Krisenmanagement Version.09

Keine Frage, es musste schließlich ja so kommen. Kaum hatten die No-Namesraphael-oberndorfinger.JPG Schrattenecker und Gilhofer    die östlich von Steyr und südlich von Mondsee so bekannt sind wie hierzulande mit dem 364.000 Quadratmeter pompösen Parlamentspalast in Bukarest das zweitgrößte Gebäude der Welt –  die Kugel in die Maschen befördert, schrien die Ersten auf. Betrug, Schiebung, abgekartetes Spiel. Warum? Weil das Duo gegen eine mit Stars gespickte Elf, deren Köpfe noch heute zahlreiche Panini-Alben in ganz Österreich zieren, das Spiel drehte. Weil die Tore an Dramatik nicht mehr zu überbieten in der Nachspielzeit fielen. 

Vor allem aber, weil der Gegner Pasching hieß. Und damit jener Klub war, der vehement gegen den Zwangsaufstieg gepoltert hatte. Womit in der Folge einer der schönsten Erfolge in der Klubgeschichte Vöcklamarkts richtiggehend entehrt wurde. 

Der Siegerchampus klebte noch feucht auf den Dressen, da waren Vöcklamarkts Funktionäre eifrig damit beschäftigt, sämtliche Anspielungen in Bezug auf den pikanten Ausgang eines brisanten Spitzenspiels vehement zu entkräften. Um wenig später in gemeinsamer Mission mit Pasching eine öffentliche Stellungnahme abzugeben, welche die brodelnde Gerüchteküche endgültig verstummen lassen sollte. Wie bitter muss es in der Stunde des Triumphes sein, wenn man sich für einen Sieg rechtfertigen muss? Krisenmanagement anno 2009. Ein Glück, dass die Unkenrufe verhallt sind. Denn was bei diesem 2:1 geboten wurde, war Werbung für die gesamte OÖ-Liga. Gleichzeitig ein Ausrufezeichen adressiert an jene Kritiker, die sich über das sinkende Niveau in der vierthöchsten Spielklasse beschwert haben. Denn der Schlager war in puncto Stimmung und spielerischer Qualität ein echtes Highlight.

Auch wenn dieser erfrischende Thriller angesichts der Spielpaarung nun gar nicht so verwunderlich war. Immerhin hat Vöcklamarkt bloß das eindrucksvoll bestätigt, was die Vietz-Elf schon seit Saisonanfang den Gegnern als Denkanstoß mitgibt: Wer dem Tabellenzweiten das Wasser reichen möchte, hätte wohl besser eine Lehre als Kellner absolvieren sollen. Weshalb ich vor dem Ankick auf einen Erfolg der Heimmannschaft getippt hatte, obwohl mit Pasching die Hürde extrem hoch war. Das Kuriose dabei: Es sollte das einzige richtige Kreuzerl in dieser Runde bleiben, weil ich bei den anderen sechs Partien zum Teil gehörig daneben lag. Was aber nur beweist: Die OÖ-Liga wird im Frühjahr spannend ohne Ende – auch ohne spannendem (Spiel-)Ende wie diesmal in Vöcklamarkt.

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an Raphael Oberndorfinger
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