Freistadt: Cup-Aus nach Elfer-Krimi

„Das war heute klipp und klar Werbung für den Fußball“, beschreibt SV Hennerbichler Freistadts Sportlicher Leiter Helmut Gaubinger die Partie seiner Mannschaft im Viertelfinale des Baumgartner Bier Landescups gegen Radio OÖ-Ligist SV Grün-Weiß Micheldorf. Und das, obwohl man mit Schlusspfiff des Spiels nicht das Glück auf seiner Seite hatte, setzte sich der Favorit aus dem Kremstal nach einem 2:2-Remis nach 120 Minuten doch noch mit 7:6 nach Elfmeterschießen durch. Die Waldhör-Elf steht nun also im Cup-Halbfinale.

Lazarett bei Grün-Weiß
Probleme bereitete den Grün-Weißen aus Micheldorf nicht nur der Gegner aus Freistadt, bereits vor Spielbeginn hatte die Waldhör-Elf mit einigen verletzungsbedingten Umstellungen zu kämpfen. Mit den Ausfällen von Manuel Kössl, Michael Obermair und der Sperre von Michael Halbartschlager musste Chefcoach Walter Waldhör beinahe seine gesamte Viererkette austauschen. Somit feierten die noch nicht ganz fitten Szabolcs Kütsön und Falko Feichtl, sowie Youngstar Thomas Jackel ihre Debüts in einem Bewerbsspiel der neuen Saison. Zudem fehlten mit Goleador Mathias Roidinger und Dietmar Gruber dem OÖ-Ligisten zwei weitere Stützen, für sie rückten die jungen Wilden Daniel Sehr und Florian Pramberger in die Startelf. Doch auch auf Seiten des Landesligisten gab es Ausfälle zu beklagen, Kapitän Roman Lanzerstorfer und Phillip Hoheneder konnten nicht mitwirken.

Micheldorf startet mit Elfergeschenk
Doch nicht nur die beiden Mannschaftsaufstellungen hatten einiges zu bieten, auch das Spiel startete wie aus der Pistole geschossen. Nach nur wenigen Minuten haben die Gäste aus dem Kremstal die Führung vor den Beinen, Falko Feichtl scheitert bei einem Elfmeter aber an Freistadt-Schlussmann Klaus Schützeneder. Vor allem auf Seiten der Hausherren brachte dieser gegebene Elfer bereits nach wenigen Augenblicken Unverständnis hervor. „Was Schiedsrichter Weisshäupel in dieser Aktion gesehen hat, ist mir schleierhaft. Zum Glück hat uns unser Goalie Schützeneder im Spiel gehalten“, so Freistadts Sportlicher Leiter Helmut Gaubinger. Der Ärger währt aber nur kurz, nach einer guten halben Stunde sind es die Freistädter, die in dieser Partie zum ersten Mal jubeln dürfen. Kapitän Andreas Eckmüller  bringt einen Eckball direkt im Gästegehäuse unter – 1:0 für den "Underdog". Mit diesem Zwischenstand geht es dann auch in die Kabine zum Pausentee.

Drei Tore im zweiten Durchgang
Für Micheldorf gab es in Halbzeit zwei auch nur eine Devise: „Angriff!“. Diese versuchten sie auch umzusetzen. Mit Fortdauer der Partie kommen die "Kremstal-Rapidler" besser in die Partie, es gelingt ihnen das Spiel an sich zu reißen. Der Ausgleich durch Stefan Gotthartsleitner nach 68 gespielten Minuten ist somit nur die logische Konsequenz. Nach schöner Kombination über rechts hat der wendige Gotthartsleitner keine Probleme, den Ball im Tor unterzubringen. Wenige Minuten später ist es abermals das Auswärts-Team, welches einen weiteren Treffer bejubeln darf, auch wenn etwas Glück dabei ist. Eine Freistoßflanke findet bei den Micheldorfern keinen Abnehmer, so ist es Freistadts Matej Pavlovic der per Eigentor für das 1:2 der Gäste sorgt. Die Hasanovic-Elf gibt sich aber nicht auf, wirft in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne und wird schlussendlich auch belohnt. Alexander Stöglehner wird von der grün-weißen Hintermannschaft kurz vor Abpfiff sträflich alleine gelassen, hat somit kein Problem Micheldorf-Schlussmann Bernd Schrattenecker überwinden zu können – 2:2, beide Mannschaften müssen in die Verlängerung. Kurioses Detail am Rande: Im fünften Pflichtspiel in dieser Saison erreichte der SV Freistadt nach 90 Minuten das fünfte 2:2-Unentschieden - sowohl bei den drei Cup-Matches, als auch den beiden Partien in der Landesliga Ost stand es nach der regulären Spielzeit 2:2.

Wauki-Elf schaltet Freistadt nach Penalty-Schießen aus
Auch die 30 Minuten in der Verlängerung bleiben spannend, wie es sich für einen echten Cup-Fight gehört. Richtig fette Torchancen sind in dieser Phase der Partie aber Mangelware, einzig Micheldorfs Feichtl vergibt in der zweiten Hälfte der Verlängerung noch einen Sitzer. Beide Mannschaften suchen wohl ihr Heil im Elfmeterschießen, das bessere Ende haben hierbei aber die Favoriten aus der Radio OÖ Liga. Die Kremstaler verwandeln alle fünf Elfmeter, die Hausherren scheitern hingegen einmal an der Stange. Die Waldhör-Elf steht nun also im Halbfinale des Baumgartner Bier Landescups, Landesligist Freistadt muss von diesem Bewerb Abschied nehmen.

Stimmen zum Spiel:

Walter Waldhör (Trainer SV Micheldorf): „Es war unser Ziel eine Runde weiterzukommen, das haben wir schlussendlich auch geschafft. Wir hatten aber einige Ausfälle zu beklagen, somit mussten heute einige Junge ins kalte Wasser springen. Insgesamt bin ich mit der Leistung meiner Elf zufrieden, Freistadt hat uns heute alles abverlangt.“

Die Besten: Falko Feichtl, Manfred Winkler
Formation: 4-5-1

Helmut Gaubinger (Sportlicher Leiter SV Freistadt): „ Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. Das war heute Werbung für den Fußball, ich denke die gut 350 gekommenen Zuseher werden das ähnlich gesehen haben. Obwohl wir eine sehr junge Mannschaft haben und mit vielen Eigenbauspielern agieren, haben wir mit dem Favoriten aus Micheldorf sehr gut mitgehalten. Das stimmt mich optimistisch, wenn es so weitergeht ist bei uns sicher etwas am Entstehen.“

Die Besten: Pauschallob an ganze Mannschaft
Formation: 4-4-2


Raphael Watzinger

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