Interview Trainer SV Bad Schallerbach


von Philipp Eitzinger

Interview mit Thomas Gerstorfer, Trainer SV Bad Schallerbach

Herr Gerstorfer, Bad Schallerbach überwintert als Neunter. Wie bewerten Sie die Herbstsaison?
In Summe gesehen ist es sicherlich ein wenig enttäuschend, weil wir, im nachhinein betrachtet, durchaus einige Punkte mehr haben könnten. Nach dem Verlauf der Meistschaft und dem Last-Minute-Sieg gegen Donau sieht die Situation aber schon wieder etwas besser aus. Der Kader reicht nicht, um ganz vorne mitzumischen - aber im vorderen Drittel hätten wir schon gerne mitgespielt.

Worin liegen die Gründe für den nicht erwartungsgemäßen Saisonverlauf?
Wir haben ganz gut angefangen und der Saisonstart war sicher in Ordnung. Dennoch ist es nicht gelungen, in dieser Phase mehr Punkte mitzunehmen. Wie daheim gegen Weißkirchen, wo wir mit dem Kopf schon in der Kabine waren und zwei Punkte hergeschenkt haben, oder in Mondsee, wo wir klar besser waren und nur 0:0 gespielt haben. Dann kam das 0:1 in Grieskirchen, von da an nahm alles seinen Lauf. Wir tun uns vorne schwer, uns durchzusetzen, weil es schon im Mittelfeld nicht ganz passte. Dann kommt natürlich auf die Defensive mehr Druck, und die war dem nicht immer gewachsen. Und, ganz deutlich beim 3:6 gegen Rohrbach: Es ist auch eine psychologische Sache. Wir haben 3:1 geführt, wir spielen gut. Und dann fallen wieder blöde Gegentore. So kommt diese Negativ-Spirale zustande, wo man im Kopf nicht frei ist, und den anderen noch damit ansteckt.

Was macht Ihnen für den Frühling Hoffnung?
Der Sieg gegen Donau war insofern wichtig, weil er zu einem guten Zeitpunkt gekommen ist. Der bleibt in den Köpfen. Weil wir auch gemerkt haben: Wenn man mal in Schwierigkeiten ist, fällt alles schwerer als sonst. Jetzt wird es einmal ein Gespräch mit der Vereinsführung geben, wo wir sehen, was möglich ist. Ich hoffe, dass wir vielleicht die eine oder andere Verstärkung bekommen, obwohl ich weiß, dass das im Winter schwierig ist. Dazu wird Christian Heinle hoffentlich wieder fit, er ist dann sicher eine Option. Und auch Hans-Peter Steininger hat sich dann wohl von seinem Wadenbeinbruch auskuriert, er ist von seinem Naturell und seinem Charakter irrsinnig wichtig für die Mannschaft. Wichtig ist: Wir müssen vergessen was war, und nur nach vorne schauen!

Wie sehen die Planungen für die Winterpause aus?

Es wird auf alle Fälle ordentlich trainiert und wir werden schauen, dass wir uns gut und gezielt vorbeireiten. Es ist wichtig, dass alle wieder Vollgas geben. Ja, wir haben einen Negativ-Lauf gehabt - wir können aber genauso im Frühling einen Positiv-Lauf bekommen. Wir wollen uns auf jeden Fall weiter nach vorne orientieren und schauen, dass wir die Punkte sammeln, um da hinten rauszukommen.

Ist der Meistertitel für Sie schon vergeben? Und wer wird absteigen?

Der Meistertitel ist vergeben. Ich habe Pasching schon Ende August gratuliert, nachdem wir gegen sie 0:4 verloren haben. Die Art und Weise, wie die uns hergespielt haben, war schon sehr imposant. Hinten wird es sicherlich interessant werden. Rohrbach ist eigentlich keine Mannschaft die da hinten hingehört, da bin ich neugierig, wie sich das entwickelt. Auch Traun ist nicht ungefährlich. Donau ist sicherlich auch zu weit hinten. Mondsee könnte es dafür schwer haben.

Noch eine allgemeine Frage: Wie sehen Sie die Lage im österreichischen Fußball generell derzeit?

Ich glaube, dass sich nicht viel ändern wird. Wir haben das Problem, dass die Qualität in der Bundesliga schon schwach ist. Wir haben einige Spieler im Ausland, die es im Team aber nicht wirklich umsetzen können. Es ist einfach auch von der Infrastruktur nicht wettbewerbsfähig. Es fehlen die Mittel, um international mithalten zu können. Auf der anderen Seite, wenn man sich die U21 ansieht, kommt offenbar wirklich Qualität nach.

Herr Gerstorfer, Danke für das Gespräch und alles Gute!

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