Schiedsrichter wird zum Kartenspieler: Union Ansfelden müht sich gegen Amateure Steyr zu Remis

Union Ansfelden
SK Amateure Steyr

Das Aufeinandertreffen zwischen der Union Ansfelden und dem SK Amateure Steyr hatte so einiges zu bieten: Vier Tore, eines davon ein absolutes Traumtor und umstrittene Szenen, drei Ausschlüsse inbegriffen. Auch wenn die gastierenden Steyrer lange alles im Griff hatten, meinte es an diesem Tag der Fußballgott nicht gut mit der Bytyci-Truppe. Am Ende musste man sich mit einem Punkt zufrieden geben.

Schiedsrichter wird zum Kartenspieler: Union Ansfelden müht sich gegen Amateure Steyr zu Remis

Güngör-Fallrückziehertor zum richtigen Zeitpunkt

Die erste Hälfte gestaltete sich vorerst noch relativ unspektakulär, der Sportklub hatte dabei etwas mehr Spielanteile, versuchte immer wieder mit zielstrebig-vorgetragenen Angriffen seine schnellen Angreifer in Szene zu setzen, während die Ansfeldner großteils über die Flügel und ruhende Bälle versuchten bei Steyr-Keeper Manuel Draber vorstellig zu werden. Beide Teams zeigten sich dabei auf verschiedene Art und Weise bemüht, sonderlich zwingende Chancen bekamen die Zuseher aber nicht zu sehen. Dafür wurde es in der 46. Spielminute magisch: Nach einem langen Ball von der Mittelauflage schraubte sich Mehmetemin Güngör mit dem Rücken zum Tor hoch und überraschte Ansfelden-Schlussmann Simon Prix mit einem Fallrückzieher, der den Gästen auch eine vielumjubelte Führung zum Pausenpfiff verschaffte.

Doppeltorschütze sieht rot

Die zweiten 45 Minuten hatten es dann so richtig in sich, nicht nur aus Sicht der Spieler, auch das Schiedsrichtergespann hatte alle Hände voll zu tun. Einige Minuten lief noch alles nach Plan, die Amateure drückten und belohnten sich auch mit dem 2:0 - wieder war es ein unwiederstehlicher Abschluss von Top-Torjäger Güngör, der nach Vorarbeit von Mustafa Civaoglu Saisontor Nummer 18 erzielen konnte (63.). Infolgedessen überschlugen sich die Ereignisse: Erst verkürzte Ansfeldens Ümit Nuredini mit einem schönen Schlenzer vom Strafraumeck auf 1:2 (71.), ehe es kurios wurde. Nach einem weiteren Duell zwischen Prix und Güngör kam es zu einer hitzigen Auseinandersetzung, Schiedsrichter Christoph Desch konnte vorerst die Gemüter beruhigen und wollte weiterlaufen lassen, ehe er nach Absprache mit seinem Assistenten Güngör erneut zu sich bat und dem Unterschiedsspieler rot zeigte für eine vermeintliche Tätlichkeit. 

Zwei weitere Ausschlüsse - Platzsturm nach Abpfiff

Damit war das Kartenkarussel eröffnet, dem Schiedsrichter drohte zunehmend das Spiel zu entgleiten. In der 79. Spielminute bekamen die Ansfeldner nach einem ungeschickten Foul im Strafraum auch einen regelkonformen Elfmeter zugesprochen, den Nuredini eiskalt verwandelte. Kurze Zeit später, erneut das Schiedsrichtergespann im Mittelpunkt: Nachdem Bashkim Biticaj bei dem Ausschluss bereits gelb für Kritik gesehen hatte, sah der Angreifer der Steyrer nach einem vermeintlich harmlosen Zweikampf direkt gelb-rot - kurioserweise erneut erst nach Absprache mit seinem Assistenten samt vehementen Protesten von der Ansfeldner Bank. Folglich drückten die Hausherren natürlich auf den Siegtreffer, der ihnen aber nicht gelingen sollte. Nach einer weiteren Ampelkarte, diesmal für Steyrs Denis Abdullahu, beendete Desch das Spiel umgehend ohne Nachspielzeit. Die Stimmung war nach Abpfiff nach wie vor aufgeheizt, plötzlich standen neben den Spielern auch Funktionäre und Fans am Platz, es folgten unschöne Wortgefechte, die Situation konnte aber relativ friedlich und rasch deeskaliert werden.

Die Union Ansfelden tritt kommenden Freitag, um 20:00 Uhr, beim SV Garsten an. Einen Tag später empfangen die SK Amateure Steyr die Union Mitterkirchen.

Stimme zum Spiel

Rexhe Bytyci (Trainer SK Amateure Steyr):

„Wir hatten die ersten 60-65 Minuten das Spiel unter Kontrolle, hatten mehr Ballbesitz und der Gegner war nur über Standards gefährlich. Wir hätten auch auf 3:0 erhöhen können, schlussendlich ist die ganze Leidenschaft und harte Arbeit die wir investiert haben nicht belohnt worden aufgrund strittiger Situationen. Es fühlt sich so an, wie eine Niederlage und ich bin kein schlechter Verlierer, es kommt nur immer drauf an wie man verliert. Für uns sind das zwei verlorene Punkte, da wir die spielerisch bessere und aktivere Mannschaft waren. Die nächsten Wochen werden sehr schwierig, da wir auf einige Spieler verzichten müssen."

Die Besten: Pauschallob bzw. Mehmetemin Güngör (ST)

Bezirksliga Ost: Union HAKAKÜCHE Ansfelden – SK Amateure Steyr, 2:2 (0:1)

  • 79
    Ümit Nuredini 2:2
  • 71
    Ümit Nuredini 1:2
  • 63
    Mehmetemin Güngör 0:2
  • 46
    Mehmetemin Güngör 0:1

 

 

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