ASKÖ Zöhrdorf fügt Neo-St. Martin-Coach Jürgen Panis erste Niederlage zu

ATSV St. Martin
ASKÖ Zöhrdorf Linz

Zwei Siege in zwei Spielen, so lautete die makellose Bilanz vom neuen Trainer der ATSV St. Martin, Jürgen Panis, in der 2. Klasse Mitte presented by HDI vor der 16. Runde und dem Duell mit der ASKÖ Zöhrdorf. Die Trauner hatten somit am Ostermontag erstmals seit der Spielzeit 2011/2012 die große Gelegenheit drei Begegnungen in Folge zu gewinnen. Ihre Chancen auf den „Hattrick“ sollten die Trauner aber schlussendlich bereits in der ersten Hälfte verspielen, in der man als unterlegene Mannschaft nach individuellen Fehlern mit 0:2 in Rückstand geriet. Nach der Pause konnte die Panis-Elf zwar das Spiel an sich reißen, zu mehr als den Anschlusstreffer durch Besart Peci reichte es jedoch nicht mehr, auch weil die Zöhrdorfer in einer turbulenten Schlussphase gleich zweimal für ihren bereits geschlagenen Torhüter vor der Linie retteten.

 

Früher Rückstand nach Torwartfehler

Bereits die ersten beiden Spieltage in der Frühjahresmeisterschaft ließen erkennen, dass sowohl der ATSV St. Martin, als auch die ASKÖ Zöhrdorf in der Winterpause qualitativ offensichtlich einen Sprung nach vorne gemacht haben. So gingen die Trauner nach zwei gewonnenen Partien und einem Torverhältnis von 7:1 sogar als Zweiter der Rückrundentabelle in das Heimspiel gegen die Linzer. Trotz oder vielleicht sogar wegen der jüngsten Erfolge starteten die Hausherrn aber denkbar schlecht in dieses Spiel. Bereits in der 5. Minute geriet der ATSV St. Martin nach einer unglücklichen Abwehraktion von Torhüter Manuel Öllermeier, der einen Gajewski-Freistoß aus 40 Metern von halbrechter Position zunächst am Fünfer aufspringen ließ, ehe er sich den Ball, beim Versuch diesen noch über die Latte zu befördern, selbst ins Tor schlug, in Rückstand. Durch den frühen Treffer offenbar beflügelt, blieben die Gäste, die in dieser Begegnung neben Alen Salic und Patrik Herrmann, die gesperrt fehlten, auch noch auf drei weitere Stammspieler verzichten mussten, vor der Pause die eindeutig bessere und vor allem auch gefährlichere Mannschaft. Letztendlich benötigte man dann aber wieder die Mithilfe von ATSV-Keeper Öllermeier, um die Überlegenheit auch in Zählbares ummünzen zu können. In der 21. Minute landete ein Ausschuss des Schlussmannes rund 35 Meter vor dem eigenen Gehäuse genau beim Gegner. Die Zöhrdorfer nahmen diese Einladung dankend an, indem sie einen Angriff über die Seite forcierten, welchen Jürgen Siegl erfolgreich zum 0:2 abschloss. Mit diesem Zwischenstand verabschiedeten sich beide Teams schließlich auch in die Pause.

Ärger über Disziplinlosigkeit

Nach der enttäuschenden Leistung im ersten Abschnitt versuchte ATSV St. Martin-Coach Jürgen Panis seine Spieler in der Kabine wachzurütteln: „Das gewonnene Selbstvertrauen aus den letzten beiden Siegen ist in dieser Partie zu Beginn offenbar in Überheblichkeit übergeschwappt. Wir haben in den ersten 45 Minuten einfach nicht das umgesetzt, was wir vor dem Match eigentlich besprochen hatten. Ich habe dann meinen Spielern in der Halbzeit versucht in angemessener Form und Lautstärke klarzumachen, dass es etwa nicht nötig ist, in der Defensive ständig alle Situation im Eins-gegen-Eins lösen zu wollen.“ Die mit den nötigen Nachdruck ausgesprochenen Worte des Ex-Internationalen sollten ihre Wirkung auch nicht verfehlen. Nach Wiederbeginn präsentierte sich die Heimelf deutlich verbessert. Die in der ersten Hälfte überlegenen Zöhrdorfer brachten sich hingegen durch eine Dummheit selbst wieder in Bedrängnis. In der 61. Minute lieferte sich der Trauner Vahit Dasdemir zunächst ein Wortgefecht mit einem seiner Gegenspieler, ehe er sich auch zu einem Nachtreten hinreißen ließ. Da diese Situation im Strafraum der Gastgeber stattfand, bestrafte Schiedsrichter Mario Pfanzeltner-Enzinger dieses ungebührliche Verhalten nicht nur mit Gelb sondern auch mit einem Strafstoß, welchen Besart Peci schließlich zum 1:2 verwandelte. Der Ärger über diese mehr als entbehrliche Aktion seines Spielers war bei Zöhrdorf-Trainer Herbert Neyder auch lange nach dem Schlusspfiff noch nicht verraucht: „Ich habe Vahit daraufhin umgehend ausgewechselt und ihm dabei auch ganz klar gesagt, dass er durch sein mannschaftsschädliches Verhalten die alleinige Schuld trägt, falls wir dieses Spiel nicht gewinnen. Ich hoffe, dass ihm dies eine Lehre sein wird und er solche Unüberlegtheiten in Zukunft gefälligst unterlässt.“

Rettungstaten in höchster Not

Der durch die Disziplinlosigkeit verursachte Anschlusstreffer brachte die Linzer endgültig aus ihrem Konzept. Die Gäste wirkten in der Folge verunsichert und konnten kaum noch Bälle in den eigenen Reihen halten. Der ATSV St. Martin war zweifellos die spielbestimmende Mannschaft in der letzten halben Stunde, nichtsdestotrotz gelang es den Trauner nicht und nicht den Ausgleich zu erzielen. Gleich zweimal war man zwar dem 2:2 ganz nahe, in beiden Situationen rettete ein Zöhrdorfer Verteidiger jedoch noch vor der Linie für den bereits geschlagen Torhüter Joseph Dawodu. Die letzte dieser beiden Rettungstaten in höchster Not erfolgte übrigens in der letzten Minute der regulären Spielzeit. Am Ende zitterten die Linzer mit viel Kampfgeist ihren knappen Vorsprung über die Ziellinie, wodurch sie punktemäßig in der Tabelle zum ATSV aufschließen konnten.

Charaktersache

Zöhrdorfs Trainer Herbert Neyder war verständlicherweise nach diesem am Ende noch so engen Duell froh und glücklich drei Punkte mit nach Hause genommen zu haben: „Ich denke, in der ersten Hälfte waren wir klar überlegen. Nach der Pause hat sich dann das Spiel aber völlig gedreht, wobei uns auch der unnötige Elfmeter aus den Tritt gebracht hat. Warum wir zuletzt mit Fortdauer der Partie immer etwas nachlassen, ist mir eigentlich ein Rätsel, haben wir doch wirklich gut in der Vorbereitungszeit trainiert. Meistens genügt aber eine einzelne Aktion damit bei uns der Faden im Spiel verloren geht. Auch wenn wir zum Schluss hin ordentlich geschwommen sind, so hat mein Team sich aufgrund ihres Kampfgeistes und ihrer Moral den Sieg unterm Strich doch verdient.“ Mit dem Charakter seiner Mannschaft in Summe zufrieden war, trotz der Niederlage, auch St. Martin-Coach Jürgen Panis: „Meine Spieler haben nach der schlechten ersten Hälfte wirklich Größe gezeigt und sich nach dem Seitenwechsel nochmals herangekämpft, was vor nicht allzu langer Zeit wohl noch nicht denkbar gewesen wäre. Weil wir aber zu lange nicht unsere Vorgaben umgesetzt haben, geht die Niederlage auch in Ordnung, wenngleich ein Remis sicherlich drinnen gewesen wäre. Ich bin aber guter Dinge, dass wenn wir Woche für Woche weiterhin gut spielen und hart an uns arbeiten, der Erfolg sich auch wieder einstellen wird.“

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