Union Katsdorf darf nach Hitchcock-Thriller-Sieg weiter hoffen

Die Erleichterung waren den Akteuren der Union Katsdorf förmlich ins Gesicht geschrieben! Nach zuletzt sieben Niederlagen im Gang konnte man im Nachtragsspiel der 24. Runde in der Landesliga Ost powered by Axenda die DSG Union Scandinavian Blockhaus Pichling vor eigenem Publikum mit 2:1 in die Knie zwingen. "Heute ist das Glück endlich wieder zu uns zurückgekehrt", strahlte Katsdorf-Sektionsleiter Franz Kaar nach dem Schlusspfiff. Pichling-Trainer Erich Wagner trauert hingegen den vielen vergebenen Chancen nach.

Katsdorf geht in Front - Überlegene Pichling schlagen mit Pausenpfiff zu

Während bei den Heimischen Stürmer Benjamin Tautscher das letzte Mal seine Drei-Spiele-Sperre absitzen musste, traf es die Gäste aus Pichling in puncto Personal knüppeldick. Die beiden Ungarn Andras Takacs und Gabor Ujhegyi fehlten verletzt, Martin Ivos musste krankheitsbedingt passen und Abwehrchef Dexter Goryl hatte in der vergangenen Runde die 9. gelbe Karte aufgebrummt bekommen.

Der Start ins Match war von beiden Seiten relativ zerfahren, Pichling war bemühter das gewohnte Kombinationsspiel aufzuziehen, tat sich aber am holprigen und engen Katsdorf Grün damit vorerst schwer. Die heimische Ablinger-Elf kam nach knapp 20 Minuten das erste Mal gefährlich vor das gegnerische Tor. Klaus Neumann zirkelte eine Freistoßflanke geflinkelt in den gegnerischen Strafraum, alle Spieler, bis auf Peter Griesmann verpassen und der Routinier staubt aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung der Mühlviertler ab. Die Wagner-Elf wurde nach dem Gegentreffer aber aktiver und kam auch zu guten Gelegenheit. So verpasste ein Stöger-Schuss nur knapp das Tor von Katsdorf-Keeper Joachim Sommer, ehe die Mannen aus Linz-Süd im Finish dann immer dominanter wurden. Nach 38 Minuten knallte Sebastian Wurmlinger das Leder nach Leibetseder-Stangelpass um Zentimeter am Pfosten vorbei, ehe die Gäste - nach dem zuvor Eduard Weber für die Katsdorfer und Golovrski sowie Wurmlinger auf der Gegenseite vergaben - quasi mit dem Pausenpfiff doch noch jubeln durften. Lukas Wurmlinger fasste sich aus etwa 17 Metern ein Herz und ließ Tormann Sommer mit einem platzierten und wuchtigen Flachschuss keine Chance - Der 1:1-Ausgleich (45.).

Dramatik pur im Finish! Katsdorf darf jubeln und hoffen

Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild unverändert. Katsdorf fand in der Offensive kaum mehr statt, während Pichling unter der Regie des überragend aufspielenden Stefan Schicklberger immer mehr Druck aufbaute und trotz schwieriger Bodenverhältnisse ansehnlich kombinierte. Nach einer Stunde konnte Sommer gegen einen Distanzschuss von Lukas Wurmlinger mit Mühe parieren, ehe dann sein Bruder gefährlich in Erscheinung trat, aber ein Treffer einfach nicht fallen wollte. Nach 70 Minuten lösten sich die Heimischeb aber wieder aus der Pichlinger Umklammerung und fanden durch Pendlmair (68.) und Neumann (71.) brauchbaren Gelegenheiten auf den erneuten Führungstreffer vor. Dieser sollte dann in der 83. Spielminute fallen. Daniel Brandstetter fasste sich aus rund 22, 23 Metern ein Herz, zog flach ab, das Leder sprang vor Pichling-Goalie Meichenitsch noch auf und der Schlussmann musste das Leder passieren lassen - 2:1 für lautstark jubelden Heimischen! In den Schlussszenen dann noch einmal Hektik. Nach einem taktischen Foul muss Jürgen Pendlmayr mit der Ampelkarte vom Feld (90.), ehe es dann noch einmal lichterloh im Katsdorfer Sechzener brannte. Auch Goalie Meichenitsch war mit vorne als die letzte Ecke in der Strafraum geschlagen wurde, das Leder wurde in einer unübersichtlichen Szene an die Innenstange befördert, von dort rollte die Kugel dann die Torlinie entlang, ehe die Katsdorfer in extremis ausputzen und nur Augenblicke später nach dem Schlusspfiff über diesen immens wichtigen Endspielsieg jubeln konnten.

Franz Kaar (Sektionsleiter Union Katsdorf):
"Das war heute nach zuletzt sieben Niederlagen in Serie ein immens wichtiger Sieg, ich bin wirklich erleichtert! Nach unserem Führungstreffer durch Peter Griesmann haben die Pichlinger das Kommando klar übernommen und sind vor der Pause noch zum Ausgleich gekommen. Auch nach dem Wiederanpfiff hatten wir lange Zeit Probleme in der Offensive Torchancen zu kreieren, waren erneut die Pichlinger gefährlicher. Ab der 70. konnten wir uns aber etwas aus der Pichlinger Umklammerung lösen und das wichtige 2:1 erzielen. Am Ende hatten wir dann auch endlich wieder einmal das nötige Glück, um den Dreier über die Distanz zu bringen."

Die Besten: Joachim Sommer, Eduard Weber, Daniel Brandstetter

Erich Wagner (Trainer DSG Union Scandinavian Blockhaus Pichling):
"Wir mussten heute mit Takacs, Ujhegyi, Ivos und Goryl vier extrem wichtige Spieler vorgeben, habe ich heute auf die Jungen setzen müssen. Wir haben spielerisch - vor allem in der ersten Halbzeit - eine gute Leistung geboten, aber die Torchancen nicht nützen können. Vor diesem Spiel waren wir acht Runden lang unbesiegt. Mein Ziel, die Rückrundenkrone zu erreichen, ist aber weiterhin noch möglich."

Die Besten: Stefan Schicklberger

Marco Wolfsberger

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