"Spielen nicht für die Galerie"

Anfangs belächelt, hat sich der Aufsteiger SV Flexopack Sierning mittlerweile eindrucksvoll seinen Platz unter den Top-Teams dersierning_big.jpg Radio OÖ-Liga gesichert. Mit einer imposanten Serie ohne Niederlage hat sich das viertbeste Rückrundenteam bis auf Platz 5 hochgearbeitet - punktegleich mit dem SV Gmundner Milch. Um die letzte Niederlage der Sierninger unter Coach Willi Wahlmüller zu finden, muss man in der Statistik schon bis zur 12. Runde zurückblättern, wo es die einzige herbe Pleite in Vöcklamarkt setzte. Allen Unkenrufen zum Trotz erwies sich die Spielweise der Sierninger äußerst effektiv, was auch den Trainer selbst - er übernimmt im Sommer in der Regionalliga Mitte das Team von St. Florian - mit Genugtuung erfüllt. 

Zweiter Frühling im Frühling
Auf die durchwachsene Hinrunde folgte eine bislang überragende Rückrunde, Siernings Trainer kennt die Gründe: "Schon der Herbst war nicht so schlecht, wie es die Tabelle darstellte. Unser Manko war aber die Chancenverwertung, dazu haben wir viele Spiele gegen Teams aus der hinteren Region unglücklich verloren (Traun, Mondsee, Weißkirchen). Gegen stärkere Teams wussten wir durchaus zu gefallen, sind aber meist in Schönheit gestorben, obwohl wir spielerisch gut mithalten konnten. Nach der optimalen Vorbereitung im Winter haben wir uns spielerisch noch einmal weiterentwickelt, die Spieler sind abgeklärter geworden und mit Tormann Huemerlehner und Stürmer Burits wurden großartige Transfers getätigt", so ein rundum zufriedener Willi Wahlmüller.  

Offensive gewinnt Spiele, Defensive Meisterschaften
Dieses altbekannte Sprichwort sieht auch Willi Wahlmüller als Formel zum Erfolg. "Ich baue schon immer auf eine kompakte Defensive und wenn man die letzten drei Saisonen miteinander verbindet, dann haben wir im Schnitt weniger als ein Tor pro Spiel kassiert. Wir gewinnen nicht klar und deutlich, dafür sind wir effektiv." 

Effektivität Marke Sierning
Die Spielweise der Sierninger sei nicht mitanzusehen, mitunter hässlich, dazu sprach man dem Aufsteiger die nötige Qualität für die Liga ab. So der Tenor einiger Fußballfachmänner. "Es ist natürlich eine Genugtuung, wenn man sogenannte Fachleute Lügen strafen und kontern kann. Wir sind ein Team, das unter anderem über Standards versucht zum Erfolg zu kommen, da hier eine unserer großen Stärke liegt. Wir spielen auch nicht für die Galerie, das ist mit biederen Mitteln und niedrigem Budget auch gar nicht möglich. Dennoch zeichnet sich das Team durch große Laufarbeit und Kampfkraft aus, der Erfolg gibt uns außerdem Recht. Meiner Meinung nach spielen auch die restlichen Mannschaften der Liga - ausgenommen Pasching, Vöcklamarkt und die Lask Amateure - nicht unbedingt einen schönen Fußball."

Florian Templ nicht nach St. Florian
Den Gerüchten zufolge, dass einige Spieler der Sierninger Mannschaft dem Erfolgscoach nach St. Florian folgen könnten, schiebt Willi Wahlmüller einen Riegel vor. "Es stimmt, dass Florian Templ einer meiner Wunschspieler war und ich ihn gerne bei St. Florian gehabt hätte. Er wird aber definitiv in Sierning bleiben, was auch berufliche Gründe hat. Auch die talentierten Spieler Mario Müller und Rainer Steininger müssen sich erst in der OÖ-Liga beweisen, es ist überhaupt nicht gesagt, dass ich unbedingt jemanden mitnehmen werde. St. Florian ist keine Baustelle und vielleicht brauche ich aber noch routinierte Spieler", lässt er abschließend einige Optionen offen. 

Foto: LUI

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