SC Kirchberg-Thening krönt sich mit Sieg gegen Westbahn Linz zum Meister

ASKÖ ESV Westbahn Linz
ASKÖ SC Kirchberg-Thening

Bereits in den vergangenen drei Jahren mischte der SC Kirchberg-Thening stets im Spitzenfeld der Tabelle mit. So belegten die Kirchberg-Theninger seit ihrem Abstieg aus der 1. Klasse Mitte in der Saison 2010/2011 zunächst zweimal den beachtlichen vierten Platz, ehe man in der letzten Spielzeit sogar als Dritter die Ziellinie überquerte . Der ganz große Wurf sollte der Höretseder-Elf aber bis heuer verwehrt bleiben. Am Samstag hatte der SC Kirchberg-Thening gegen den ESV Westbahn Linz nun die Möglichkeit, sein langersehntes Ziel, sprich den Wiederaufstieg, endgültig zu erreichen. Mit einem 4:1-Auswärtserfolg über die „Eisenbahner“ fixierten die Kirchberg-Theninger schließlich nicht nur die Rückkehr in die siebthöchste Spielklasse, sondern verwandelten zudem auch gleich den ersten Matchball zum Gewinn des Meisterschaft.

 

Mit dem aller(aller)letzten Aufgebot

Dem SC Kirchberg-Thening hätte im Auswärtsspiel gegen den ESV bereits ein Unentschieden genügt, um sich unwiderruflich die Krone in der 2. Klasse Mitte presented by HDI zu sichern. „Natürlich war sich vor der Partie jeder bei uns bewusst, dass bereits ein Punkt zum Titelgewinn genügen würde. Nichtsdestotrotz habe ich meine Mannschaft voll auf Sieg eingestellt und nicht irgendwie versucht von vornherein nur das Remis zu halten.“, so Gästetrainer Anton Höretseder, der in diesem entscheidenden Duell wieder auf seinen zuletzt gesperrten Paradestürmer Alexander Mittermeir zurückgreifen konnte. Der Torjäger der Kirchberg-Theninger brauchte gerade einmal ganze 10 Minuten, um seine Qualitäten in der Offensive unter Beweis zu stellen. Nach einem weiten Pass von Philipp Beisl in die Spitze war Alexander Mittermeir zur Stelle, um ESV-Keeper Patrick Edelmayr per Kopf zu überheben. Nur kurze Zeit später musste der Schlussmann der „Eisenbahner“ erneut hinter sich greifen, um den Ball aus dem Netz zu fischen. Dieses Mal war es Stefan Jungreithmeier, der einen Stanglpass von der rechten Seite von Nico Oboril in der 16. Minute über die Linie bugsierte. Für den Assistgeber zum 0:2 war dies übrigens die letzte Aktion in dieser Begegnung, musste doch Nico Oboril mit muskulären Problemen nur wenige Augenblicke nach seiner gelungenen Vorarbeit durch Andreas Leutgeb ersetzt werden. Die beiden frühen Treffer spielten dem Tabellenführer natürlich in die Karten. Die Gäste konnten mit der komfortablen Führung im Rücken ihr Nervenkostüm vorerst schonen und beruhigt ihr Spiel aufziehen. Der ESV zeigte trotz großer personeller Sorgen im Vorfeld dennoch eine absolut ansprechende Leistung. Zu den vielen Ausfällen befragt, meinte Westbahn-Coach Reinhard Pfann: „Bereits vor zwei Wochen hab ich mir eigentlich gedacht, dass wir schon mit dem allerletzten Aufgebot antreten. Dass es diesbezüglich sogar noch schlimmer geht, hätte ich nicht für möglich gehalten. In solch einer Lage sieht man dann aber auch, auf wen man sich verlassen kann und auf wen eher nicht. Die Spieler, die ansonsten nicht allzu oft in der Startelf stehen, haben ihre Sache aber wirklich gut gemacht.“

Zweites Jungreithmeier-Tor ebnet Weg zum Titel

Die ersatzgeschwächten Linzer hielten die Partie lange Zeit offen, auch weil man mit Patrick Edelmayr über einen sicheren Rückhalt an diesem Tag verfügte. Der Torwart der Hausherrn verhinderte gleich mehrfach mit starken Reflexen die Vorentscheidung in diesem Spiel, wobei die Kirchberg-Theninger im Abschluss auch immer wieder am eigenen Unvermögen scheiterten. Sein Gegenüber Manfred Rader konnte sich ebenfalls das eine oder andere Mal auszeichnen. Seine größte „Heldentat“ vollbrachte Kirchberg-Thenings Torhüter in Halbzeit zwei, als er einen Schuss von Peter Tirko aus kurzer Distanz gerade noch bändigen konnte. So mussten sich die Zuschauer schließlich bis zur 67. Minute gedulden, ehe sie einen weiteren Treffer bestaunen konnten. Wie schon beim 0:2 so war es erneut Stefan Jungreithmeier, der nach einer flachen Hereingabe von der Seite goldrichtig stand, um per Nachschuss den Ligaprimus definitiv auf Titelkurs zu bringen. Den „Eisenbahnern“, die beim 0:3 eine Abseitsstellung gesehen haben wollten, musste man wirklich hoch anrechnen, dass sie sich auch durch dieses dritte Gegentor nicht entmutigen ließen. Die Pfann-Elf gab nicht auf und wurde dafür in der 72. Minute zumindest mit dem Ehrentreffer zum 1:3 belohnt. Mit gleich zwei Doppelpässen im Mittelfeld hatte der ESV die beste Abwehr der Liga spielerisch überwinden können. Abdallah Shahin vollendete letztlich diese wirklich gelungene Kombination mit einem satten Schuss ins linke untere Eck. So wirklich ins Wanken konnten die Gastgeber den Spitzenreiter aber nicht mehr bringen. Fünf Minuten vor dem Ende machte schließlich Andreas Leutgeb mit seinem Tor zum 1:4 den Sack für den neuen Meister in der 2. Klasse Mitte endgültig zu.

Etwas ganz Besonderes

Die Freude nach dem Abpfiff war auf Seiten des SC Kirchberg-Thening verständlicherweise groß. Für Erfolgstrainer Anton Höretseder war der Titelgewinn auch aus einem ganz speziellen Grund etwas ganz Besonderes: „Andere Vereine in dieser Spielklasse nehmen viel Geld in die Hand, um erfolgreich zu sein. Wir hingegen haben uns unseren Erfolg nicht zusammengekauft, sondern hart mit Spielern erarbeitet, die keinen einzigen Euro für ihre Leistungen bekommen. Meiner Meinung nach gehört sich das in der 2. Klasse auch so. Der andere Weg ist natürlich der einfachere, deshalb bin ich besonders stolz darauf, dass unsere bescheidenen Mittel derart Früchte getragen haben. Dass wir heuer nicht in jedem Spiel immer so gut waren, steht auch für mich außer Zweifel, trotzdem waren wir wirklich die ganze Saison über absolut konstant. All jenen Trainern in dieser Liga, welche uns immer wieder prophezeien, dass wir schnell wieder eine Etage tiefer landen werden, sei an dieser Stelle einmal gesagt, dass wir aktuell auf den Tabellenzweiten ganze zehn Punkte Vorsprung haben. Meines Erachtens nach ist dann eine solche Kritik von Leuten, die eine weit weniger erfolgreiche Bilanz vorweisen können, nicht wirklich angebracht. Gegen den ESV haben wir mit einer durchschnittlichen Leistung letztlich auch in dieser Höhe verdient gewonnen. So richtig 100%ig meisterlich war es jedoch nicht, auch weil wir es zu lange verabsäumt haben, das Spiel zu entscheiden.“ Zum Meistertitel gratulieren wollte auch ESV-Westbahn-Coach Reinhard Pfann: „Glückwunsch an unseren Gegner den SC Kirchberg-Thening zum Titelgewinn. Ich wünsche den Kirchberg-Theningern, dass sie sich lange in der 1. Klasse halten können. Gegen den neuen Meister hat sich meine stark ersatzgeschwächte Mannschaft absolut teuer verkauft. Etwas mehr als eine Stunde waren wir auch ebenbürtig, danach hat sich mein Team doch etwas aufgegeben. Bitter war natürlich vor allem das abseitsverdächtige Gegentor zum 0:3, welches genau in einer Phase fiel, in der wir am Anschlusstreffer schnupperten. Auch der Treffer zum 1:4 hätte aufgrund einer weiteren Abseitsstellung wohl nicht zählen dürfen. Im Moment belohnen wir uns, abgesehen von den Fehlentscheidungen, aber auch selber einfach nicht für unseren hohen Aufwand, dennoch kann ich eigentlich seit Wochen meinem Team keinen Vorwurf machen.“

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