Hartl-Festspiele bei Union Babenbergs klarem Auswärtssieg über neun Ebelsberger

ASKÖ Ebelsberg Linz
Union Babenberg Linz

Das Linzer Derby zwischen der ASKÖ Ebelsberg und der Union Babenberg in der 2. Klasse Mitte presented by HDI hätte an sich das Potential für eine äußerst spannende Begegnung gehabt. Der Ausschluss des Ebelsberger Schlussmannes Lukas Oberreiter, aufgrund eines etwas unglücklichen Handspiels außerhalb seines Strafraumes, nach gerade einmal zehn Minuten, ließ die Partie am Ende jedoch zu einer eher einseitigen Angelegenheit verkommen. In Unterzahl und nach der Pause auch noch gegen den Wind bekam die sich tapfer wehrende Heim-Mannschaft vor allem Union Babenberg-Kapitän Jürgen Hartl nie in den Griff. Der aktuell Führende in der Torschützenliste zeigte sich an diesem Tag eiskalt vor dem gegnerischen Gehäuse und erzielte, nachdem er bereits in der 42. Minute mit einem schönen Treffer seine Mannschaft in Führung geschossen hatte, in Halbzeit zwei einen lupenreinen "Quattrick". (Jetzt Trainingslager buchen)

Feldspieler als Torhüter

ASKÖ Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer musste in diesem innerlinzer Duell mit Ionut Dumitru einen ganz wichtigen Baustein in seiner Defensivabteilung verletzungsbedingt vorgeben. "Seit dem Sieg über die Union Puchenau vor zwei Wochen war er etwas angeschlagen. Leider ist die Verletzung am vergangenen Spieltag unter Wettkampfbelastung bei der 1:3-Niederlage gegen die ASKÖ Zöhrdorf wieder akut geworden, weswegen ich ihn gegen Babenberg lieber schonen wollte, um nicht erneut einen Rückschlag im Heilungsprozess zu riskieren." Nach gerade einmal zehn gespielten Minuten mussten die Ebelsberger dann den nächsten schmerzhaften Ausfall in ihrer Hintermannschaft verkraften. Torhüter Lukas Oberreiter versuchte in höchster Not vor einem alleine auf sein Tor zustürmenden Babenberger Angreifer noch zu retten, bei seinem etwas unglücklichen Klärungsversuch außerhalb des 16ers war jedoch unerlaubterweise die Hand mit im Spiel. Schiedsrichter Ernst Huber zückte daraufhin die Rote Karte, wodurch die Hausherrn plötzlich ohne gelernten Tormann dastanden. Die Ebelsberger waren somit gezwungen auf einen etatmäßigen Feldspieler, als Schlussmann zurückzugreifen. So bewachte fortan Hakan Ucar den Kasten der Heimischen. Trotz dieser massiven Schwächung gelang es der ASKÖ Ebelsberg in Unterzahl die Begegnung bis kurz vor die Pause weitgehend offen zu gestalten. "Gegen den Wind sind wir in der ersten Hälfte auf dem kleinen Platz lange nicht ins Spiel gekommen. Mit dem Tor zum 1:0 ist uns dann vieles leichter von der Hand gegangen.", so Union Babenberg-Coach Thomas Tonezzer. Dem angesprochen Treffer der Gäste in der 42. Minute war eine gelungene Aktion über mehrere Stationen vorausgegangen. Jürgen Hartl schloss die Kombination schließlich mit einem satten Schuss aus halblinker Position ins lange Eck sehenswert ab. Als wäre der späte Gegentreffer in Halbzeit eins nicht schon bitter genug gewesen, mussten die Ebelsberger praktisch unmittelbar vor der Halbzeit den nächsten Rückschlag hinnehmen. Lorenzo Gaspar, der bis dahin eine starke kämpferische Leistung abgeliefert hatte, verletzte sich nach einem Zweikampf an der Wade und konnte nicht mehr weitermachen.

Kaltschnäuziger Torjäger

Mit einem Mann mehr auf dem Feld und dem zum Teil recht stürmischen Wind im Rücken war die Union Babenberg nach dem Seitenwechsel klar tonangebend. Immer wieder schafften es die Babenberger, die aufgerückte Abwehr der Hausherrn mit langen Pässen in die Spitze zu überwinden. Großer Nutznießer davon war Jürgen Hartl, der an diesem Tag beim Abschluss keinerlei Nerven zeigte und seine Chancen eine nach der anderen kaltschnäuzig verwertete. So sorgte der Kapitän des Tabellenfünften zunächst mit seinem zweiten Tor an diesem Tag in der 49. Minute für die vermeintliche Vorentscheidung in diesem Linzer Derby, ehe er zwischen der 63. und 72. Minute weitere dreimal zuschlug. Insgesamt hält Hartl im laufenden Bewerb damit schon bei sage und schreibe 15 Saisontreffer, wodurch er überlegen die ligainterne Torschützenliste anführt. Der unterlegenen ASKÖ Ebelsberg musste man wirklich zugutehalten, dass sie bis zum Schluss nicht aufgab. Selbst als Amir Ikanovic zehn Minuten vor dem Ende, nach einem verbalen Disput mit den Zuschauern, vom Unparteiischen mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde, kämpften die Ebelsberger unbeirrt zu neunt weiter und verhinderten so zumindest eine höhere Niederlage.

Kaderdichte als Vorteil

ASKÖ Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer wollte die Leistung von Schiedsrichter Ernst Huber im Anschluss an die Begegnung nicht kommentieren: "Ob es beim Stand von 0:5 wirklich nötig ist, den Spieler wegen solch einer Angelegenheit auszuschließen, sei einmal dahingestellt. Es ist aber nicht meine Art die Schuld beim Unparteiischen zu suchen. Ich weiß nicht, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn wir nicht gleich zu Beginn unseren Torhüter mit einer unglücklichen Roten Karte verloren hätten. Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen, hat sie doch alles gegeben, auch wenn wir letztendlich verdient zu neunt verloren haben. Die Gegentore in Hälfte zwei waren allerdings unnötige Geschenke, reichte doch zumeist ein hoher Ball zwischen die Innenverteidigung hindurch, um uns in Verlegenheit zu bringen. In puncto Ballannahme und Abschluss zählt Jürgen Hartl sicherlich zu den Besten in der gesamten Liga." Union Babenberg-Coach Thomas Tonezzer fand nach dem klaren Auswärtserfolg nicht nur lobende Worte für seinen Kapitän und Fünffachtorschützen Jürgen Hartl: "Der Spielverlauf mit der frühen Roten Karte ist uns sicherlich entgegengekommen. Man hat dann in der Folge auch gesehen, dass dem Ersatzmann im Tor der Ebelsberger die nötige Erfahrung, sowie die Anbindung an die Mannschaft etwas fehlte, was natürlich ein nicht unwesentlicher Vorteil für uns war. Die Abgebrühtheit von Jürgen Hartl vor dem gegnerischen Tor war in diesem Spiel wirklich ein Wahnsinn, wenngleich man nicht vergessen darf, dass er auch von den guten Vorlagen seiner Mitspieler profitierte. Wirklich schön ist derzeit bei uns, dass ich nicht nur elf Leute zur Verfügung habe, sondern in der Hinterhand stets weitere vier bis sechs Spieler bereitstehen, die ich ohne einen Qualitätsverlust befürchten zu müssen, jederzeit einwechseln kann. Die große Kaderdichte ist für mich als Trainer wirklich sehr erfreulich, auch weil ich die Möglichkeit habe, auf bestimmte Situationen reagieren zu können."

 

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