ASKÖ Dionysen/Traun erfüllt gegen Chemie Linz die Pflicht, jedoch ohne Kür

ASKÖ Dionysen
SV Chemie Linz

Nachdem mit dem 1b-Team der Union Edelweiß der direkte Konkurrent im Kampf um den Relegationsplatz witterungsbedingt in dieser Runde zum Zuschauen verurteilt war, hatte die ASKÖ Dionysen die Möglichkeit mit einem Heimsieg am Pfingstmontag über den SV Chemie zumindest zwischenzeitlich die Reserve des OÖ-Ligisten vom angestrebten zweiten Tabellenrang in der 2. Klasse Mitte presented by HDI zu verdrängen. An einem Erfolg der Hodzic-Elf, die ihre letzten sieben Spiele allesamt gewinnen konnte, über das Ligaschlusslicht zweifelt im Vorfeld niemand. Wer jedoch in diesem Duell mit einem Schützenfest der ASKÖ Dionysen rechnete, der wurde enttäuscht. Zwar konnten sich die Trauner letztlich mit 2:0 wie erwartet gegen den Nachzügler durchsetzen, die „Chemiker“, die ab der 54. Minute sogar in Unterzahl spielen mussten, leisteten jedoch bis zur letzten Sekunde erbitterten Widerstand.

 

 

Viel Ballbesitz, wenig Chancen

Der SV Chemie, welcher im Frühjahr erst einen einzigen Punkt erobern konnte, musste in dieser Partie, wie schon in der Vorwoche bei der 0:3-Niederlage gegen die Union Puchenau, auf so manchen wertvollen Spieler verzichten. So fehlte zum Beispiel neben Nikola Damjanovic, auch Brane Padjan, der nach wie vor an einer gebrochenen Nase und heftigen Rückenschmerzen, verursacht durch das rüde Foul von Zöhrdorf-Keeper Dawodu vor 16 Tagen, laboriert. „Die Geschichte rund um Brane zerrt ehrlich gesagt ein bisschen an der Mannschaft, auch weil er sich immer noch nicht schmerzfrei bewegen kann. Mittlerweile wurde der Schlussmann der Zöhrdorfer von ihm auch angezeigt.“, so Chemie-Coach Bachmaier, dem zumindest mit Lukas Berger wieder die etatmäßige Nummer eins im Tor zur Verfügung stand. Durch die Rückkehr des jungen Schlussmannes verließ sein Stellvertreter Robert Wagner, wie schon beim einzigen Punktgewinn in der Rückrunde gegen die ASKÖ Zöhrdorf, seinen Platz zwischen den Pfosten, um auf der Position des Liberos zu spielen. Der 34-jährige Routinier sollte, das sei an dieser Stelle bereits verraten, eine wirklich starke Leistung als Abwehrchef abliefern. Der SV Chemie stand generell von Beginn an ausgezeichnet und ließ vor allem vor der Pause nur ganz wenige Möglichkeiten zu. Die ASKÖ Dionysen hatte zwar viel mehr Ballbesitz als die Gäste aus Linz, damit etwas anzufangen wussten die Mannen von Trainer Nermin Hodzic jedoch nur in den wenigsten Fällen. Meist versandeten die Angriffsversuche der Trauner am gegnerischen Strafraum ohne jegliche Wirkung, daran konnte auch der aktuell Führende in der Torschützenliste der 2. Klasse Mitte Daniel Novakovic, der an diesem Tag ungewohnt abschlussschwach agierte, nichts ändern. Während die „Chemiker“ zumindest hinten bis zur Halbzeit im Prinzip alles im Griff hatten und fehlerlos agierten, blieben die Linzer in der Offensive weitestgehend harmlos. Mehr als die eine oder andere Halbchance konnte sich die beherzt kämpfende Bachmaier-Elf nicht herausarbeiten, dennoch war der Pausenstand von 0:0 aus Sicht der Gäste sicherlich als Erfolg zu verbuchen.

Harter Ausschluss

Nach Wiederbeginn änderte sich nur wenig am Spielgeschehen. Die Gastgeber waren nach wie vor tonangebend ohne jedoch so wirklich zwingend zu werden. In der 51. Minute ging der Favorit dann aber doch noch erwartungsgemäß in Führung. Nach einem Eckball stieg der aufgerückte Innenverteidiger Aleksandar Erceg in der Mitte am höchsten, wobei sein Kopfball letztlich noch entscheidend vom Fuß von Roland Leitner abgefälscht wurde. Nur drei Minuten nach dem Gegentreffer mussten die „Chemiker“ den nächsten Rückschlag hinnehmen, als Vjekoslav Tomasic nach einem Foul an Daniel Novakovic mit glatt Rot vom Feld gestellt wurde. Laut SV Chemie-Trainer Jürgen Bachmaier eine viel zu harte Entscheidung von Schiedsrichter Erich Kraml: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo der Referee in dieser Aktion hingeschaut hat. Eine Gelbe Karte wäre ja noch ok gewesen, den Spieler aber gleich vom Platz zu stellen, nur weil dies einige Zuschauer gleich nach dem Vergehen lautstark fordern, halte ich jedoch ehrlich gesagt für übertrieben.“ Von einem harten Ausschluss sprach nach Spielende auch Dionysens Sektionsleiter Michael Carhaun: „Der gegnerische Spieler hat auf alle Fälle ohne Chance auf den Ball voll durchgezogen. Regeltechnisch ist demnach eine Rote Karte wohl auch vertretbar, wenngleich man es wohl auch bei Gelb belassen hätte können.“ Die Trauner taten sich in der Folge jedoch überraschenderweise schwer, den dezimierten Gästen den Todesstoß zu versetzen. Der SV Chemie ließ auch zu zehnt nicht allzu viel zu, wenngleich man selbst offensiv in der zweiten Hälfte nicht mehr gefährlich wurde. Als dann die „Chemiker“ in der Schlussphase gezwungenermaßen mehr Risiko nahmen, um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen, machte die ASKÖ Dionysen in Person des eingewechselten Dzevad Busatlic den Sack endgültig zu. Der Joker stand in Minute 92 goldrichtig, um aus kurzer Distanz den Ball zum 2:0-Endstand über die Linie zu drücken.

Nur die Punkte zählen

Mit dem Ergebnis konnten letztlich beide Seiten gut leben, zählen für die ASKÖ Dionysen derzeit ohnehin doch nur die drei Punkte, während der SV Chemie auswärts gegen einen Aufstiegskandidaten sich mehr als achtbar aus der Affäre zog. ASKÖ Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun sah sich in seinen warnenden Worten vor diesem an sich von der Papierform her eindeutigen Duell bestätigt: „Der SV Chemie hat überraschenderweise wirklich brav mitgespielt und vor allem in der ersten Hälfte auch ansehnlich kombiniert, wenngleich die Gäste im Angriff harmlos waren. In der Defensive haben die „Chemiker“ über weite Strecken recht souverän gewirkt, nichtsdestotrotz hätten wir aus unserer Überlegenheit viel mehr Kapital schlagen müssen. Letztendlich zählt für uns im Moment aber ohnehin nur der Sieg, ob wir mit 1:0 oder 17:0 gewinnen ist aufgrund der Tabellensituation derzeit nicht so wichtig. Unser Ziel ist es auch noch die restlichen drei Partien in dieser Saison zu gewinnen, um zur Stelle zu sein, falls Union Edelweiß 1b doch noch einmal Punkte liegen lässt.“ Trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft zeigte sich Chemie-Coach Bachmaier: „Ich bin auf jeden Fall stolz auf meine Jungs, die wirklich bis zum Schluss gerackert und gekämpft haben. Leider fehlt uns zurzeit auch etwas das nötige Glück sonst wäre vielleicht sogar ein Punkt drinnen gewesen. Vor allem in der ersten Hälfte waren wir meiner Meinung nach sogar ebenbürtig, nach dem Seitenwechsel war es dann zu zehnt natürlich schwer. Die ASKÖ Dionysen hat aus ihrer nummerischen Überlegenheit aber erstaunlicherweise relativ wenig gemacht.“

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.