Hochklassiges Spitzenspiel in St. Agatha endet mit Eklat

st-agatha uniontaufkirchen pram svTabellenführer SV Raika Taufkirchen an der Pram muss die erste Niederlage im laufenden Frühjahr hinnehmen. Dennoch sorgen nach dem hochklassigen Auswärtsspiel gegen die Union St. Agatha andere Themen als die 3:4-Pleite für große Diskussionen. Ausgangspunkt ist der Ausschluss gegen Taufkirchen-Goalgetter Meszaros. Co-Trainer Goldberger erhebt danach schwere Vorwürfe gegen die Hausherren, die sich davon umgehend distanzieren.

Aufregung um Ausschluss - erwischt es den Falschen?

Es läuft die 94. Spielminute, Spitzenreiter Taufkirchen wirft noch einmal alles nach vorne. Nach dem Anschlusstreffer von Mark Koronics in Minute 89 drängen die Gäste auf den 4:4-Ausgleich. Ehe es zum Eklat kommt. Mehrere Spieler sind in die unübersichtliche Szene verwickelt. Taufkirchens Balint Imre Meszaros lässt sich vermeintlich zu einer Tätlichkeit gegen Agatha-Goalie Philipp Steinbock hinreißen, Schiedsrichter Weilhartner zückt die Rote Karte. Für SVT-Assistenzcoach Klaus Goldberger eine klare Fehlentscheidung. Weil der Unparteiische scheinbar den falschen Akteur ausschließt, Meszaros nicht beteiligt sein soll. "Er hat nichts getan, es wäre ein anderer Spieler gewesen ", so Goldberger nach der Partie. Der Taufkirchner Torjäger ist außer sich vor Wut, tritt bei seinem Abgang die Eckfahne nieder.

Vorwürfe gegen Agatha-Funktionär

Doch damit nicht genug. Denn der Gäste-Co-Trainer erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Agatha-Verantwortlichen: "Ein Funktionär hat wortwörtlich zu mir gesagt: 'Ich (der Funktionär, Anm. d. Red.) bin ausländerfeindlich!'" Union-Obmann stv. Roland Weinbauer dazu: "Dann muss er sagen, mit wem er wirklich gesprochen hat, und das genau aufklären. Wir von St. Agatha distanzieren uns aber entschieden gegen jegliche Ausländerfeindlichkeit."

Sandberger-Doppelschlag dreht Partie

Aufregung, die zu einem eigentlich sehenswerten Spitzenspiel auf hohem Niveau überhaupt nicht passt. Von Beginn an entwickelt sich eine temporeiche Partie, in der Taufkirchen den besseren Start erwischt. Vier Minuten sind gespielt, erster schöner Angriff der Gäste. Mark Koronics kommt zum Abschluss, sein Versuch wird noch leicht abgefälscht - 1:0. Danach übernehmen aber die Hausherren das Kommando. Der Tabellenführer schaltet zurück, zeigt zu wenig Initiative. Die Union kommt zu mehreren guten Möglichkeiten, die Keeper Manuel Partinger mit glänzenden Paraden abwehren kann. Bei einem Doppelschlag von David Sandberger ist auch er chancenlos. Zweimal innerhalb von nur einer Minute zieht der Mittelfeldakteur aus der Distanz ab, beide Male schlägt der Ball im Tor der Taufkirchner ein - 2:1 (35., 36.)! 

St. Agatha bestraft Tabellenführer

Nach dem Wechsel sind die Diesenberger-Mannen wieder am Drücker. Sebastian Bauer sorgt früh für den neuerlichen Ausgleich (54.). St. Agatha an diesem Tag aber zu gefestigt. Man lässt sich nicht beeindrucken, spielt munter nach vorne. Und kommt nach zwei Eigenfehlener beim Tabellenführer zur abermaligen Führung. Zunächst Ballverlust in Cornernähe, wodurch ein Eckstoß für die Hausherren herausspringt. Mit einem sehenswerten Volley ins lange Eck schießt Christian Hofer seine Elf wieder in Front. Wenig später baut Goalgetter Christoph Schleimer den Vorsprung sogar aus. Erneut Ballverlust der Taufkirchner, den in der Folge resultierenden Elfmeter verwandelt der Angreifer zum 4:2 (68.). Die Partie scheint entschieden, doch der SVT beweist Moral. Man kämpft sich zurück, drückt auf den Anschlusstreffer. Der in Minute 89 gelingt - ehe der Eklat in der Nachspielzeit für einen unwürdigen Abschluss eines rassigen Schlagerspiels auf tollem Niveau sorgt. 

 

Stimmen zum Spiel

Klaus Goldberger (Co-Trainer SV Raika Taufkirchen):
"Leider gab es einige unschöne Szenen. Zunächst hat der Schiedsrichter den verkehrten Spieler ausgeschlossen, Balint Meszaros hat nichts getan. Es wäre ein anderer gewesen. Nach der Partie hat ein Funktionär von St. Agatha wortwörtlich zu mir gesagt, er (der Funktionär, Anm. d. Red.) sei ausländerfeindlich. Was das Spiel selbst betrifft, war der Gegner aber um das eine Tor besser. St. Agatha hat den Sieg mehr gewollt, wir haben zu wenig dagegengehalten. Vielleicht war die erste Frühjahrsniederlage auch ein kleiner Weckruf, schon in den letzten Woche hat sich teilweise ein Schlendrian eingeschlichen."
 
Roland Weinbauer (stv. Obmann Union St. Agatha):
"Zum Schluss ist es immer enger geworden, das Ganze hat in der Tätlichkeit gegipfelt. Der ausgeschlossene Spieler hat dann die Eckfahne niedergetreten, was die einheimischen Fans sicherlich erzürnt hat. Grundsätzlich war es aber ein sehr faires Spiel. Es war hochklassig und auch der Schiedsrichter war einer der besten, die wir in den letzten Wochen gehabt hatten. Was die mögliche Aussage betrifft: Dann muss der Taufkirchner Co-Trainer auch sagen, mit wem er wirklich gesprochen hat und das genau aufklären. Ich kann nur sagen, dass sich die Union St. Agatha entschieden von jeglicher Ausländerfeindlichkeit distanziert." 

Christoph Gaigg

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