Tumult, Rudelbildung und Rauferei! Spielabbruch in Schalchen [Video]

Die 16. Runde der 2. Klasse Süd-West wurde bereits am Donnerstagabend mit der Begegnung zwischen dem SV HAI Schalchen 1b und dem USV St. Pantaleon eröffnet. Im Duell zwischen dem Neuntplatzierten und dem souveränen Tabellenführer waren die Rollen eigentlich klar verteilt, zumal die zweite Mannschaft des Landesligisten nach fünf Pleiten am Stück mit schwerem Gepäck in die Partie ging, "Pontigon" hingegen reiste nach drei Siegen in Serie mit breiter Brust an und war zudem 2023 bislang ohne Gegentor geblieben. Nach einem fulminanten 7:4-Erfolg des Herbstmeisters im Hinspiel, war auch in der HAI Arena einiges los. Die Heimelf von Trainer Cornel Nadaban lag mit 4:1 in Führung und war drauf und dran, dem Titelaspiranten die zweite Saisonniederlage beizubringen, ehe nach rund 65 Minuten alle Dämme brachen. Nach dem umstrittenen vierten Schalchener Treffer kam es zu einer handfesten Rauferei, weshalb Schiedsrichter Baumann keine Wahl hatte und die Partie abbrechen musste.

Tumult, Rudelbildung und Rauferei! Spielabbruch in Schalchen

Video: USV St. Pantaleon

Torjäger bringt Favoriten in Front - Ausgleich kurz vor der Pause

Auch wenn bei den Heimischen mit Dimitrije Blagojevic ein 15-jähriger Torwart sein Startelf-Debüt feierte, erhielt das 1b-Team tatkräftige Unterstützung aus dem Landesliga-Kader. So brachte Schalchens Coach mit Lukas Berer, Marko Varga, Dragos Dragalina oder den Brasilianer Caua Silva etliche Spieler zum Einsatz, die in den vergangenen Wochen in Oberösterreichs zweithöchster Leistungsstufe aktiv waren. Von Beginn an bekamen die Zuschauer ein Duell mit offenem Visier zu sehen, entwickelte sich ein intensives und rassiges Match. Der Außenseiter hatte das erste Tor des Abends vor Augen, nach einem Stanglpass traf Caua Silva aber nur das Lattenkreuz. Kurz danach hatte der Favorit die Nase vorne, als Mario Bergmüller eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft der Heimischen zu nutzen wusste und der 32-Jährige, der im letzten Sommer von Thalgau zu den Schwarz-Weißen gewechselt war, mit seinem bereits 22. Saisontreffer auf 0:1 stellte. Auch in der Folge ging es munter hin und her, begegneten sich die beiden Teams weiterhin auf Augenhöhe, wurden hüben wie drüben etliche Chancen kreiert. Kurz vor der Pause brandete in der Arena Jubel auf, als Dragalina auf halblinker Position an den Ball kam und mit einem sehenswerten Lupfer das Leder über Gästegoalie Christoph Lobentanz zum 1:1-Halbzeitstand ins lange Kreuzeck setzte.

Schalchener Joker sticht - Dagalina schnürt Dreierpack

Auch nach Wiederbeginn stand das Match auf sehr hohem Niveau, mit zunehmender Spieldauer erarbeitete sich die Nadaban-Elf aber ein Übergewicht. Nachdem Berer bei einer Top-Chance den Ball neben das Tor der Gäste gesetzt hatte, stach ein Schalchener Joker. Der eingewechselte Christoph Friedl nahm mit seinem ersten Kontakt den Ball an und schob die Kugel vorbei an Keeper Lobentanz. Kurz danach schlug es im Gehäuse des Tabellenführers schon wieder ein, als Caua Silva auf der rechten Seite eine Flanke schlug und Dragalina mit dem Kopf zur Stelle war. Wenig später schnürte die 35-jährige "Zaubermaus" aus Rumänien einen Dreierpack - vermutlich aus Abseitsposition stellte Dragalina auf 4:1 und für seine Mannschaft die Weichen auf Sieg.

Nach Tumulten und Rauferei bricht der Schiedsrichter das Spiel ab

Doch nach diesem Treffer stellte Bergmüller den Schiedsrichter-Assistenten zur Rede, dieser attackierte den Torjäger, worauf sich eine handfeste Rauferei entwickelte. Daraufhin kam es zu Rudelbildungen und Tumulten, da auch Zuschauer auf den Platz strömten. Der Ordnerdienst schritt zwar relativ rasch ein, war allerdings überfordert. Nach einigen Minuten hatte Schiedsrichter Baumann genug und brach das Spiel ab.

Stimmen zum Spiel:

Klaus Erkner, Sportlicher Leiter SV Schalchen:
"In einem tollen Spiel hat unsere Mannschaft eine bärenstarke Leistung abgeliefert, hätte sich den Sieg wohl nicht nehmen lassen und in der letzten halben Stunde das Ergebnis möglicherweise noch deutlicher gestaltet. Unser vierter Treffer hat bei den Gästen das Fass zum Überlaufen gebracht. St. Pantaleon hat eine Abseitsstellung reklamiert, daraufhin ist es zu erheblichen Handgreiflichkeiten gekommen. Hätte der Referee das Tor aberkannt, wäre nichts passiert und das Spiel ganz normal weitergelaufen. Schade, dass ein tolles Match ein derartiges Ende finden musste. Aber unser Ordnerdienst ist rasch eingeschritten und hat das Möglichste getan".

Gerhard Hirscher, Sektionsleiter USV St. Pantaleon:
"Es war schon komisch, dass die Schalchener etliche Akteure aus dem Landesliga-Kader eingesetzt haben. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, indem Dragalina den Unterschied ausgemacht hat. Nachdem wir eine hochkarätige Chance auf den zweiten Treffer nicht nutzen konnten, ist das vierte Tor der Hausherren nach einer meterweiten Abseitsstellung gefallen. Natürlich war Frust dabei, als Bergmüller den Linienrichter mit den Worten `Jetzt spielt ihr schon mit der halben Kampfmannschaft, da musst Du nicht auch noch helfen`, zur Rede stellte. Daraufhin hat der Linienrichter mit der Fahne Bergmüller attackiert und ihn am Hinterkopf verletzt. Mario ließ sich das natürlich nicht gefallen. Auch wenn diese Reaktion nicht in Ordnung war, kann es nicht sein, dass ein Linienrichter, auch wenn er sich danach entschuldigt hat, einen Spieler tätlich attackiert. Im von uns aufgenommenen Video ist klar ersichtlich, dass der Linienrichter zuerst zugeschlagen und diesen Eklat verursacht hat. Nach einiger Zeit wollte der Schiedsrichter das Match fortsetzen, doch unserer Ansicht nach war die Sicherheit nicht gewährleistet, weshalb wir nicht weiterspielen wollten. Das ändert nichts daran, dass die Schalchener, nicht zuletzt aufgrund den vielen Verstärkungen, bis zum Abbruch verdient geführt haben, wir das Match wahrscheinlich nicht hätten drehen können und wohl verloren hätten".

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