Paukenschlag! Unterweißenbachs langjähriger Sektionsleiter tritt zurück - und kritisiert halbe Mannschaft schwer

unterweissenbach union

Das Jahr 2013 beginnt für die Union Unterweißenbach mit einem gewaltigen Schock. Andreas Atteneder, seit mehr als 20 Jahren als Spieler und Funktionär für den Verein tätig, legt sein Amt als Sektionsleiter mit Beginn der Frühjahrssaison nieder. Drei Meisterschaftsspiele wird er dem neuen Funktionärsteam unterstützend unter die Arme greifen, danach ist Schluss. ,,Ich bin wie ein Reifen, der sich nach langer Zeit abgenützt hat, habe einfach nicht mehr die Kraft dafür ", erklärt Atteneder seinen Schritt. Zum Abschied richtet er deutliche Worte an einen Teil der aktuellen Mannschaft. Die Nachfolge treten gleich vier Personen an. Ein Quartett soll seine Aufgaben übernehmen. 

Eine Ära geht zu Ende 

Seit 1987 stand Andreas Atteneder für die Unterweißenbacher unter Vertrag. Als Torhüter hatte er er weit über 150 Spiele in der Kampfmannschaft bestritten Nach seiner aktiven Karriere diente er dem Verein sieben Jahre als Sektionsleiter, steckte all sein Herzblut hinein. Damit ist nun Schluss: Atteneder legt seine Funktionen zurück, wird dem Klub nicht mehr zur Verfügung stehen. Für die ersten Wochen fungiert er noch als Berater für seine Nachfolger, spätestens nach Runde drei der Rückrunde zieht er endgültig einen Schlussstrich. 

,,Ich habe einfach keine Kraft mehr, dieses Amt weiter auszuführen. Es ist notwendig, dass frischer Wind in den Verein kommt. Ich habe die Arbeit immer sehr gerne gemacht. Nun ist die Kraft weg ", begründet Atteneder seinen Rücktritt. Seine Nachfolge wird nicht nur eine Person antreten. Die Verantwortung wird auf mehreren Schultern verteilt, vier vollkommen gleichberechtigte Funktionäre sind nun für seinen Aufgabenbereich zuständig. Markus Pachner, Thomas Himmelbauer, Martin Kern und Josef Lasinger teilen sich das schwere Erbe. 

Abstieg im Sommer ,,der herbste Niederschlag"

Ausgerechnet in seinem letzten Kalenderjahr als Sektionsleiter musste Atteneder die größten Enttäuschungen seiner Laufbahn verarbeiten. Im vergangenen Sommer erfolgte der Abstieg in die 2. Klasse. In den beinahe 25 Jahren davor waren die Unterweißenbacher von einem Jahr in der niedrigsten Spielklasse verschont geblieben. ,,Wohl der herbste Niederschlag in meiner Amtszeit ", gibt Atteneder zu. Damit nicht genug. Verlief doch die Herbstsaison in der 2. Klasse alles andere als zufriedenstellend. Obwohl der Auftakt vielversprechend war. Drei deutliche Siege in den ersten drei Partien ließen auf den sofortigen Wiederaufstieg hoffen. Dieser Traum zerschlug sich jedoch. Weil der Union gegen Ende der Hinrunde massiv die Luft ausging. 

,,Halbe Mannschaft nur alle zwei Wochen im Training"

Die Gründe liegen für Atteneder auf der Hand. Der sich von einigen Spielern enttäuscht zeigt. Und die mangelhafte Einstellung scharf kritisiert: ,,Bei uns hat jede zweite Woche fast die halbe Mannschaft nicht trainieren können. Wir haben enorm viele Schichtarbeiter im Team, die nur alle 14 Tage ins Training kommen können ", berichtet der Ex-Funktionär. Und fügt mit leichtem Groll hinzu: ,,In so einem Fall muss ich fähig sein, mich an Vormittagen zusammenzuschließen und zu trainieren. Unsere Spieler sind dazu aber nicht bereit. Wenn die Mannschaft in Zukunft etwas erreichen und um den Aufstieg mitspielen will, wird sich einiges ändern müssen. Vor allem in einer 2. Klasse, wo viel auf Kampf und Kraft aufgebaut ist. Die Spieler müssen sich selbst an der Nase nehmen, den inneren Schweinehund überwinden und einfach trainieren, trainieren, trainieren. Wenn sie das nicht machen, wird der Verein auf sehr lange Zeit in der 2. Klasse spielen. So wie derzeit kann es nicht funktionieren."

Trainersuche ohne Erfolg - Tober bleibt Coach

Atteneder betont jedoch, dass sein Rückzug nichts mit den angesprochenen Missständen zu tun hat. Eine Ablöse von  Trainer Hannes Tober stand zwischenzeitlich ebenfalls zur Diskussion. Die Union befand sich sogar auf aktiver Trainersuche. Allerdings erfolglos - weswegen Tober nun doch im Amt bleibt. ,,Er ist zwar jung und unerfahren, aber enorm engagiert ", so Andreas Atteneder. Nach der ergebnislosen Trainersuche soll Tober das Team im Frühjahr in andere Tabellenbereiche führen. Ex-Sektionsleiter Atteneder zweifelt an diesem Vorhaben. Aus den oben genannten Gründen. Obwohl der Abstand nach vorne gar nicht so groß wäre - ,,den Wiederaufstieg halte ich wegen der momentanen Zustände für unmöglich. Vereine wie Münzbach oder Arbing sind uns weit voraus ", bleibt der ehemalige Funktionär Realiist. Ohne Training kein Erfolg - behält man dieses Credo im Hinterkopf, scheint ein rasches Umdenken in Unterweißenbach dringend notwendig zu sein.

Christoph Gaigg  

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.