Bad Goisern entscheidet Aufstiegskrimi dank Schärding für sich

bad goisern svDer SV Kieninger Bau Bad Goisern steigt trotz einer 3:4 Niederlage bei der TSV Raiffeisen Utzenaich in die Oberösterreich Liga auf. In einem, an Dramatik kaum zu überbietenden, "Endspiel" flatterten die Nerven gewaltig und man profitierte letztlich vom Umfaller der Union Sparkasse Pettenbach, die zuhause eine 0:2 Niederlage einstecken musste (zum Bericht). Daher steigen die Mannen vom Salzkammergut nur aufgrund der besseren Tordifferenz in die höchste oberösterreichische Spielklasse auf. Trainer Franz Scherpink dachte im Moment des Erfolgs an ein ähnliches Szenario, welches sich vor knapp zehn Jahren abspielte.

Nervenflattern bei der Scherpink-Elf - Utzenaich liefert sensationellen Fight

Eine wahrhaftig unglaubliche Partie spielte sich in Utzenaich ab, wo den mehr als 250 Zusehern alles geboten wurde was es an Dramatik gibt. Die Anfangsphase gehörte klar den Gästen und es hätte nach zehn Minuten bereits 2:0 stehen müssen, aber Mario Petter und Thomas Stadler vergaben jeweils einen Sitzer. Schließlich besorgte aber Thomas Stadler in der elften Minute die frühe Führung. Doch in der Folge wirkte man, den Aufstieg vor Augen, mehr und mehr verunsichert und überließ den Gastgebern das Spiel. Die aufopferungsvoll kämpfenden Utzenaicher setzten alles daran, um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. In der 27. Minute besorgte Benjamin Fischer den zwischenzeitlichen Ausgleich. In der Folge begann bei einigen Akteuren der Scherpink-Elf scheinbar das große Zittern, während die Hausherren immer stärker wurden.

Unglaubliche Szenen in Halbzeit zwei

Kurz nach der Pause wurde die starke Leistung der Hartinger-Elf mit dem Führungstor durch Saban Muratovic belohnt. Doch der Torschützenkönig der Landesliga West, Mario Petter, hatte eine Antwort parat. Nur eine Minute später erzielte er durch ein Traumtor den 2:2 Ausgleich. Doch Saban Muratovic sollte in diesen verrückten Minuten die Oberhand behalten, denn wiederum nur eine Minute später stand es schon 3:2 für sein Team. In der 59. Minute stellte der souveräne Bundesliga Schiedsrichter Manuel Schüttengruber Roland Moser nach einer rüden Notbremse gegen Marco Wieser folgerichtig mit Rot vom Feld. Der Abstiegskandidat musste nun mehr als eine halbe Stunde mit einem Mann weniger auskommen. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Auf Seiten der Goiserer setzte Marco Wieser einen Fallrückzieher an die Latte, doch auch Utzenaich fand durch den überragenden Saban Muratovic die Möglichkeit vor die Partie vorzeitig zu entscheiden. Die letzten zehn Minuten sorgten aber für den Höhepunkt an Spannung. Zuerst egalisierte Dejan Pilipovic in der 83. Minute die Führung der Hausherren. Da man über den Spielstand in Pettenbach, wo in der 83. Minute das 1:0 für Schärding fiel, informiert war, hätte man den Aufstieg zu diesem Zeitpunkt so gut wie sicher gehabt.  In der 89. Minute schockte abermals Saban Muratovic die Gäste, als er mit seinem dritten Treffer die erneute Führung erzielte. Goisern wirkte nun geschockt und hätte Pettenbach noch den Ausgleich erzielt, wäre man nicht aufgestiegen. Erleichterung folgte nur Sekunden später, als durch den Lautsprecher verkündet wurde, dass Pettenbach in der 90. Minute das 0:2 hinnehmen musste. In Utzenaich passierte in der Folge nichts mehr und am Ende feierten sowohl die Hausherren den fixen Klassenerhalt als auch die Gäste aus Bad Goisern den Durchmarsch in die OÖ-Liga.

Stimme zum Spiel:

Franz Scherpink (Trainer SV Kieninger Bau Bad Goisern)

"Es ist wirklich unglaublich was heute passiert ist. Ich habe selten als Trainer eine solche Achterbahn der Gefühle miterleben müssen. Ich kann es kaum fassen. Mein erster Gedanke fiel auf ein ähnliches Aufstiegsfinale vor etwa zehn Jahren. Damals standen wir quasi schon als Meister fest, ehe Blaue-Elf Wels in der Nachspielzeit durch ihren Torwart Rohrhuber noch den Siegtreffer erzielte und somit aufstieg. Ich denke, dass nun nach zehn Jahren das Glück zurückgekehrt ist. Mir persönlich tut es für meinen Freund Klaus Preiner leid, dass wir keine Schützenhilfe leisten konnten und Mondsee nun in die Relegation muss. Ich freue mich nun auf die neue Saison, muss aber erst einmal verkraften was da heute wirklich passiert ist."

 

Markus Wetschka

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