur: „Felix ist halt ein richtiger Torjäger, dass hat er in dieser Szene wieder einmal bewiesen.“ Wenige Augenblicke davor hatte übrigens Luckeneders Teamkollege Okan Ekmekci mit einem Aluminiumtreffer noch Pech gehabt. An der Torumrandung scheitern, sollte kurz vor dem Ende der ersten Hälfte auf der gegenüberliegenden Seite auch Matej Vidovic, der den Ball per Weitschuss an die Stange zimmerte. Den zugegeben nicht einfach zu verwertenden Abpraller, jagte Konstantin Kitzmüller schließlich über das leere Tor. Somit lag der Ligaprimus zur Halbzeit verdientermaßen mit zwei Toren voraus.

Zwei Blau-Weiße Urgesteine sorgen für Spannung

Blau Weiß Linz 1b-Coach Friedrich Feigl konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft im ersten Durchgang nicht zufrieden sein und so schöpfte er gleich zur Pause sein gesamtes Wechselkontingent aus. Für die eher enttäuschenden Armend Spreco, Csaba Eröss und Bejadin Sakiri brachte er Florian Neundlinger, Dijedon Osmani und auch Harald Leitner. Diese Umstellungen sollten sich tatsächlich nach dem Seitenwechsel bezahlt machen. Die Königsblauen zeigten sich im zweiten Durchgang wesentlich aggressiver und konnten dadurch die SPG auch immer wieder vor erhebliche Probleme stellen. In der 50. Minute brachte ein Zusammenspiel zwischen den beiden Blau-Weißen Urgesteinen Valentine Duru und Harald Leitner die Gäste schließlich wieder heran. Duru zeigte in dieser Aktion, dass er auch im hohen Alter noch nichts von seiner hervorragenden Schusstechnik eingebüßt hat und so blieb LASK-Keeper Alexander Strobl am Ende nur das Nachsehen. Die Gastgeber reklamierten in dieser Szene übrigens vergeblich auf Abseits. „Ich bin genau auf Höhe des Assistenten gestanden und dieser hat auch gleich beim besagten Zuspiel die Fahne gehoben. Der Schiedsrichter hat ihn aber fälschlicherweise overruled und das Tor gegeben.“, so LASK-Co-Trainer Christoph Muezell.

LASK-Fohlen bringen Vorsprung über die Zeit

Mit diesem Tor war die Partie wieder völlig offen. Die Amateure von Blau Weiß waren in der Folge sichtlich bemüht zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Die Gäste kamen wie bei einem Duru-Schuss oder einem Kreuzriegler-Freistoß durchaus auch zu ihren Chancen, eine davon nutzen vermochten sie jedoch nicht. Die größte Möglichkeit vergab Konstantin Kitzmüller der in der Schlussphase der Begegnung einen Flugkopfball knapp am Tor der Schwarz-Weißen vorbeisetzte. Der Tabellenzweite musste gegen Ende der Partie immer mehr aufmachen, was den Hausherrn den nötigen Platz zum Kontern gab. Die SPG schaffte es jedoch nicht, trotz aussichtsreicher Gelegenheiten, vorzeitig den Sack zuzumachen, wodurch es bis zur letzten Sekunde spannend blieb. Am Ende brachte die 1b-Mannschaft des LASK ihren Vorsprung über die Zeit und feierte somit im 15. Spiel ihren 15 Sieg.

Das Meisterstück dürfte der SPG LASK/ASKÖ Zöhrdorf damit wohl endgültig gelungen sein, auch wenn sich ihr Trainer Christoph Muezell nach diesem prestigeträchtigen Erfolg noch nicht vorzeitig zum Titel gratulieren lassen wollte: „Solange rechnerisch die Meisterschaft noch nicht entschieden ist, sind Glückwünsche noch unangebracht. Unser Ziel ist es aber ohnehin, jede Begegnung zu gewinnen. Was mein junges Team heute geleistet hat, davor ziehe ich wirklich meinen Hut, wobei mir vor allem die erste Halbzeit wirklich imponiert hat. Der Sieg geht aus meiner Sicht auch aufgrund der weitaus besseren ersten Hälfte absolut in Ordnung. Am Ende waren wir in diesem Derby wohl genau um den einen Treffer besser als Blau Weiß.“ Bei den Verlierern haderte man nachdem Schlusspfiff vor allem mit dem schwachen Auftritt vor der Pause. Blau Weiß Linz 1b-Spieler Harald Leitner, der zugleich den Posten des Sportlichen Leiters innehat, meinte dazu: „Der Grund für die Niederlage waren sicherlich die ersten 45 Minuten, die wir total verschlafen haben. Nach dem Seitenwechsel konnten wir uns dann erheblich steigern. In Summe war der Sieg des LASK verdient, wenngleich ein Remis durchaus möglich gewesen wäre.“

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