ASKÖ Dionysen/Traun verspielt gegen Ebelsberg in den letzten fünf Minuten zwei wichtige Punkte im Titelkampf

ASKÖ Dionysen
ASKÖ Ebelsberg Linz

Die ASKÖ Dionysen ging als klarer Favorit in das Heimspiel gegen die ASKÖ Ebelsberg Linz, zumal die Linzer vor dem Duell mit dem designierten Meisterschaftsfavoriten in der 2. Klasse Mitte presented by HDI mit massiven Verletzungssorgen zu kämpfen hatten. Obwohl personell geschwächt bereitete die Wimmer-Elf von Beginn an den immer noch ungeschlagenen Traunern aber mehr Probleme, als dies zu erwarten war. So führte der Titelaspirant bis zur 80. Minute nur hauchdünn mit 1:0, ehe Daniel Novakovic mit seinem zweiten Treffer in der Begegnung vermeintlich für klare Verhältnisse sorgte. Als alles schon mit einem Favoritensieg rechnete, schlugen die tapfer kämpfenden Linzer nochmals zurück. Durch einen verwandelten Elfmeter von Kapitän Ionut Dumitru und einem herrlichen Weitschusstor von Ivan Andjelic gelang der ASKÖ Ebelsberg in den letzten fünf Minuten schließlich noch der bereits nicht mehr für möglich gehaltene Ausgleich. (Jetzt Trainingslager buchen)

Helden aus der zweiten Reihe

ASKÖ Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer musste seine Mannschaft gegenüber dem 3:2-Erfolg in der Vorwoche über den FC Stahl Linz gezwungenermaßen gleich an vier Positionen verändern. So standen den Linzern Amir Ikanovic, Goran Travar, Kevin Minichshofer und Lorenzo Gaspar verletzungsbedingt ausgerechnet auswärts gegen den Titelanwärter Nummer eins aus Traun nicht zur Verfügung. Aufgrund der zahlreichen Ausfälle bekamen etliche Reservespieler dieses Mal die Chance sich zu beweisen. So feierte etwa der erst 15-jährige Stürmer Erdem Ün sein Startelfdebüt bei den Gästen. Die "Helden aus der zweiten Reihen" bewiesen gegen die vermeintlich übermächtige ASKÖ Dionysen, die alleine in den vergangenen beiden Runden 14 Tore erzielt hatte, von Beginn an Courage. Die Ebelsberger legten ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive und ließen durch äußerst geschicktes Abwehrpressing die torgefährlichste Offensive nie wirklich zur Entfaltung kommen. Die Hausherrn hatten zwar deutlich mehr Spielanteile, aufgrund des taktisch klugen Defensivverhaltens ihres Gegners gepaart mit fehlender Laufbereitschaft taten sich die Mannen von Trainer Nermin Hodzic jedoch unerwartet schwer. Erst ein Treffer in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erlöste schließlich die Trauner. Daniel Novakovic, der nach fast einmonatiger Pause sein Comeback in dieser Partie feierte, sorgte per Abstauber für die 1:0-Pausenführung der ASKÖ Dionysen.

Große Moral

Der Favorit hatte trotz des Erfolgserlebnisses unmittelbar vor der Halbzeit auch nach dem Seitenwechsel weiterhin so seine Probleme. Die Trauner konnten sich zwar einige Chancen herausspielen, zu oft suchte man jedoch den Weg durch die Mitte, statt wie von Dionysen-Coach Nermin Hodzic eigentlich gefordert, die Angriffe über die Flügel zu forcieren. So blieb die Partie lange spannend, ehe zehn Minuten vor dem Ende erneut Daniel Novakovic seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellte. Der Goalgetter der ASKÖ Dionysen spitzelte einen weiten Ball über Ebelsberg-Keeper Lukas Oberreiter hinweg in die Maschen. Das Duell schien nach diesem Heber somit endgültig entschieden zu sein, jedoch waren die Linzer nicht bereit wehrlos die drohende Niederlage hinzunehmen. Die Gäste bewiesen große Moral und kamen tatsächlich nochmals ins Spiel zurück. Der in der zweiten Hälfte eingewechselte Husein Hodzic verursachte mit einer etwas zu ungestümen Attacke gegen Christian Polder fünf Minuten vor dem Ende einen Elfmeter. ASKÖ Ebelsberg-Kapitän Ionut Dumitru übernahm die Verantwortung vom Punkt und verwandelte den Penalty zum 2:1. Nur 180 Sekunden später zappelte der Ball erneut im Tor der Heimischen. Ivan Andjelic nahm sich aus rund 20 Metern Entfernung ein Herz und zog mit seinem starken linken Fuß einfach einmal ab. Lukas Berger, der die erkrankte etatmäßige Nummer eins Thomas Ritter im Tor des Meisterschaftsfavoriten vertrat, war zwar noch dran an dem wuchtigen Weitschuss des linken Verteidigers, jedoch nicht genügend um den Ausgleich zu verhindern. Die ASKÖ Dionysen, die sich den Vorwurf gefallen lassen musste, lange zu wenig aus ihrer individuellen technischen Überlegenheit gemacht zu haben, versucht zwar in den noch verbliebenen zwei Minuten plus Nachspielzeit den drohenden Punkteverlust zu verhindern, die wütenden Angriffe der Heim-Mannschaft änderten am 2:2-Unentschieden allerdings nichts mehr.

Ein stolzer Trainer

Die ASKÖ Dionysen verspielte in den letzten fünf Minuten nicht nur den Sieg, sondern aufgrund der gleichzeitigen Niederlage des SV Urfahr in Zöhrdorf auch die mögliche Tabellenführung. Dementsprechend unzufrieden war ASKÖ Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun: "Das Unentschieden tut natürlich weh. Die Mannschaft ist sauer auf sich selbst, dass sie die Führung noch aus der Hand gegeben hat. Wir haben nicht berauschend gespielt, dennoch sah es lange so aus, als würden wir gewinnen. Vor allem die nötige Laufbereitschaft war an diesem Tag bei uns nicht vorhanden. Wenn man 75 Minuten lang im Mittelfeld nichts tut und nur hofft, dass die Stürmer schon irgendwie die nötigen Tore erzielen werden, dann ist das einfach zu wenig. Trotz des Unentschiedens haben wir den Herbstmeistertitel noch nicht abgeschrieben, wobei es ohnehin wichtiger ist, am Ende der Saison in der Tabelle ganz oben zu stehen." Überaus stolz auf seine Mannschaft war nach der furiosen Aufholjagd ASKÖ Ebelsberg-Trainer Peter Wimmer: "Aufgrund der zahlreichen Verletzungen haben wir von der Reserve wirklich alles nach oben geholt, was uns nur irgendwie helfen konnte. Mein Team hat trotz der angespannten personellen Situation ihre taktischen Vorgaben wirklich perfekt umgesetzt. Beeindruckt hat mich zudem, dass meine Spieler auch nach den beiden Gegentreffern keine Sekunde lang die Köpfe hängen haben lassen. Wir haben nie aufgegeben und uns dadurch für unsere kämpferische Leistung einen Punkt verdient. Dass meine Mannschaft absolut intakt ist, hat man aber nicht nur in dieser Partie, sondern auch zuletzt als wir dreimal in Folge verloren haben und es dennoch kein Jammern gab, gesehen."

 

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