Andorf-Joker benötigt 180 Sekunden für Goldtor in der Nachspielzeit

andorf fcschaerding atsvNichts für schwache Nerven ist das „Handyshop“-Derby am gestrigen Samstag gegen Abstiegskandidat ATSV Handyshop Schärding, das der FC Handyshop Andorf am Ende aufgrund des späten Siegtores glücklich aber hochverdient gewinnt. Die Klaffenböck-Elf verkürzt damit den Rückstand auf Tabellenführer Schalchen auf fünf Punkte. 

Chancenreicher Auftakt

Die Hausherren beginnen gut und haben schon in der ersten Minute die große Chance zur Führung, doch Stefan Glechner scheitert aus kurzer Distanz am bärenstarken ATSV-Goalie Roland Wastl und der abgewehrte Ball kann noch vor der Torlinie geklärt werden. Torjäger Laszlo Somogyi vergibt dann in der 7.min die nächste Möglichkeit, als er sich im Strafraum freispielt, doch sein Flachschuss geht knapp am langen Eck vorbei. Von den destruktiven Gästen gibt es keine erwähnenswerte Offensivaktion, die Hamedinger-Elf beschränkt sich aufs Verteidigen, steht sehr tief und macht die Räume eng. In der 13.min jagt Peter Nagy nach herrlicher Somogyi-Flanke einen Volley gut einen halben Meter über die Latte, aber dann verflacht das Spiel immer mehr und der ATSV Schärding hat wenig Mühe den Andorfer Angriff in Schach zu halten.

Kabinenpredigt sorgt für Schwung

Die Elf von Rainer Klaffenböck spielt über weite Strecken viel zu statisch, man läuft zu wenig und es fehlen auch die zündenden Ideen, um den Schärdinger Abwehrriegel zu knacken. Nach einer weiten Freistoßflanke von Mario Illibauer bringt dann in der 25.min der aufgerückte Innenverteidiger Patrick Indinger am Fünfer den Ball nicht im Tor unter. Die letzte Möglichkeit in einer eher enttäuschenden ersten Halbzeit hat dann Kapitän Mario Illibauer, der mit seinem Volley nach Vorarbeit von Stephan Schustereder aber übers Tor zielt (44.). Nach einer Kabinenpredigt von Coach Klaffenböck beginnt der FC Andorf schwungvoll und kommt durch einen Weitschuss von Peter Nagy, der aber klar über die Querlatte geht zur ersten Möglichkeit (50.). Ab diesem Zeitpunkt rückt der heute überragende Roland Wastl immer mehr in den Mittelpunkt, denn der ATSV-Tormann hält wirklich alles, was zu halten ist. In der 53.min dreht Wastl einen gut angetragenen Kopfball von Stephan Schustereder über die Latte. Nach dem anschließenden Corner bringt die Schärdinger Abwehr den Ball nicht weg und hat Glück, dass die Direktabnahme von Libero Rudi Parzermair aus 18m von der Torstange zurück ins Feld prallt. 

Überragender Wastl unbezwingbar

Dann verflacht das Andorfer Angriffsspiel wieder, weil sich der FCA mit vielen Fehlpässen gegen die mit Mann und Maus verteidigenden Gäste das Leben selbst schwer macht. In der 70.min jagt dann Goalgetter Somogyi eine Schustereder-Flanke per Volley knapp neben den Pfosten und schon beim nächsten Angriff ist es wieder Tormann Wastl, der einen Flachschuss von Stefan Glechner mit toller Reaktion aus der Ecke fischt (71.). Die Andorfer Offensivbemühungen werden immer hektischer, da dem FCA langsam die Zeit davon läuft und man kein Mittel findet, den Schärdinger Abwehrblock bzw. vor allem den hervorragenden Tormann zu überwinden. Auch in der 83.min rettet Roland Wastl mit einer glänzenden Parade gegen einen Schustereder-Volley aus kurzer Distanz. Wenig später hat dann Somogyi zum zweiten Mal nach einem Stangler von Lukas Schönbauer die Möglichkeit zur Führung, doch wieder trifft der Ungar nicht und der Ball geht am Tor vorbei (84.). Dann ist wieder Tormann Wastl an der Reihe, der einen Illibauer-Volley souverän abwehrt und den ATSV vor einem Rückstand bewahrt. 

Joker sticht in der Nachspielzeit

Aus dem Nichts bekommen dann die Gäste in der 89.min die Riesenchance zur Führung, als Verteidiger Joachim Resch beim einzigen wirklichen Schärdinger Angriff des gesamten Spieles geschickt auf Björn Friedl durchsteckt, doch der Schuss des Ex-Andorfers wird im letzten Moment abgeblockt. Der tadellos leitende Schiedsrichter Marco Wolfsberger zeigt dann in einer hektischen Schlussphase mit einigen Verletzungspausen und drei Spielerwechseln eine Nachspielzeit von vier Minuten an. In der 92.min scheitert Mario Illibauer mit einem Distanzschuss wieder an Goalie Wastl und als alles im Stadion schon mit einem enttäuschenden Remis rechnet, schlägt die Stunde des eben eingewechselten Benjamin Schneiderbauer. Der Youngster wird mit einem weiten Pass auf die Reise geschickt und jagt den Ball in bester Torjägermanier vom Sechzehner mit links unhaltbar zum viel umjubelten 1:0 in die Maschen (94.).

Am Ende steht ein sehr glücklicher, aber aufgrund des Spielverlaufes hochverdienter Sieg des FC Andorf gegen den ATSV „Wastl“ Schärding. Für den FCA geht es bereits am Donnerstag zum schweren Auswärtsspiel nach Ostermiething, wo man noch eine Rechnung aus dem Vorjahr zu begleichen hätte. Der ATSV Schärding steht beim Derby gegen Diersbach wohl schon vor einem Pflichtsieg, um im Kampf gegen den Abstieg in der Bezirksliga West powered by Teamsport Hofbauer noch bestehen zu können.

 

Spielbericht: Dietmar Entholzer (Webmaster FC Andorf)

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