Niederlagenserie des ESV Westbahn endet mit 2:1-Erfolg über zehn Ebelsberger

ASKÖ ESV Westbahn Linz
ASKÖ Ebelsberg Linz

Nach dem Verlust einiger Leistungsträger in der Winterpause musste ESV Westbahn-Trainer Reinhard Pfann in den letzten Wochen seine Mannschaft notgedrungen gleich an mehreren Positionen umbauen. Dass man die namhaften Abgänge nicht so einfach adäquat ersetzen wird können, zeigte bereits der Rückrundenauftakt, welcher aus Sicht der „Eisenbahner“ mit einer 0:3-Schlappe gegen den ATSV St. Martin gründlich daneben ging. Insgesamt war dies bereits die vierte Niederlage des ESV in Folge. Am Sonntag hatte die neuformierte Westbahn-Elf nun im Linzer Derby gegen die ASKÖ Ebelsberg die nächste Gelegenheit ihre Negativserie zu durchbrechen und endlich wieder etwas Selbstvertrauen zu tanken.

 

Missglückter Abschlag

Beim ersten Duell dieser beiden Vereine im Herbst, welches letztlich in einem 2:2-Unentschieden gipfeln sollte, hatte der ESV Westbahn mit einem Treffer bereits in der 5. Minute einen Auftakt nach Maß erwischt. Exakt zum selben Zeitpunkt gingen die „Eisenbahner“ auch im Rückspiel wieder in Führung, wobei Ebelsbergs Christoph Pollak mit einem völlig missglückten Abstoß unfreiwillig die Vorarbeit zum 1:0 lieferte. Der viel zu kurze Abschlag des Verteidigers landete direkt vor den Füßen von Westbahn-Angreifer Abdallah Shahin, der den Ball nach einer Drehung quer legte auf den heranstürmenden Manuel Greger, welcher schließlich mit einem Schuss von der Strafraumgrenze ins kurze Eck Patrick Binder im Tor der Gäste keine Chance ließ. In der Folge entwickelte sich eine recht ausgeglichene Partie, die leider Gottes immer wieder unter dem teils recht stürmischen Wind zu leiden hatte. Die Mannschaft, die mehr Spielanteile für sich verbuchen konnte, war die ASKÖ Ebelsberg. Der Tabellenfünfte hatte jedoch seine Probleme damit, sich gegen die von ESV-Libero Andreas Blees gut sortierte Abwehr der Hausherrn, die mit einem Vorstopper zusätzlich verstärkt wurde, zwingenden Chance herauszuarbeiten. Letztendlich bedurfte es schließlich einer Standardsituation um die kompakte Defensive der ASKÖ Westbahn zu überwinden. Nach einem kurz abgespielten Eckball in der 25. Minute war Mile Milun am langen Eck zur Stelle, um die starke Hereingabe von Ionut Dumitru aus kurzer Distanz zu verwerten. Mit dem Zwischenstand von 1:1 verabschiedeten sich beide Teams auch in die Pause.

Die Angst vor dem Gewinnen

Nach Wiederbeginn änderte sich vorerst nicht allzu viel am Spielgeschehen. Der ESV legte sein Hauptaugenmerk weiterhin auf die Defensive und versuchte im Angriff, wie schon in Halbzeit eins, über Konter gefährlich zu werden. In Minute 56 hätten die „Eisenbahner“ es dann nach einem gefährlich von der linken Seite in den Strafraum gezirkelten Freistoß von Andreas Blees in der Hand gehabt, neuerlich in Führung zu gehen. Der Kopfball der Gastgeber aus kurzer Entfernung ging jedoch letztendlich deutlich am Ebelsberger Kasten vorbei. In der 67. Minute schwächten sich die Gäste dann selbst, indem der nach einem Handspiel bereits zuvor verwarnte Christoph Pollak nach einem weiteren Foulspiel seinen „Arbeitstag“ mit Gelb-Rot vorzeitig beenden musste. Die Mannen von Trainer Reinhard Pfann brauchten nur vier Minuten um ihre Überzahl erstmals entscheidend auszunützen. Einen langen Ball in die Spitze konnte Hakan Ucar nicht entscheidend klären, wodurch das Spielgerät letztlich auch etwas glücklich über Christian Leitner bei Cihan Koc landete. Der junge Angreifer legte das Leder schließlich vorbei am herauseilenden Ebelsberg-Keeper Patrick Binder, der an diesem Tag den erkrankten Stefan Herbst vertrat, souverän zum 2:1 in die Maschen. Kurz darauf verhinderte die eigentliche Nummer zwei der Ebelsberger mit einer beherzten Rettungstat gegen Abdallah Shahin die endgültige Vorentscheidung. Den möglichen Sieg nun zum Greifen nahe griff danach bei den „Eisenbahnern“ in den Schlussminuten offensichtlich die berühmt berüchtigte Angst vor dem Gewinnen um sich. Die Gäste kamen dadurch nochmals gehörig auf und hatten zu zehnt gleich mehrfach die Möglichkeit auf den Ausgleich. Die mit Abstand beste Gelegenheit vergab die Wimmer-Elf in der 90. Minute, als Christian Polder das unglaubliche Kunststück zu Wege brachte, einen Stanglpass aus einem Meter Entfernung nicht über die Linie zu drücken. Kurz darauf war Schluss und die ASKÖ ESV Westbahn durfte sich über ihre ersten drei Zähler im Frühjahr freuen.

Kompletter Irrsinn

Nach dem Erfolg war die Erleichterung bei den „Eisenbahnern“ und ihrem Trainer Reinhard Pfann spürbar: „Dieser Sieg war auch für die Moral der Mannschaft unheimlich wichtig. Die Ebelsberger hatten zwar in diesem Derby vor allem nach der Pause mehr Ballbesitz, bis auf die letzten fünf Minuten, als uns unsere Nerven beinahe ein Streich gespielt hätten, haben wir aber nur wenig zwingende Chancen zugelassen. Selbst konnten wir hingegen in beiden Halbzeiten über Konter immer wieder Nadelstiche setzen. Unterm Strich denke ich, dass der Sieg nicht unverdient war. Nach dem uns bekanntlich einige Akteure im Winter verlassen haben, weil sich andere Vereine in der untersten Leistungsstufe einbilden den Spielern Geld bezahlen zu müssen, was meiner Meinung kompletter Irrsinn ist, werden wir auch die restlichen Begegnungen der Rückrunde dazu nützen, den Umbau der Mannschaft weiter voranzutreiben und einiges auszuprobieren.“ Bei der ASKÖ Ebelsberg war die Enttäuschung, vor allem als man die Ergebnisse der direkten Konkurrenten an diesem Spieltag hörte, groß. Coach Peter Wimmer meinte dazu etwa: „Wieder einmal haben wir im falschen Moment genau solch ein Resultat abgeliefert, wobei ich meinem Team eigentlich keinen Vorwurf machen kann, hat doch der Einsatz bei allen gestimmt. Auch spielerisch wären gute Ansätze vorhanden gewesen, wenn man aber wieder einmal die Tore einfach nicht macht, dann darf man sich auch nicht wundern wenn man verliert. Generell haben wir einfach zu wenig den Abschluss gesucht. Der ESV ist hingegen dreimal gefährlich vor unser Tor gekommen und hat zwei Treffer erzielt, weshalb wir meines Erachtens nach unverdient verloren haben, aber so ist eben nun einmal der Fußball. Es hat einfach an diesem Tag nicht sollen sein.“

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