Sieben Tore in der letzten halben Stunde! ESV Westbahn und St. Martin/Traun teilen nach komplett verrückter Schlussphase die Punkte

ASKÖ ESV Westbahn Linz
ATSV St. Martin

Das Spiel in der 2. Klasse Mitte presented by HDI zwischen der ASKÖ ESV Westbahn Linz und dem ATSV St. Martin wird wohl vermutlich noch manchem lange in Erinnerung bleiben. Bis zur 60. Minute war das nicht unbedingt abzusehen gewesen, führten die „Eisenbahner“ bis dahin doch in einer von beiden Seiten zwar recht beherzt, jedoch auch taktisch undiszipliniert geführten Partie mit 1:0. Exakt eine halbe Stunde vor Schluss löste der Ausgleich der Trauner per verwandelten Elfmeter jedoch dann eine wahre Torlawine aus, die scheinbar nicht mehr zum Stillstand kommen wollte. Beide Seiten versuchten mit offenem Visier die Entscheidung zu erzwingen, die Folge daraus waren sage und schreibe sieben Treffer in den letzten 30 Spielminuten, wobei alleine zwischen der 83. und der 92. Minute der Ball nicht weniger als viermal im Netz zappelte. Dass dieses kuriose Spektakel am Ende keinen Sieger hervorbrachte, dafür war ATSV-Verteidiger Arno Holzinger mit seinem sehenswerten Weitschuss in sprichwörtlich letzter Sekunde verantwortlich, wobei beide Trainer nach dem Abpfiff ohnedies von einem verdienten Unentschieden sprachen.

 

Kapitän schießt sein Team in Front

Der ESV Westbahn ging, nach einem 11:0-Kantersieg über die ASKÖ Neue Heimat zum Meisterschaftsstart, als Tabellenführer in das Duell mit dem ATSV St. Martin, welcher seinerseits in Runde eins knapp mit 1:2 gegen den SV Oftering verloren hatte. Die „Eisenbahner“ waren bei ihrer Heimspielpremiere jedoch personell geschwächt, so musste ESV-Coach Reinhard Pfann neben einigen krankheits- und zivildienstbedingten Ausfällen, unter anderem auch auf seinen Vierfachtorschützen der Vorwoche Peter Tirko, der zukünftig aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit in Deutschland wohl nicht mehr für die Linzer auflaufen wird, verzichten. Nichtsdestotrotz fand der Spitzenreiter bei seiner Heimspielpremiere recht ordentlich in die Partie. Die Hausherrn waren es auch, die in der 39. Minute durch ihren Kapitän Reinald Leitner den ersten und bis zur Pause einzigen Treffer erzielten. Die beiden Trainer beurteilten die erste Hälfte übrigens relativ konträr, so hatte laut Jürgen Panis, der ATSV im ersten Abschnitt die besseren Chancen, wohingegen Reinhard Pfann sein Team bis zum Seitenwechsel klar im Vorteil sah.

Motor überdreht

Nach Wiederbeginn waren es dann zunächst einmal die Trauner, die mehr fürs Spiel taten und dafür auch zurecht mit dem Ausgleichstreffer per Elfmeter in der 60. Minute belohnt wurden. Dem nicht gänzlich unumstrittenen Strafstoß war eine Unsicherheit von ESV-Keeper Patrick Edelmayr vorausgegangen, wobei die Linzer ein Foul an ihrem Torhüter gesehen haben wollten. Jasmin Sijamhodzic ließen die Diskussionen unbeeindruckt und so verwandelte dieser den Penalty zum 1:1. Nur drei Minuten später zappelte der Ball, nach einer schönen Einzelaktion von Nikola Pesa, erneut im Tor der „Eisenbahner“. „Nach dem Führungstreffer haben meine Spieler den Motor allerdings überdreht. Wir haben es anschließend verabsäumt, kontrolliert weiterzuspielen. Vor allem im Mittelfeld hat das richtige Timing und die Übersicht dafür gefehlt, wann man sich in die Offensive miteinschalten kann und wann man besser hinten absichert.“, so ATSV-Trainer Jürgen Panis.

Offenes Visier

Für ihre Fehler in der Rückwärtsbewegung wurden die Trauner auch prompt bestraft, wobei man beim Tor von Christoph Lehner in der 66. Minute zum 2:2 auch den Schlussmann der Gäste Herbert Pechböck nicht frei von jeder Schuld sprechen konnte. In der Schlussphase drängten schließlich beide Mannschaften mit offenem Visier auf die Entscheidung. In der 83. Minute war es abermals Christoph Lehner, der im Sommer die ASKÖ Neue Heimat in Richtung ESV Westbahn verlassen hatte, der für die Heimelf traf. Wenige Augenblicke später hätten die „Eisenbahner“ den Matchball am Fuß gehabt, jedoch verstolperten die Linzer ihre große Chance den Sack zu zumachen und kassierten daraufhin im direkten Gegenzug durch Armin Dedic den Ausgleich. Für ESV-Coach Reinhard Pfann war die Partie damit gelaufen: „Ich habe mich ehrlich gesagt mit der Punkteteilung, nachdem wir zu dumm waren, die endgültig Entscheidung herbeizuführen, eigentlich schon abgefunden gehabt. Dann sind wir aber praktisch aus dem Nichts eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit neuerlich durch Christoph Lehner in Führung gegangen.“ Die Trauner bewiesen mit dem Rücken zur Wand jedoch große Moral und holten zum dritten Mal in dieser Begegnung einen Rückstand auf. In der 92. Minute zog der aufgerückte linke Außenverteidiger Arno Holzinger, der normalerweise auf der rechten Seite beheimatet ist, mit dem Ball am Fuß nach innen und hämmerte diesen aus mehr als 20 Metern nahezu unhaltbar ins kurze Eck. Mit dem Remis in dieser so abwechslungsreichen Begegnung konnten schlussendlich beide Trainer gut leben. So sprach ESV-Coach Reinhard Pfann genauso wie sein gegenüber Jürgen Panis nach dem Abpfiff von einer verdienten Punkteteilung.

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