Thalheim gibt 2:0-Führung aus der Hand

In der 22. Runde der BezirksRundschauLiga Süd bekamen rund 150 Besucher in der Begegnung zwischen dem SK Sparkasse Rot-Weiß Lambach und der Union Thalheim ein kurioses Spiel zu sehen. In jeweils einer Spielhälfte war eine Mannschaft mental und physisch abwesend. Das glücklichere Ende hatte Lambach für sich und gewann mit 3:2. Besonders bitter war der Spielverlauf für die abstiegsbedrohten Kicker aus Thalheim. Zwei Wochen nach dem bislang einzigen Auswärtssieg in dieser Saison (2:0 in Kallham) führte die Holub-Elf mit 2:0 und spielte in den letzten 20 Minuten in numerischer Überlegenheit, ließ sich die Butter aber noch vom Brot nehmen.

In der ersten Spielhälfte spielt nur eine Mannschaft – die Holub-Elf aus Thalheim. Die Lambacher fühlen sich scheinbar nicht verpflichtet den  Zuschauern eine ordentliche Fußballpartie abzuliefern. Daniel Mühlböck bringt Thalheim in der 28. Minute in Führung, Stefan Schwarzlmüller erhöht in der 35. Minute auf 2:0. Die Partie scheint entschieden – eine Gegenwehr von Lambach ist in der ersten Spielhälfte nicht auszumachen. Mit 2:0 für die Gäste geht es in die Pause.

Nach Seitenwechsel ändert sich das Bild schlagartig. Nun glauben plötzlich die Thalheimer genug für heute getan zu haben und versuchen mit Minimalaufwand den Vorsprung über die Distanz zu bringen. Ein riskantes Vorhaben – immerhin spielt man gegen eine der besten Mannschaften der Liga, die zudem in den letzten drei Runden nicht verloren hat. Lambach ergreift die Chance, das Spiel zu drehen und Levente Kresz schafft in der 58. Minute den Anschlusstreffer. Äußerst glücklich der Ausgleich durch Christian Topf in der 62. Minute. Thalheim wird aber noch einmal die Trumpfkarte zugesteckt – wegen Torraub gibt es in der 71. Minute die rote Karte für Christoph Schneider. Die Holub-Elf kann diesen Vorteil aber absolut nicht nutzen. Lukas Altenhofer, wahrlich kein Kopfballungeheuer, kann in der 80. Minute per Kopf verwerten. Lambach siegt etwas glücklich mit 3:2, aber Thalheim hat sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben.

Nach der achten Niederlage im elften Auswärtsspiel befindet sich die Union Thalheim in der Abstiegszone weiterhin auf einem möglichen Relegationsplatz und steht am Samstag, im Heimspiel gegen St. Marienkirchen/Polsenz, wohl vor einem "Pflichtsieg". Nach dem dritten Sieg in den letzten vier Runden bekommt es der SK Lambach am Donnerstag in Sipbachzell erneut mit einer abstiegsbedrohten Mannschaft zu tun.

Roman Ensberger, Trainer SK Lambach:
„In der Halbzeit habe ich meinen Spielern unmissverständlich erklärt, dass kein Trainer auf der Welt eine Mannschaft trainieren will, die absolut lustlos und ohne Einsatz auftritt. Das musste ich aber meiner Elf in der ersten Hälfte vorwerfen. Außerdem hat mich fürchterlich gestört, dass sich die Spieler gegenseitig Vorwürfe gemacht haben, fehlerhaft zu agieren. Für uns scheint es keinen Unterschied zu machen ob wir 2:0 führen oder 0:2 zurückliegen – Lustlosigkeit steht immer im Vordergrund – das habe ich den Spielern unmissverständlich mitgeteilt. In der zweiten Hälfte haben wir dann sehr aggressiv nach vorne gespielt und es wurden auch gewisse Zeichen von den Spielern untereinander gesetzt. Wir konnten den Anschlusstreffer erzielen, Thalheim hat nicht mehr richtig in das Spiel gefunden. Dann sind wir in numerische Unterlegenheit geraten und mussten umstellen. Es lief dann aber trotzdem besser für meine Elf – das 2:2 war allerdings glücklich. Nach der Führung hatten wir das Spiel eigentlich unter Kontrolle. In der ersten Hälfte war Thalheim die bessere Mannschaft, die zweite Halbzeit haben wir beherrscht.“

Andreas Holub, Trainer Union Thalheim:
„Die Niederlage haben wir eigentlich selbst verschuldet, weil wir aufgehört haben Fußball zu spielen. In der zweiten Halbzeit haben wir die Kampfbereitschaft vermissen lassen. Die Kicker haben wohl damit gerechnet den Vorsprung locker über die Distanz bringen zu können und das hat sich gerächt.“


Josef Krainer

Foto: Thomas Waage

Jetzt Fan werden von www.unterhaus.at

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.