Nach elf Jahren wieder eine Oberösterreicherin auf dem „Stockerl“

2009 hatte die Innviertlerin Nina Aigner mit Bayern München nur um ein Tor den Meistertitel in der 1. deutschen Frauen-Bundesliga verpasst und sich als Vizemeisterin die erstmalige Teilnahme an der UEFA-Women`s Champions-League gesichert. In dieser Saison schaffte mit Laura Wienroither aus Frankenburg als Dritter mit der TSG Hoffenheim nach längerer Pause wieder eine Landsfrau den Sprung auf das fiktive Podest der höchsten deutschen Frauen-Spielklasse. Ligaportal wollte von der ÖFB-Internationalen wissen, wie sie diesen Prestigeerfolg einordnet, ob möglicherweise sogar noch mehr aus dieser Saison herauszuholen gewesen wäre und wie ihre nächsten Ziele lauten.

 

Laura, gratuliere Dir ganz herzlich zu diesem großen Erfolg mit der Mannschaft, hättet Ihr vielleicht die zweitplatzierten Bayern auch noch distanzieren  können?

"Unser Ziel war es, 40 Punkte zu erreichen, das haben wir geschafft. Ich denke, wir haben eine sehr junge Mannschaft und alles aus uns rausgeholt. Wir wollten Bayern bis zum letzten Spieltag ärgern und das ist uns gelungen".

In der Saison 2021/22 werden drei deutsche Mannschaften in der Champions-League startberechtigt sein, wird das jetzt Euer nächstes Saisonziel?

"Wir wollen da anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Wir wollen einfach wieder einen guten Fußball spielen und den erfolgreichen Weg, den wir eingeschlagen haben, weitergehen. Was am Ende dabei rauskommt, werden wir sehen".

Trauert Ihr als Mannschaft ein wenig dem Out im Pokal nach, denn statt der SGS Essen könntet Ihr am Samstag im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg stehen?

"Ich denke, wir haben das Pokal-Aus gut weggesteckt und danach gute Spiele abgeliefert und das ist das Wichtigste".

Nicole Billa zweitbeste Torschützin, Euer Sturm mit 67 Treffern hinter Wolfsburg ebenfalls Zweitbester, entlasten solche Offensivkräfte stark die Abwehr, in der Du agierst?

"Natürlich. Der Angriff ist die erste Defensive. Ich denke, dass jede Spielerin enorm wichtig ist, um auf jeder Position des Platzes ein konstantes Spiel aufzuziehen".

Im TV fiel mir auf, dass Du sehr genau auf Dein Zuspiel aus der Abwehr achtest, um jeden Fehlpass zu vermeiden?

"Mein Ziel ist es immer, für einen guten Spielaufbau zu sorgen und  sicher nach vorne zu spielen, ich meine, das ist mir auch ganz gut gelungen".

Du hast im Frühjahr fast alle Spiele in der „Einser“-Mannschaft bestritten, könnte das für Dich einen Stammplatz in der Herbstmeisterschaft bedeuten?

"Mir tat es enorm gut, das Vertrauen von den Trainern zu bekommen. Ich wollte alles reinwerfen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen und das Vertrauen zurückzahlen. Ich hoffe, das ist mir gelungen".

Seit Herbst 2018 spielst Du in Hoffenheim, davon 18 Einsätze für die TSG II und 17 für das A-Team, hast Du bei Deinem Transfer damals davon geträumt?

"Es war eigentlich schon immer mein Ziel, in Deutschland Fußball zu spielen. Dass ich jetzt die Ehre habe, in so einem tollen Verein zu spielen, dafür bin ich sehr dankbar".

Jenny Klein kehrt angeblich zum SKN St. Pölten zurück, schmerzt es Dich, weil sich jetzt Eure Wege trennen?

 "Ich finde es sehr schade, denn ich kenne Jenny schon seit sieben Jahren. Aber ich hoffe, sie wird ihren Weg machen und unsere Wege werden hoffentlich mal wieder zusammenfinden".

Erwartest Du Dir vom Trainer-Wechsel bei der TSG Hoffenheim grundlegende Änderungen in Eurer Betreuung?

"Mit Gabor Gallai haben wir einen sehr guten Trainer. Ich denke, mit seiner Kompetenz als Trainer und als Mensch können wir uns auf eine richtig coole Saison freuen".

Celina Degen übersiedelt vom SK Sturm Graz zur TSG Hoffenheim, hast Du beim ÖFB schon mit ihr zusammengespielt, hattet Ihr schon Kontakt?

"Klar hatte ich schon das eine oder andere Gespräch mit ihr. Umso mehr freut es mich, dass sie nächstes Jahr bei uns spielt".

Irre ich, oder genießt Du jetzt erst einmal einen ausgedehnten Heimaturlaub?

"Ich werde diese Woche meine Heimreise antreten, auf die ich mich sehr freue. Ich war schon seit Weihnachten nicht mehr zuhause, umso schöner ist es jetzt mit meiner Familie den Sommer zu genießen".

Würdest Du den Verlauf des Sportjahres 2020 als bisher erfolgreichsten Abschnitt Deiner Karriere bezeichnen, freust Du Dich auf den Herbst-Start?

"Auf jeden Fall. Ich bin unglaublich stolz, ein Teil dieses Teams zu sein und freue mich jetzt schon auf die neue Saison. Ich bin gespannt, was uns erwartet, aber ich habe eine riesige Vorfreude".

Vielen Dank, dass Du Dir noch Zeit für Deine Saison-Bilanz genommen hast und gute Erholung für die Herausforderungen im Herbst!

Strahlt zu Recht nach ihrer bisher erfolgreichsten Saison in der deutschen Top-Liga: Laura Wienroither (Foto: Genehmigung der TSG 1899 Hoffenheim)

 

Helmut Pichler 

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