Norbert Hubinger - ein Nachruf

hubinger-norbert_small.jpgZehn Minuten waren noch zu spielen, als Sattledt der Ausgleichstreffer in Weißkirchen gelang. Das dürfte dem Herzen des durch Abstiegskampfstress und Trainerwechsel ohnedies schon strapazierten Sektionsleiters Norbert Hubinger zuviel geworden sein. Er brach am Rande des Spielfelds zusammen. Selbst Defibrilatoren mussten eingesetzt werden, dann der Transport ins Krankenhaus nach Wels, wo die Ärzte leider den Kampf um das Leben von Norbert Hubinger verloren.

Hubinger - mit Böhm die Achse des Erfolges in Sattledt
Norbert Hubinger bildete mit Wolfgang Böhm, seinem Freund, Arbeitskollegen in der Raika Sattledt und Funktionärskollegen das Duo, das in Sattledt Unmögliches möglich machte. Erster Schritt war ein neu erbauter Kabinentrakt, dem vorne ein Buffet angeschlossen wurde, das die anerkannt besten Bratwürstl der Liga servierte. "Auch das soll Leute bringen," lächelte mir der humorvolle Norbert Hubinger einmal zu, als ich ihn auf dieses kleine Festmahl ansprach, zu dem mich er und Böhm bei jedem Match einluden. Die halboffene Buffetvariante, von der aus man auch bei Regen dem Match folgen konnte, kam gut an.

Der steigende Zulauf wurde aber wohl auch von Hubingers cleverer Kaderstrategie und gesamtheitlichen Denkens- und Vorgehensweise gestützt. Nachwuchsarbeit lag ihm am Herzen, der 1b versagte er nie seine Aufmerksamkeit - und Sattledt ist der am längsten in der höchsten OÖ-Liga spielende Verein. Norbert Hubinger zog mit dem Autohaus Bamminger einen Sponsor an Land, der langjährig den Klub unterstützt und sich damit identifiziert. Hubinger inszenierte auch den unlängst abgeschlossenen Ausbau der Westtribüne, womit sich der Platz in Sattledt zum Schmuckkästchen entwickelte. Zusammen mit Wolfi Böhm war ein weiterer Meilenstein gelungen.

Nur im heurigen Jahr wollte sich der sportliche Erfolg nicht und nicht einstellen. Das glückliche Händchen Norbert Hubingers - als er einst etwa mit dem Engagement des Bulgaren Petkov als Spieler und des jungen Trainers Olzinger bei den Sattledtern einen Höhenflug entfachte - wollteheuer nicht funktionieren. Die Trainer Stöffelbauer und Huspek brachtenSattledt nicht in die oberen Tabellensphären zurück. Der Klub steckt imAbstiegskampf. Letzte Tat Norbert Hubingers war das Engagement von HansHalter am Dienstag dieser Woche als neuen Trainer.

Als beim Abstiegsderby in Weißkirchen am Freitag Abend der Ausgleichstreffer für Sattledt gelang, sollte dies einen Hoffnungsschimmer bedeuten. Doch Norbert Hubinger brach zusammen. Und bekam nicht mehr mit, dass seine Elf auch dieses Match im Kampf um den Klassenerhalt schlussendlich noch verlor. Er hatte so um den Klassenerhalt gekämpft, kam immer bodenständig und geradlinig seinem Auftrag als Funktionär nach, war zu Späßen aufgelegt, immer freundlich und ansprechbar. Bei den Klubvertretern der anderen Klubs galt er als umgänglicher Typ mit Handschlag-Qualität. Für den Reporter war er auch in den schweren Zeiten ein immer erreichbarer und auskunftsfreudiger Typ, der immer hinter seinem Klub und dessen Spielerngestanden war.

Mit Norbert Hubinger ging ein Freund, der es noch verstand, dem Fußball schöne Seiten angedeihen zu lassen. Ein Typ, der nicht nur dem ATSV Bamminger Sattledt fehlen wird.

von Wolfgang Bankowsky / Thomas Arnitz

Das Begräbnis findet am Samstag, den 15. Mai um 10:00 in Sattledt statt. Es gibt eine Feldmesse am Sportplatz mit anschließendem Trauerzug auf den Friedhof. Das Spiel Sattledt gegen Mondsee (Samstag 16:00) findet nicht statt und wird voraussichtlich am Dienstag, dem 18. Mai nachgetragen.

Tragödie in Weißkirchen - Norbert Hubinger verstorben

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