Banky's Analyse: Um Titel und Abstieg wird es eng

16 Runden sind gespielt, zehn Runden vor dem Ende hat sich im Kampf um denBanks-Reporter.jpg Titel endgültig ein Duett gebildet, das sich deshalb künftig Woche für Woche duellieren wird. Von Ferne zwar, aber doch. Keiner der beiden Leader kann sich auch nur den kleinsten Patzer leisten, weil dieser immer doppelt bestraft würde. Vom jeweiligen Gegner am Feld - und natürlich vom Kontrahenten im Titelkampf. Das können also strapaziöse zehn Runden werden. Wobei sich aus den Resultaten dieses Wochenende fast ein leichtes Plus für Vöcklamarkt abzeichnet. Die Vietz-Elf hat eine enge Partie dann doch relativ klar gewonnen, hat aber auch Schwächen gezeigt.

Einen Doppelpack nach klarer 2:0-Führung zu kassieren, das dürfte schon gar nicht in der Fremde passieren. Peter hat es zwar gerichtet, aber die Situationen vorher wird Karl Vietz nicht so einfach abhaken. Darüber wird noch geredet.

Pasching hat sich zum Sieg gewürgt. Selbst am Platz in Traun sprach man am Tag nach dem Paschinger Sieg von einer beschämenden Leistung der Wartinger-Elf. Einige Kiebitze meinten salopp, die Profis hätten recht gehabt, die Prämien freiwillig zu halbieren oder vielleicht gleich darauf zu verzichten. Denn die Leistung halte auch nicht mit der Hälfte der Gagen mit... Trainer Wartinger steht zumindest bei so manchem Fan schön langsam zur Diskussion, beim Klub wohl auch. Weil es dort Fachleute gibt, die bemerken, dass Pasching nicht erst im Frühjahr im Vergleich von Spiel zu Spiel keine Steigerungen mehr erkennen lässt. Wenn sich der Knacks breitmacht, sind auch gestählte Profis nicht davor gefeit, ein Spiel ums andere in den Sand zu setzen.

Wie tief man rutschen kann, vollzieht seit eineinhalb Saisonen Bad Schallerbach. Sattledt hat der Elf von Trainer Gerstorfer mit dem 1:0 nun endgültig das Prädikat "Abstiegskandidat" verliehen. Obwohl die Sattledter kaum besser gespielt haben wie Sedda. Und langsam wird die Klubleitung auch aus dem bequemen Qualitätspolstermöbel aufstehen müssen, um etwas zu unternehmen. Wenn nämlich nicht bald Zeichen gesetzt werden, rutscht Bad Schallerbach auch noch die drei Punkte zurück, die von der roten Laterne trennen. Denn es fällt auch auf, dass Mitabstiegskandidaten wie Traun oder Rohrbach derzeit weitaus motivierter sind als Sedda Bad Schallerbach. Ist aber kein Wunder: So tief wie Bad Schallerbach gefallen ist, sitzt der Schock weitaus mehr in den Knochen, als wenn man sich alljährlich der Nervenmühle Abstieg stellt. Wenn es für Bad Schallerbach nur nicht schon längst zu spät ist, es aber keiner gemerkt hat...

Donau Linz erlebt derzeit das berühmte Paternoster-Gefühl. Einmal gehts rauf, dann wieder runter. Am Trainer wird es liegen, den Lift so zu stoppen, dass die nächste Fahrt länger bergauf geht. Möglich ist das.

Traun hat vor guter eigener Kulisse aber auch Nerven gezeigt und ist gegen Sierning alles schuldig geblieben. Aber Sierning war um keinen Deut besser. Es könnte sogar gefährlich werden, sich wegen der Verabschiedung aus der Abschiedszone jetzt sicherer zu fühlen. Dieser Sieg schreit nach Bestätigung im nächsten Spiel gegen Sattledt, das wird Willy Wahlmüller auch genau wissen und von seiner Elf verlangen.

Diese Abstiegszone betrifft derzeit fünf Teams bis Mondsee. Trainer Bohensky von Weißkirchen ist aber so clever, seine Mannschaft auch dazuzurechnen, die drei Zähler vor Mondsee liegt. "Bo" will seine Elf rechtzeitig warnen, endlich wieder mal zu zeigen, wozu man im Herbst fähig war. Sonst könnte auch Weißkirchen bald zum Abstiegs-Quintett stoßen. Dann spielt ein Keller-Sextett um die Logenkarte eine Klasse tiefer.

Mondsee hat im Derby gegen den bisherigen Dritten aus Gmunden gezeigt, dass man Tore machen und Nerven bewahren kann. Das muss jetzt bestätigt werden, sonst war der Sieg nichts wert. Rohrbach wird sich aus der Niederlage bei Pasching ebenfalls motivieren, auch dort kann man durchaus noch etwas bewegen, wenn man jetzt nicht die Flinte ins Korn wirft. Aber das haben die Mühlviertler noch nie getan.

Was mit anderen Worten heißt, der Tabellenstand tut zehn Runden vor Schluss nichts zur Sache, weil nächste Woche schon wieder ganz jemand anderer die Laterne tragen kann. Wer es von den Nachzüglern versteht, sich jetzt zu konsolidieren und mit zwei, drei Erfolgen für das Finish zu rüsten, wird bald endgültig nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben.

Sicher können sich nur die Teams von 1 bis 8 sein. Wobei "Sicherheit" hier relativ ist. Reinhängen wird sich jede Mannschaft müssen, es geht um Cupplätze, um Absicherung nach hinten und um eine Kader-Konsolidierung oder Auffrischung mit eigenen Talenten. Denn eines ist auch klar: Transferzeit wird es heuer keine in dem Ausmaß wie bisher geben. Sponsoren drehen jeden Cent zweimal um. Kein Kicker soll glauben, mit einem saloppen "ich hab ein tolles Angebot" den jetzigen Verein ein wenig unter Druck zu setzen. Es könnte nach langen Jahren erstmals eine coole Antwort kommen: "Ich würde mir das gut überlegen..."

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.