„Spätstarterinnen“ aus Niederthalheim starteten mit Neo-Trainer den Turbo!

Auch abseits des grünen Rasens gelang den tüchtigen Fußballerinnen des Landesligisten zur „Halbzeit“ der Saison-Hälfte ein „Volltreffer“: Bernhard „Berni“ Niedermair übernahm das Traineramt und flugs gings steil bergauf- mit Ausnahme des 2:3- „Seitensprungs“ im Cup beim SV Hellmonsödt- feierten die Mädels nur Siege und schoben sich in Lauerstellung auf Platz 4 vor. Ligaportal versuchte, dem Coach seine „Erfolgsformel“ zu entlocken:

 

 Bernhard, welches Kalkül ziehst Du aus dem verkürzten Herbstdurchgang?

„Persönlich habe ich es extrem schade gefunden, dass unterbrochen wurde, da wir auch noch witterungsbedingt das Match gegen Aspach/Wildenau absagen mussten. Dadurch war ich nur bei 3 Meisterschaftspartien dabei, aber nachdem die Infektions-Zahlen am Schluss immer mehr gestiegen sind und immer mehr Spiele abgesagt wurden, war es wahrscheinlich die richtige Entscheidung, zu unterbrechen“.

 Ihr habt in der zweiten Hälfte des Herbstdurchganges 4 Siege in Folge gefeiert, wäre insgesamt also mehr drinnen gewesen für Euch?

„Das ist schwierig zu sagen, denn als ich übernommen habe, war anfangs erstens die Vorgabe vom Verein und auch das Vorhaben von mir, dass wir trachten, so schnell wie möglich von da unten (Abstiegszone!) wegzukommen. Das hat super funktioniert und ein zweiter Punkt war, mit ihnen eine Spielidee zu entwickeln, mit der sich die Mädels auch am wohlsten fühlen und womit man auch erfolgreich ist. Ich denke, das haben wir sehr gut gelöst, dafür gebührt ihnen ein großes Kompliment!“ Gerade in der Wintervorbereitung und auch in einem Trainingslager wollten wir die Chance nützen, unsere Spielidee zu verfeinern, aber leider wurde uns da ein Strich durch die Rechnung gemacht“.

Was zeichnet Deine Mannschaft generell aus?

„Dass unser Team äußerst lernwillig ist und extreme Leidenschaft am Fußballplatz zeigt, und immer mindestens 100%-Leistung und Einsatz gibt. Man merkt es auch in jedem Training, dass die Abläufe, gerade im spielerischen Bereich, immer besser werden, aber auch die Arbeit gegen den Ball wird optimiert“.

 Welche „Heinzelmännchen“ helfen Dir, diese junge Mannschaft weiterzuentwickeln?

„Bis jetzt habe ich keinen Co-Trainer an meiner Seite gehabt, aber momentan laufen Gespräche in dieser Hinsicht, dass wir uns verstärken. Was mir halt sehr hilft, die Mädels weiterzuentwickeln, ist die Tatsache, dass ich ein Privileg hatte: Markus Waldl und Christoph Brummayer holten mich beim ATSV Stadl Paura in der Regionalliga in ihr Trainerteam und von ihnen durfte ich punkto Taktik, fußballerisch, aber gerade auch hinsichtlich Führung einer Mannschaft extrem von ihnen lernen“.

Gab es auch Ereignisse, die Dich negativ überrascht haben?

„Nein, gab es absolut keine und darüber bin ich sehr froh“.

War die Cup-Niederlage in Hellmonsödt zwar ein „Selbst-Faller“ und ungewollt, aber könnt Ihr Euch jetzt dafür umso mehr auf die Meisterschaft fokussieren?

„Wir wollten zwar unbedingt im Cup weiterkommen, aber es hat uns in diesem Spiel einfach die Leichtigkeit gefehlt, was uns in den Wochen vorher ausgezeichnet hat. Man muss aber auch den Gegnerinnen gratulieren, die sehr gut gespielt haben. Das Spiel hat auch gezeigt, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben und jetzt ist unser Fokus auf die Meisterschaft gerichtet“.

Andererseits wart Ihr mit Ausnahme des Pokal-Spieles so gut in Fahrt, hat Euch deshalb der vorzeitige Abbruch hart getroffen?

„Wie schon gesagt, wir wollten unbedingt fertig spielen, weil auch die letzten Partien ein Maßstab gewesen wären, wohin die Reise geht. Deshalb wollten wir sie unbedingt bestreiten und auch gewinnen. Hoffentlich haben wir im Frühjahr die Möglichkeit, alle Spiele auszutragen, das wäre gerade für unser Entwicklung sehr wichtig!

 Wie groß ist das Interesse am Frauenfußball in Niederthalheim und Umgebung?

„Absolut riesig, gerade bei den Heimspielen, wo ich dabei war, waren viele ZuschauerInnen anwesend und die Begeisterung ist auch gewaltig. Der Vorstand ist ebenfalls sehr, sehr froh, dass sich die Frauen entschieden haben, nach Niederthalheim zu wechseln, denn sie sind eine echte Bereicherung für den Verein und dass merkt man auch an den Zuschauerzahlen, dass das Engagement honoriert wird.“

Schwanenstadt möchte ebenfalls wieder eine Frauenmannschaft aufstellen, eine Konkurrenz für Euch?

„Für den Frauenfußball ist es außergewöhnlich gut, wenn es mehr Mannschaften gibt und ich sehe das auch nicht als Konkurrenz an. Wir haben den Vorteil, dass wir einfach eine Mannschaft haben, die schon lange gemeinsam spielt, aber noch viele Jahre wird gemeinsam kicken können. Und ich glaube, dass sich die Spielerinnen im Verein äußerst wohlfühlen und besonders wertgeschätzt werden.“

Schließen sich Euch derzeit weitere Talente an, gibt es Verstärkungen in der Winterpause?

„Was mich ganz besonders freut: Viola Wieser, ein 18- jähriges „Eigengewächs“ beginnt wieder zu kicken. Im Grunde bleibt der Kader aber so zusammen, wie bisher, es gibt zwar noch 2-3 Gespräche mit eventuellen Zugängen, da muss man noch bis Montag abwarten, aber wird sich voraussichtlich nicht mehr viel tun.“

Das Frühjahrsprogramm wird in der 11-er Liga wegen der Nachholspiele enorm kräfteraubend sein, besteht die Gefahr der Überforderung der Spielerinnen?

„Ja, absolut, darum stelle ich es auch erstens den Spielerinnen frei, sich selbst fit zu halten, da vertraue ich ihnen, weil ich der Meinung bin, dass jede verantwortungsbewusst individuell bestmöglich für ihre körperliche Fitness sorgt. Zweitens kann man als Coach das Training nie so exakt steuern, wenn man nicht weiß, wann die Meisterschaft losgeht und wir wahrscheinlich in den 4-6 Wochen Vorbereitung genug Zeit haben werden, uns fit zu machen.“

Ihr habt schon für Februar erste Testspiele geplant, bist Du zuversichtlich, dass es einigermaßen klappen könnte?

„In der momentanen Situation kann ich es mir schwer vorstellen, nachdem die maßgeblichen Zahlen konstant hoch bleiben und wir sicher nicht ab 8. Februar ganz normal beginnen können“.

Wie lauten Eure Pläne, falls der Frühjahrsdurchgang programmgemäß verlaufen kann?

„Unser vorrangiges Ziel bleibt es, uns spielerisch weiterzuentwickeln. Jedes Spiel ist enorm wichtig für unseren Fortschritt und sollte es für die Top 3 reichen, wäre es natürlich sensationell für diesen „verzögerten“ Start.“

Dein größter Wunsch für die nächste Zeit?

„Sportlich gesehen, dass wir bald wieder in die Normalität kommen und dass wir bald wieder gemeinsam trainieren und spielen können!“

 Vielen DANK für Deine interessanten Ausführungen  und viel Glück bei Euren Bemühungen, wenn der Meisterschaftsbetrieb hoffentlich wieder startet!

 

Dr. Helmut Pichler

 

 

 

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