Wenn der Sport in den Schatten rückt

Nach vier Niederlagen in Serie kam der TSV Zahrer Ort./I. in der 23. Runde der 2. Klasse West gegen den UFC Peterskirchen/Andrichsfurt zu einem 5:0-Kantersieg. Zu diesem Zeitpunkt war für den Verein die Welt noch in Ordnung. Was in den folgenden Stunden jedoch passierte, lässt den Sport zur Nebensache werden.

Rudolf Weberschläger, Coach des TSV Ort,  machte sich mit dem Auto auf den Heimweg nach Riedau. Dabei wurde Weberschläger in einen folgenschweren Unfall verwickelt. Die Wege des 41-jährigen Trainers kreuzten mit jenem des Liedermachers Karl Richard Benedik, der vor allem unter dem Künstlernamen RIK bekannt war. In einer leichten Kurve, verbunden mit einer unübersichtlichen Bodenkuppe, im Gemeindegebiet von Lambrechten trafen die beiden Fahrzeuge aufeinander - sowohl Benedik als auch Weberschläger – so wurde es vom Notarzt später festgestellt – waren auf der Stelle tot.

Noch immer sprachlos ist man bei den Vereinskollegen von Weberschläger über den tragischen Verlust „Ich wurde am Sonntag in der Früh von unserem Obmann, der Polizist ist, darüber benachrichtigt. Ich war fassungslos. Rudi war nun ein Jahr bei uns, ich bin sehr gut ausgekommen mit ihm und es hat sich eine gute Freundschaft entwickelt. Mir liegt dieser tragische Vorfall immer noch schwer im Magen, auch im Verein war er sehr beliebt, er konnte die Spieler jedes Mal begeistern. Vor allem für die jüngeren Spieler ist es sehr schwer zu verdauen, da er sich um sie immer sehr fürsorglich gekümmert hat“, so ein bedrückter Sektionsleiter Christian Ranseder.

Dass man noch keinen Gedanken darüber verschwendet hat, wie es nun mit dem Verein weiter geht, ist für Ranseder klar: „Es ist Fakt, dass es nicht mehr so sein wird wie früher. Die letzten Spiele werde ich in seinem Sinne weitermachen, das ist aber nur eine Übergangslösung. Erwarten darf man sich nach diesem Verlust aber nichts mehr. Es ist ganz selbstverständlich, wenn die Spieler in dieser Situation ihren Kopf nicht frei haben.“ Sein ganzes Hauptaugenmerk liegt jetzt vor allem in der Unterstützung für die zurückgebliebene Frau von Rudolf Weberschläger, sowie dessen beiden Kinder. „Wir starten jetzt eine Spendenaktion für seine Familie. Da Rudi ein sogenannter Weltenbummer im Fußballgeschäft war und schon bei einigen Vereinen tätig war, ist es uns zum Glück gelungen, dass auch seine Ex-Vereine uns hierbei tatkräftig zur Seite stehen. Vor allem mit dem TSV Aurolzmünster arbeiten wir stark zusammen. Auch der Verband wird bei dieser Aktion mithelfen.“

Raphael Watzinger

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